Alt 16.05.12, 09:58
Standard Griechische Tragödie belastet Aktien und Rohstoffe
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SCHANGHAI (Dow Jones) - Nach dem endgültigen Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Griechenland ist es an den asiatischen Aktienmärkte am Mittwoch zu kräftigen Kursverlusten gekommen. Der Euro und die Rohstoffpreise gerieten ebenfalls unter Druck. Der südkoreanische Leitindex Kospi fiel um 3,1 Prozent auf 1.841 Punkte. Der Nikkei-225-Index gab in Tokio um 1,1 Prozent auf 8.801 Punkte nach und der Shanghai-Composite in Schanghai um 1,2 Prozent auf 2.346 Punkte.

In Griechenland dürften nun im Juni Neuwahlen abgehalten werden. Die ungewisse Zukunft des Landes und die Diskussion um sein mögliches Ausscheiden aus der Eurozone veranlasst die Griechen dazu, ihr Geld von den Banken zu holen. Allein am Montag seien 700 Millionen Euro an Einlagen bei griechischen Banken abgezogen worden, teilte der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias mit. Seit der Verschärfung der Schuldenkrise im Jahr 2009 kämpfen die griechischen Geldhäuser mit einem steten Abfluss von Kapital in andere Länder.

Das Thema Griechenland ermüde ihn nur noch, sagte ein Händler in Seoul. Er hoffe, dass das Land die Eurozone baldmöglichst verlasse, damit an den Märkten wieder Ruhe einkehre.

Auf der Suche nach "sicheren Häfen" zogen sich die Anleger zugunsten des US-Dollar, aber auch des japanischen Yen, aus dem Euro zurück. Zum Dollar fiel die Gemeinschaftswährung zeitweise unter die Marke von 1,2700 Dollar auf den tiefsten Stand seit September 2010.

Rohstoffpreise litten zusätzlich unter Zweifeln am Wachstum der Weltwirtschaft. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI fiel am Mittwochvormittag vorübergehend unter 92 Dollar, nachdem er beim Settlement in New York am Dienstag mit 93,98 Dollar festgestellt worden war. Im Sog der Rohstoffpreise fielen die Aktien des Sektors. Rio Tinto büßten in Sydney 3,8 Prozent ein und BHP Billiton 4 Prozent.

Bedenken wegen der Konjunktur der Eurozone drückten die Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen wie Nikon (-3,3 Prozent) und Sony (-0,9 Prozent). Canon ermäßigten sich um 1 Prozent. Toyota Motor und Honda Motor büßten je 2,1 Prozent ein.

Einige japanische Banken stemmten sich aber trotz der Probleme ihrer europäischen Wettbewerber gegen den Trend, nachdem sie die Anleger mit ermutigenden Ertragserwartungen beruhigt hatten. Unter anderem legten Mizuho Financial Group um 1,8 Prozent zu.

In Seoul verbilligten sich die Aktien der Halbleiterhersteller SK Hynix und Samsung Electronics überdurchschnittlich stark um 8,9 Prozent und 6,2 Prozent. Hier belastete neben Griechenland ein Medienbericht, laut dem Apple dem japanischen Wettbewerber Elpida einen umfangreichen Auftrag erteilt hat.

DJG/DJN/cln

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