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Der Bank-Sektor in Europa profitiert am Montagmorgen kräftig von weiteren Lockerungen der Basel-3-Vorschriften. Mit 1,7 Prozent Plus steht er klar an der Spitze der Kursgewinner. Ansonsten zeigen Europas Aktienmärkte wenig Dynamik. Der Markt nehme eine Auszeit, heißt es im Handel, der Terminkalender ist praktisch leer. Nach einem geglückten Jahresauftakt suchen die Börsen nun weiter nach Themen. Fündig werden dürften sie ab Dienstag, wenn mit dem Aluminium-Hersteller Alcoa die US-Berichtssaison eröffnet wird. Die übergeordneten Makrothemen wie die Eurokrise oder die Konsolidierung des US-Haushalts liefern momentan keine Schlagzeilen. Der Euro-Stoxx-50 notiert dank starker Banken unverändert bei 2.710 Zählern, der DAX verliert 0,2 Prozent auf 7.760 Punkte.
Als Treibsatz für die Banken-Kurse wirken wie erwartet die Aussagen des Basel-Komitees zur Banküberwachung vom Wochenende. Die Aufseher geben dem Druck der Bank-Industrie nach und weichen die Basel-III-Vorschriften weiter auf. Einige Anforderungen zur Kapitalunterlegung von Geschäften werden erleichtert und sollen zudem erst vier Jahre später im Jahr 2019 in Kraft treten. Zudem sollen nun auch Anleihen schlechterer Qualität als Sicherheiten akzeptiert werden. Bank-Aktien können dadurch höhere Eigenkapitalrenditen erzielen. Vor allem französische und italienische Institute profitieren davon: Societe Generale, Credit Agricole und Unicredit steigen bis zu 4,5 Prozent. Auch Deutsche Bank legen 3,4 Prozent zu auf 35,97 Euro und Commerzbank um 4,2 Prozent auf 1,58 Euro. Der Euro notiert weiter seitwärts und startet bei 1,3036 Dollar in den europäischen Handel. Die neue Stärke des Greenback ist darin begründet, dass die USA momentan gegenüber Europa bei den jüngsten Konjunkturdaten die Nase vorne haben. Im Fokus stehen hier Auktionen europäischer Staatsanleihen. Sie werden diese Woche zeigen, wie hoch das Interesse von Investoren an Bonds aus der Euro-Peripherie mit den deutlich gesunkenen Renditen ist. In der zweiten Wochenhälfte kommen Italien und Spanien an den Kapitalmarkt, um Geld bei den Investoren einzusammeln. Aus Kerneuropa kommen Österreich, Deutschland und die Niederlande mit Emissionen. Sollte sich zeigen, dass die Anleger weiterhin ihr Geld aus Kerneuropa abziehen um in der Peripherie zu investieren, könnte dies den Börsen in Südeuropa in der zweiten Wochenhälfte Unterstützung liefern. Daimler steigen 2,2 Prozent auf 43,60 Euro nach Presseberichten, der chinesische Staatsfonds wolle einen Anteil am Autohersteller erwerben. Daimler hatte zuletzt eine klare Wachstumsstrategie für China angekündigt. Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche betonte bereits vergangene Woche, er wünsche sich mehr langfristige Investoren im Aktionärskreis. Man wolle so attraktiv für potenzielle Investoren sein, "dass wir mehr langfristige Aktionäre für uns gewinnen. Dabei sind uns auch Investoren aus China willkommen", sagte er in einem Interview mit der Börsen-Zeitung. Daneben stehen Analystenstimmen im Blick: Infineon und SAP fallen nach Abstufungen. Infineon wurden durch US-Broker Merrill Lynch auf "Underperform" gesenkt und fallen 3,2 Prozent auf 6,36 Euro. Gleiches wiederfuhr auch der Merck-Aktie, die 1,4 Prozent auf 98,99 Euro fällt. E.ON und RWE verlieren nach einer Abstufung durch Deutsche Bank auf "Sell" um 0,9 und 2,1 Prozent. DJG/mod/raz Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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