Alt 06.12.12, 12:26
Standard Nikkei-225 schließt auf höchstem Stand seit April
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An den asiatischen Aktienmärkten haben die Kurse überwiegend angezogen. In Tokio spielten die Anleger weiter die Karte des schwachen Yen. Der Nikkei schloss deshalb auf dem höchsten Stand seit sieben Monaten. Positive Vorgaben aus den USA trieben die Kurse zusätzlich an. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management für das nichtverarbeitende Gewerbe fiel am Vortag besser als erwartet aus. Auch bei den Verhandlungen über die US-Fiskalklippe sahen Beobachter Fortschritte. Laut Medien-Berichten haben eine Reihe von Republikanern einen Brief unterschrieben, wonach alle Optionen über Steuern und die Kürzung von Sozialleistungen geprüft werden sollten.

Der US-Dollar legte über Nacht um 0,7 Prozent auf 82,50 Yen zu. Dieses Niveau konnte der Greenback nicht ganz halten und fiel zuletzt auf 82,41 Yen zurück. Der insgesamt schwache Yen verlieh den japanischen Aktien allerdings Flügel. Der Nikkei-225 gewann 0,8 Prozent auf 9.545 Zähler, den höchsten Schlussstand seit dem 26. April. Zusätzlich stützten Umfrageergebnisse: Danach kann die Liberaldemokratische Partei bei den Unterhauswahlen am 16. Dezember mit einer Mehrheit rechnen. Die Liberaldemokraten gelten als besonders rigorose Verfechter einer noch expansiveren Geldpolitik.

Dem Dollar könnte bei seiner Bergfahrt aber die Puste ausgehen. "Viele sehen einen Deckel für den Dollar bei 82,50 Yen. Damit könnten weitere Aktienkursgewinne verhindert werden", sagte der Devisenhändler eines ausländischen Brokerunternehmens.

Exportstarke Titel führten nichtsdestotrotz den Aufwärtstrend an: Aktien von Toyota gewannen 1 Prozent und Canon-Titel stiegen um 2,6 Prozent. Papiere von Sharp schnellten um fast 10 Prozent empor: Es seien sinnvolle Gespräche über den Kauf einer Beteiligung an dem japanischen Unternehmen weiter möglich, hatte ein Vertreter der taiwanesischen Foxconn erklärt.

Dagegen ging es für die Nissan-Aktie um 0,6 Prozent nach unten. Die Umsätze in China fielen im November im Jahresvergleich um 30 Prozent. Chinesische Konsumenten meiden nach wie vor japanische Produkte wegen des Streits um eine Inselgruppe. Aus China kamen für japanische Aktien aber auch gute Nachrichten.

In China bröckelte der Shanghai-Composite-Index leicht um 0,1 Prozent ab. Der Markt hält jedoch im Großen und Ganzen seine kräftigen Gewinne vom Vortag. Hoffnungen auf eine wirtschaftsfreundliche Politik der Pekinger Regierung hatten das Börsenbarometer zur Wochenmittte um knapp 3 Prozent nach oben getrieben. Dieses positive Szenario stützte die Kurse im Reich der Mitte auch am Donnerstag.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong trat dagegen auf der Stelle. Versicherer blieben im Zentrum der Anlegeraufmerksamkeit. Am Freitag wird die People's Insurance das erste Mal gehandelt. Es ist der größte Börsengang in der ehemaligen Kronkolonie in diesem Jahr. Papiere von Ping An Insurance schoben sich um 0,3 Prozent vor und verbesserten sich damit gegenüber dem Kurssprung um fast 5 Prozent vom Vortag noch einmal. Hier half der angekündigte Ausstieg vom Großinvestor HSBC.

In Südkorea gewann der Kospi 0,1 Prozent, obwohl zwei einheimische Elektronik-Konzerne zu einer Gruppe von sieben Unternehmen gehören, die von europäischen Aufsehern wegen Kartellvorwürfen bestraft werden sollen. Die Aktien von Index-Schwergewicht Samsung verschlechterten sich um 0,1 Prozent und die Titel von LG gaben um 1,5 Prozent nach.

In Australien gingen die Anleger auf Nummer sicher und nahmen tendenziell Gewinne mit. Der S&P/ASX 200 bröckelte um 0,3 Prozent ab. Die Marktteilnehmer blieben aber generell optimistisch. Die US-Fiskalklippe werde wahrscheinlich umschifft, zeigten sich Finanzmarktexperten sicher. "Ich bin wegen der Fiskalklippe nicht wirklich besorgt. Es kann gar nicht sein, dass keine Einigung erreicht wird. Aber selbstverständlich gibt es bis zur letzten Minute noch Scharmützel", so Peter Morgan von Patersons. Besonders Titel mit hoher Dividende standen auf der Verkaufsliste: Papiere von Commonwealth Bank of Australia und Telstra gaben 1,2 Prozent und 0,2 Prozent ab. Bei den Rohstoffwerten ging es dagegen eher aufwärts. Hier stützten höhere Rohstoffpreise, die wegen der Hoffnung auf neue Konjunkturprogramme in China angezogen hatten. Aktien von Rio Tinto und BHP Billiton gewannen 1 Prozent bzw 0,5 Prozent.

Der australische Dollar machte weiter Boden gut und näherte sich einem Drei-Monats-Hoch. Hier sorgten starke Arbeitsmarktdaten für ein Kursplus. In Australien entstanden im November 13.900 neue Jobs. Der Markt hatte dagegen mit keinem Jobplus gerechnet. Der Australdollar legte von 1,0445 auf 1,0465 US-Dollar zu.

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