Alt 18.12.12, 18:00
Standard XETRA-SCHLUSS/Anleger setzen auf Einigung im US-Haushaltsstreit
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Je näher das Jahresende rückt, desto höher geht es an den Börsen. Der DAX hat am Dienstag noch einmal zugelegt und 0,6 Prozent fester bei 7.654 Punkten geschlossen. Das ist der höchste Stand seit fast fünf Jahren. Die Hinweise auf eine Einigung von Demokraten und Republikanern bei den Gesprächen um den US-Haushalt 2013 verdichten sich immer mehr. Das sorgt unter Investoren für Risikofreude, von der Aktien und auch der Euro profitieren.

Der MDAX der 50 mittelgroßen Standardwerte stieg um 0,5 Prozent auf 12.009 Zähler und hat somit erstmals in seiner 16-jährigen Geschichte über 12.000 Punkten geschlossen.

Gegen 16.00 Uhr MEZ zog der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, für die Umschiffung der Fiskalklippe einen "Plan B" aus der Tasche. Dieser soll offensichtlich Steuern auf Immobilien und die so genannte alternative Mindeststeuer (AMT) beinhalten. Details dazu wurden jedoch nicht bekannt. Die Aktienkurse zogen daraufhin im späten Handel jedoch nochmals an.

Mit Abstand größter Kursgewinner am deutschen Aktienmarkt waren die Papiere von Air Berlin mit einem Kurssprung von gut acht Prozent. Das Emirat Abu Dhabi greift der finanziell angeschlagenen Fluggesellschaft erneut unter die Arme. Die Fluggesellschaft Etihad, mit knapp 30 Prozent an Air Berlin beteiligt, zahlt für das Vielfliegerprogramm von Air Berlin 180 Millionen Euro. Das dürfte die Berliner Airline über den Winter retten.

Im DAX führten Aktien der Commerzbank (+3,7 Prozent) die Gewinnerliste an. Aktien der Deutschen Bank stiegen um 2,2 Prozent. Sie profitierten von der zunehmenden Risikoneigung. Die Kurse der europäischen Bankenaktien bewegen sich in starker Abhängigkeit von den Risikoprämien auf Staatsanleihen. Diese gaben im Verlauf des Handels weiter nach, was die Bankenaktien stützte.

Gekauft wurden ferner Aktien solcher Unternehmen, deren Kurse im Verlauf des Jahres bereits stark gestiegen sind. So gewannen Lufthansa 2,6 Prozent hinzu, Munich Re 1,7 Prozent und Henkel 2,6 Prozent. Vor allem Fonds kaufen zum Jahresende gut gelaufene Aktien, um sie zum Bilanzstichtag in ihren Büchern präsentieren zu können. "Window Dressing" heißen diese Käufe im Handelsjargon.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

DJG/bek/ros

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