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NEW YORK (Dow Jones)--Die Kurse an Wall Street haben am Dienstag etwas fester und zugleich auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren geschlossen. Unerwartet stark gestiegene Einzelhandelsumsätze sorgten für eine positive Grundstimmung. Im Anschluss an den Zinsentscheid der US-Notenbank kamen die Kurse aber wieder leicht zurück. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,4% oder 48 auf 11.477 Punkte, in der Spitze kletterte der US-Leitindex bis auf 11.513 Zähler. Für den S&P-500-Index ging es um 0,1% bzw einen auf 1.242 Punkte nach oben und der Nasdaq-Composite rückte um ebenfalls 0,1% oder 3 auf 2.628 Zähler vor. An der New York Stock Exchange kamen auf 1.334 Kursgewinner 1.694 Verlierer. 93 Aktien schlossen unverändert. Das Umsatzvolumen betrug 0,96 (Montag: 0,96) Mrd Aktien.
Die Politik des lockeren Geldes durch die Federal Reserve gepaart mit positiven Konjunkturdaten berge Inflationsgefahren, erläuterten Händler den leichten Rücksetzer im späten Geschäft. Die Fed hatte ihren ultraexpansiven Kurs bestätigt, um die wirtschaftliche Erholung in den USA weiter zu unterstützen. Den Zielsatz für Tagesgeld ließ der Offenmarktausschuss erwartungsgemäß unverändert in der Spanne von 0,00% bis 0,25%. Das Gremium bestätigte auch den Umfang des Kaufprogramms für länger laufende US-Staatsanleihen mit 600 Mrd USD. Gestützt wurde das Sentiment in erster Linie von überraschend positiven Daten zum Einzelhandel. Der Umsatz war im November um 0,8% zum Vormonat gestiegen, Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen nur eine Zunahme um 0,5% erwartet. Der November gibt mit dem so genannten "Black Friday" einen ersten Hinweis auf den Verlauf des wichtigen Weihnachtsgeschäfts. "Zwar ist ein guter Teil des jüngsten Umsatzanstiegs auf höhere Preise zurückzuführen. Doch zeugen die Daten auch von einer Belebung der privaten Nachfrage. Die Einzelhandelsumsätze sind nun bereits zum fünften Mal in Folge gestiegen, wobei die Zuwächse jeweils auf breiter Front erfolgten", kommentierte Thilo Heidrich, Ökonom im volkswirtschaftlichen Research der Deutschen Postbank. Positiv kamen bei Anlegern zudem die Lagerbestände der US-Wirtschaft für Oktober an. Diese sind etwas langsamer gestiegen als erwartet. Vor allem Automobil- und andere Einzelhändler hätten durch gute Absätze ihre Lager schneller geräumt, als sie durch Nachschub hätten ergänzen können, hieß es im Handel. "Es ist ein sehr gutes Zeichen, sollte dieser Trend anhalten. Lagerbestände lassen sich eben nur über eine anziehende Nachfrage abbauen", erläuterte ein Händler. Andere Teilnehmer sahen auch in der Charttechnik Markt stützende Faktoren. Ein Marktteilnehmer traut dem S&P-500 bis zum Jahresende ein Test der Marke von 1.300 Punkten zu. Unter den Einzelhandelswerten stiegen Wal-Mart um 0,4% auf 54,45 USD. Für die lediglich verhaltene Kursreaktion machten Marktteilnehmer die schwachen Quartalszahlen und den verhaltenen Ausblick von Best Buy verantwortlich. Die Aktien der auf Unterhaltungselektronik spezialisierten Einzelhandelskette brachen um 14,8% auf 35,52 USD ein. Hasbro legten dagegen um 0,8% auf 48,79 USD und Abercrombie&Fitch um 0,8% auf 55,14 USD zu. Unter den Standardwerten stachen At&T mit einem Aufschlag von 1,9% auf 29,34 USD heraus. Auf der Verliererseite standen dagegen die Finanzwerte - allen voran J.P. Morgen mit einem Abschlag von 1,7% auf 40,79 USD. Auch Coca-Cola gehörten zu den Verlierern und büßten 1,5% auf 63,90 USD ein. Der Getränkehersteller hatte gewarnt, die jüngsten Akquisitionen in Nordamerika beim größten Abfüller könnten die Ergebnisse zum vierten Quartal verwässern. Amgen zogen dagegen um 4,9% auf 56,76 USD an. Das Biotechnologieunternehmen hat positive Studiendaten für sein Schlüsselmedikaments "Xgeva" vorgelegt. Genoptix haussieren gar um 16,7% auf 20,98 USD. Einem Medienbericht zufolge hat sich der Labordienstleister selbst zum Verkauf gestellt. Gulfport Energy fielen um 7,1 auf 20,60 USD. Ein Anteilseigner will mindestens 3,4 Mio Aktien des Öl- und Gasunternehmens verkaufen. DJG/DJN/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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