Alt 16.12.10, 00:14
Standard Wall Street schließt knapp behauptet - Schuldenkrise belastet
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NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen hat sich am Mittwoch eine negative Tendenz zum Handelsende durchgesetzt. Auch positive Konjunktursignale bei niedriger Inflation konnten Anleger nicht aus ihrer Lethargie reißen. Durch die drohende Bonitätsabstufung Spaniens durch die Ratingagentur Moody's sei zudem die europäische Schuldenkrise wieder stärker ins Bewusstsein der Anleger gerückt, hieß es. "Blickt man auf die Konjunktur, scheint sich die Lage zu bessern. Über die Aussichten in Europa - speziell bei den von der Schuldenkrise gebeutelten Staaten - kann man das aber nicht sagen", sagte Peter Tuz, President von Chase Investment Counsel.

Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte drehte im späten Geschäft ins Minus und gab 0,2% oder 19 auf 11.458 Punkte ab. Im Verlauf war der US-Leitindex auf das neues Zweijahreshoch von 11.519 Zählern geklettert. Der S&P-500 verlor 0,5% bzw 6 auf 1.235 Punkte und der Nasdaq-Composite-Index büßte 0,4% oder 11 auf 2.617 Stellen ein. An der New York Stock Exchange kamen auf 1.030 Kursgewinner 1.968 Verlierer. 103 Aktien schlossen unverändert. Das Umsatzvolumen stieg auf 1,1 (Dienstag: 0,96) Mrd Aktien.

Die zahlreichen Konjunkturdaten sorgten kaum für Impulse: Bei den US-Verbraucherpreisen für November wurde die Analystenerwartung von einem Anstieg in der Kernrate um 0,1% erfüllt. Im Vormonat hatte sie noch stagniert. Beim Empire State Manufacturing Index für Dezember wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Analysten hatten nur einen Anstieg auf 5,00 Punkte erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei minus 11,14 notiert hatte. Tatsächlich sprang er aber auf 10,57 Punkte. Als störend wurde jedoch der Rückfall der Arbeitskomponente vermerkt.

Für gute Laune sorgten die Daten zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung im November. Die Produktion stieg um 0,4% anstelle erwarteter 0,3%, die Auslastung konnte auf 75,2% verbessert werden anstatt der Prognose von 75,0%. Auch die so genannten TIC-Daten zum Saldo der Wertpapierkäufe und -verkäufe durch ausländische Investoren im Oktober kamen gut an. Hier zeichnete sich ein Anstieg der chinesischen Investitionen ab.

Zum Sitzungsende gewannen die Sorgen über die europäische Schuldenkrise mit dem abwertenden Euro aber die Oberhand. Händler sagten, es sei Besorgnis erregend, dass nur einen Tag nach dem gesenkten Ausblick für Belgien durch die Ratingagentur Standard&Poor's eine Abstufung Spaniens durch Moody's drohe. Daran änderte auch die Annahme des Rettungspakets durch das irische Parlament nichts. "Man fragt sich, ob das Rettungspaket wirklich eine positive Sache ist. Es löst keine Probleme", äußerte sich ein Händler kritisch.

Bei den Werten im Dow-Jones-Index standen Coca Cola mit einem Plus von 1,3% auf 64,74 USD an der Spitze. Gesucht waren auch Caterpillar und Microsoft mit Aufschlägen von 1,1% auf 93,12 USD bzw 0,8% auf 27,85 USD. Auf der anderen Seite standen Alcoa mit einem Abschlag von 1,7% auf 13,96 USD. Schwach zeigten sich auch die Bankenwerte, J.P. Morgan und Bank of America büßten 1,4% auf 40,21 USD bzw 0,9% auf 12,29 USD.

General Electric gaben trotz positiven Aussagen des CEO um 1,1% auf 17,49 USD nach. Die Industriesparte des US-Mischkonzerns soll nach Aussage von CEO Jeff Immelt 2011 wieder wachsen. "Die Dinge werden definitiv besser", sagte Immelt. Dies gelte für das gesamte Firmen-Portfolio. Zudem sollen bis spätestens Oktober die Vorzugsaktien im Volumen von 3 Mrd USD zurückgekauft werden, die während der Finanzkrise an Berkshire Hathaway verkauft worden waren.

Auch Yahoo gaben stärker als der Gesamtmarkt nach und verloren 1,1% auf 16,45 USD. Der Internetkonzern hat die Entlassung von rund 4% seiner Angestellten angekündigt. First Solar drehten nach positivem Ausblick für 2011 ins Minus und sanken um 1,4% auf 135,16 USD. Im Industriesektor ging es für Fastenal um 0,3%, für Danaher um 0,4% und für Eaton Corp um 0,3% aufwärts. Hier stützten laut Händlern die positiven Daten des Empire State Manufacturing Index und zur Industrieproduktion bzw Kapazitätsauslastung.

DJG/DJN/flf

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