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HONGKONG (Dow Jones) - Nach dem Ausverkauf zu Wochenbeginn hat sich an den Finanzmärkten in Ostasien am Dienstag leichter Optimismus breit gemacht. Händler verwiesen zur Begründung vor allem auf die kurzfristig angesetzte Telefonkonferenz der G-7-Finanzminister und -Notenbankchefs im Tagesverlauf und damit verbundene Hoffnungen auf Maßnahmen zur Konjunkturbelebung bzw. zur Eindämmung der Schulden- und Bankenkrise.
Zudem habe EU-Währungskommissar Olli Rehn, die bislang nicht mögliche direkte Finanzierung der Banken mit Geldern aus dem Rettungsfonds ESM als Option bezeichnet. Für positive Impulse sorgte daneben Zinsfantasie. Wie erwartet senkte die australische Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte und auch beim Treffen des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch gilt eine leichte Zinssenkung nicht als ausgeschlossen. Spekuliert wird auch über eine mögliche weitere EZB-Liquidätsspritze für das europäische Finanzsystem. Insbesondere in Australien sorgte die Zinssenkungsfantasie für feste Börsenkurse, der S&P-ASX-200 erholte sich um 1,5 Prozent. In Tokio zog der Nikkei-225 um 1 Prozent an und schloss praktisch auf Tageshoch. In Hongkong kletterte der Hang-Seng-Index (HSI) um 0,4 Prozent. Ebenfalls noch den Sprung ins Plus schaffte der Index an der Börse in Schanghai, der sich um 0,2 Prozent erhöhte. Hier belasteten aber weiterhin die Sorgen um eine konjunkturelle Abschwächung Chinas. Am Devisenmarkt spiegelte sich die aufgehellte Stimmung in einem auf 1,2523 Dollar gestiegenen Euro wider, der allerdings im späten asiatischen Handel wieder unter die Marke von 1,25 Dollar zurückfiel. Am Vortag hatte die Gemeinschaftswährung schon weniger als 1,24 Dollar gekostet. Im Sog des Euro legte auch der australische Dollar leicht zu. Zwischenzeitlich etwas schwächer, wenn auch weiter auf einem unverändert hohen Niveau, notierte der Yen zum Dollar. Erholt von seinen jüngsten Tiefstständen zeigte sich der Ölpreis. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete 84,24 Dollar, nachdem es am Vortag noch für etwa 81,50 Dollar zu haben war. S&P-Warnung bremst Sentiment ein Einer stärkeren Erholung nach den zum Teil am Vortag markierten Jahrestiefstständen an den Aktienmärkten stand die Einschätzung von Standard & Poor's (S&P) entgegen, wonach die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone weiter bei mindestens eins zu drei liege, hieß es im Handel. Sollte es tatsächlich dazu kommen seien beträchtliche konjunkturelle Folgen zu befürchten. Zu den Favoriten an den Börsen der Region gehörten Ölwerte vor dem Hintergrund des anziehenden Ölpreises. In Sydney zogen Woodside Petroleum um 3,8 Prozent und Beach Energy um 10,1 Prozent an. In Tokio gewannen JX Holdings 3,6 Prozent. Die Beruhigung des Yen-Anstiegs zum Dollar stützte in Tokio die Kurse exportsensitiver Technologietitel wie Fujitsu und Sony, die um 5,5 bzw. 3,3 Prozent stiegen. Canon verteuerten sich um 3,4 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Aktienrückkauf angekündigt hat. Schwache Umsatzzahlen drückten dagegen den Kurs des Einzelhändlers Fast Retailing. Die Aktie brach in Tokio um 8,8 Prozent ein. Einen Kurseinbruch verzeichnete auch das Papier der australischen Fluglinie Qantas. Das Unternehmen hat wegen des schwachen internationalen Geschäfts eine Gewinnwarnung ausgegeben. Die Aktie fiel um 18,7 Prozent. Das Papier des Konkurrenten Cathay Pacific Airways gab in Hongkong um 0,6 Prozent nach. DJG/DJN/ros/gos Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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