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NEW YORK (Dow Jones)--Das Signal der US-Notenbank für eine früher als bislang erwartete Zinswende hat am Mittwoch die Wall Street belastet und den Dow-Jones-Index zwischenzeitlich unter die Marke von 34.000 Punkten gedrückt. Im späten Handel erholten sich die Indizes aber wieder von ihren Tagestiefs, ausgelöst durch optimistische Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell zur konjunkturellen Erholung in den USA.
Die US-Notenbanker haben signalisiert, dass die Zinssätze bis Ende 2023 steigen werden, früher als sie es noch im März erwartet hatten, da sich die Wirtschaft schnell von den Auswirkungen der Pandemie erholt und die Inflation steigt. Der Median der Projektion zeigte, dass eine Anhebung von nahe Null auf 0,60 Prozent bis Ende 2023 erwartet wird. Im März hatten die Notenbanker noch erwartet, den Leitzins bis 2023 konstant zu halten. Der Leitzins wurde am Mittwoch wie erwartet bei 0,00 bis 0,25 Prozent bestätigt. Zudem soll auch das Anleihekaufprogramm fortgesetzt werden, bis "substanzielle weitere Fortschritte" bei der Erholung erzielt worden sind. Über eine mögliche Reduzierung des Kaufprogramms sei aber diskutiert worden, so Powell. In seiner Pressekonferenz sagte Powell, das Kaufprogramm hänge aber von der Entwicklung der konjunkturellen Daten ab. Ein Signal für eine Reduzierung der Käufe werde die Fed weit im Voraus senden. "Es gab einige Daten, die niedriger als erwartet ausgefallen sind, wie etwa die Einzelhandelsumsätze. Das hat die Sorge verringert, dass die Fed die Anleihekäufe schneller als erwartet reduzieren könnte", sagte Shaniel Ramjee, Fondsmanager bei Pictet Asset Management. Die Fed hat zudem den Zins für Überschussreserven (IOER) von Banken um 5 Basispunkte auf 0,15 Prozent erhöht. Außerdem stieg der Reverse-Repo-Satz um ebenfalls 5 Punkte auf 0,05 Prozent. Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,8 Prozent auf 34.034 Punkte abwärts, nach einem Tagestief bei 33.917 Punkten. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 4.224 Punkte, der Nasdaq-Composite verlor 0,2 Prozent auf 14.040 Punkte. Dabei gab es insgesamt 1.312 (Dienstag: 1.563) Kursgewinner und 2.000 (1.747) -verlierer. Unverändert schlossen 133 (157) Titel. Dollar legt nach Fed-Aussagen kräftig zu Einen Satz nach oben machte nach den Aussagen der US-Notenbank der Dollar. Für den Dollar-Index ging es um 0,7 Prozent aufwärts. Vor den Fed-Beschlüssen hatte er sich noch mit einer unveränderten Tendenz gezeigt. Im Gegenzug rutschte der Euro deutlich unter die Marke von 1,21 Dollar und notierte im späten US-Handel mit 1,2006 Dollar praktisch auf Tagestief. Mit einer uneinheitlichen Tendenz zeigten sich die Ölpreise, gestützt durch einen stärker als erwarteten Rückgang der US-Lagerdaten. Dazu kamen übergeordnet die anhaltenden Hoffnungen auf ein Anziehen der Nachfrage. Zudem schaut der Markt gebannt auf die Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über eine Wiederbelebung des Atomabkommens. Eine Annäherung könnte wieder Spekulationen um ein höheres Öl-Angebot aufkommen lassen und den Ölpreis drücken. Die Aussicht auf früher als erwartete Zinserhöhungen drückte den Goldpreis deutlich ins Minus. Damit reduziert sich die Attraktivität des zinslosen Edelmetalls. Dazu kam noch der kräftige Anstieg des Dollar. Die Feinunze verlor 1,6 Prozent auf 1.829 Dollar. Vor Bekanntgabe der Fed-Beschlüsse hatte die Feinunze noch bei 1.860 Dollar notiert. Am Anleihemarkt legten die Renditen derweil kräftig zu. Die Zehnjahresrendite stieg um 5,8 Basispunkte auf 1,55 Prozent. Vor den Fed-Aussagen hatte diese noch bei 1,48 Prozent gelegen. Bankenwerte mit Zinsaussichten gesucht Die Aussicht auf früher als bislang erwartete Zinserhöhungen in den USA sorgte bei den Bankenwerten entgegen dem negativen Marktumfeld für Gewinne. Der Subindex im S&P-500 stieg um 0,2 Prozent. Die Aktien von JP Morgan, Wells Fargo und Bank of America gewannen zwischen 0,2 und 0,7 Prozent. Dagegen verloren Oracle 5,6 Prozent. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Konzern am Dienstag nach Handelsschluss Rekordzahlen für sein viertes Geschäftsquartal veröffentlicht hatte. Der Ausblick kam zudem nicht gut an. Derweil machten die Aktien von Kindred Biosciences einen Satz um 45,6 Prozent, nachdem das auf Tiergesundheit spezialisierte Biotech-Unternehmen seiner Übernahme durch Elanco Animal Health zugestimmt hat. Elanco gewannen 3,4 Prozent. Für den Autokonzern GM (+1,6%) lief das zweite Quartal trotz der Chipknappheit besser als erwartet. Überdies will der Konzern die Investitionen in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen im Zeitraum bis 2025 um 35 Milliarden Dollar steigern. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires June 16, 2021 16:21 ET (20:21 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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