Alt 18.05.12, 19:33
Standard US-Konjukturdaten und Sorge um Europa belasten
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SCHANGHAI (Dow Jones) - Schwache US-Konjunkturdaten und die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone haben am Freitag zu heftigen Kursverlusten an den asiatischen Aktienmärkten geführt. Ratingagenturen hatten die Sorgenkinder der Eurozone wieder stärker ins Bewusstsein der Anleger gerückt: Fitch hatte am Donnerstag Griechenland auf "CCC" zurückgestuft, während Moody's 16 spanischen Banken schlechtere Bonitätsnoten verpasste. In den USA enttäuschten der Philadelphia Fed Index und der Index der Frühindikatoren.

In Tokio verlor der Nikkei-225-Index 3 Prozent auf 8.611 Punkte. Die japanischen Aktien litten zusätzlich unter dem festeren Yen, der vielen Anlegern in dieser turbulenten Zeit als Fluchtwährung dient. Der Kospi büßte in Seoul 3,4 Prozent auf 1.782 Punkte ein. In Schanghai verlor der Shanghai-Composite-Index 1,4 Prozent auf 2.346 Punkte.

Die kaum prognostizierbare Entwicklung in Europa, wo in den kommenden Tagen alles mögliche passieren kann, trieb die Anleger in japanische und australische Staatsanleihen, die als "sichere Häfen" gelten. Die Renditen der australischen Bonds sanken dabei auf Rekordtiefs.

An den Aktienmärkten wurden in der ganzen Region vor allem Finanzwerte verkauft. Neben der Herabstufung der spanischen Banken wurde ein Bericht des Wall Street Journal für die Kursverluste verantwortlich gemacht. Demnach könnten sich die Verluste der US-Investmentbank J.P. Morgan aus riskanten Geschäften auf bis zu 5 Milliarden US-Dollar summieren.

In Tokio verbilligten sich Nomura Holdings um 5,6 Prozent und Daiwa Securities um 5,2 Prozent. Die Aktien der australischen Bank of Queensland gaben um 4,1 Prozent nach. In Seoul verloren Hana Financial 4,4 Prozent. In Hongkong gibt das HSI-Schwergewicht HSBC 3,7 Prozent ab und trägt damit erheblich zum Minus des Leitindex bei.

Unter den Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen wurden vor allem die Papiere der Hersteller von Baumaschinen verkauft. Diese litten nicht nur unter der Aufwertung des Yen, sondern auch unter schwachen Vorgaben des US-Wettbewerbers Caterpillar sowie unter Zweifeln am chinesischen Wirtschaftswachstum. Komatsu verloren 5,7 Prozent und Hitachi Construction Machinery 9,6 Prozent. Im übrigen Exportsektor fielen Nikon um 6,2 Prozent, Advantest um 7,8 Prozent und Toyota Motor um 3,7 Prozent.

Chinesische Hersteller von Solarprodukten litten unter den Strafzöllen, die die USA gegen sie verhängt haben. Die in Hongkong notierten GCL-Poly, Comtec Solar und Trony Solar verloren zwischen 4 und 7 Prozent. Dagegen dürfte sich die Wettbewerbsposition taiwanischer Hersteller nun verbessern. Motech legten in Taipeh um 1,7 Prozent zu und Gintech Energy um 2,4 Prozent, während der Leitindex Taiex im Einklang mit den Märkten der Region um 2,8 Prozent fiel.

DJG/DJN/cln

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