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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Dienstag beachtliche Gewinne erzielt. Mut schöpften die Anleger angesichts der mehrheitlich überzeugenden Quartalszahlen. Die Volatilität blieb indes erhalten.
Denn es bleiben die Sorgen in Bezug auf Zinsen und Inflation. Dazu kommt die Unsicherheit, wie kräftig die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im März an der Zinsschraube drehen wird. Mittlerweile sieht der Markt eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte, auch aufgrund des starken US-Arbeitsmarkts, immer mehr als ein realistisches Szenario an, hat dies aber wohl auch schon teilweise verdaut. "Die Frage ist, ob die Fed es richtig macht. Schafft sie den Spagat zwischen einer Zinserhöhung und einer Straffung der Politik in einem Tempo, das die Inflation eindämmt, aber nicht die Nachfrage bremst und der Wirtschaft schadet", so Peter Langas, Chef-Portfoliostratege bei Bessemer Trust. Daher dürfte die Volatilität weiterhin recht hoch bleiben, ergänzt ein Marktbeobachter. Mit Interesse verfolgten Teilnehmer den weiteren Anstieg der Marktzinsen. So näherte sich die Rendite zehnjähriger Papiere bis auf vier Basispunkte der Marke von 2,00 Prozent. Zuletzt hatte sie im Juli 2019 über dieser Marke gelegen. Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 35.463 Zähler. Der S&P-500 stieg um 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,3 Prozent. Den 2.019 (Montag: 1.709) Kursgewinnern standen 1.327 (1.674) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 129 (135) Titel. Meta Platforms geben mit Thiel-Rückzug weiter nach Für die Aktie von Meta Platforms ging es um 2,1 Prozent nach unten. Peter Thiel wird den Board der Facebook-Mutter verlassen. Thiel ist einer der frühesten Investoren von Facebook und dessen dienstältestes externes Boardmitglied. Die Papiere von Nvidia legten um 1,5 Prozent zu. Nvidia und die japanische Softbank haben den Megadeal zum Verkauf des Chipentwicklers Arm an den US-Konzern endgültig zu den Akten gelegt. Beide Unternehmen teilten mit, dass sie sich darauf geeinigt haben, die Transaktion "aufgrund erheblicher regulatorischer Herausforderungen" nicht weiterzuverfolgen. Im ersten Quartal wird Nvidia nach eigenen Angaben eine Sonderbelastung in Höhe von 1,36 Milliarden Dollar verbuchen müssen, darunter eine Vorauszahlung von 1,25 Milliarden Dollar, die bei Vertragsunterzeichnung geleistet wurde. Die Peloton-Aktie haussierte nach der Rally am Vortag, ausgelöst durch einen Bericht über verstärktes Interesse von Finanzinvestoren, um weitere 25 Prozent. Der Fitnessgeräte-Hersteller will seinen CEO austauschen, Kosten senken und das Board umbauen. Die Ernennung eines neuen CEO könnte darauf hindeuten, dass Peloton eine unabhängige Zukunft für sich selbst sieht oder sich zumindest nicht zu dem derzeit schwachen Aktienkurs verkaufen will. Darüber hinaus gab die Berichtssaison weiter den Takt vor. So legten die Amgen-Aktien um 7,8 Prozent zu und führten damit die Gewinnerliste im Dow an. Das Biotechnologieunternehmen hatte zwar einen Gewinn über Erwarten gemeldet, war mit dem Umsatz allerdings etwas hinter den Erwartungen geblieben. Allerdings plant das Unternehmen für 2022 ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 6 bis 7 Milliarden Dollar. Dupont (+6,3%) hat mit dem Ergebnis im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen, hat eine ambitionierte Umsatzprognose abgegeben und will die Dividende um 10 Prozent erhöhen. Zudem kündigte der US-Konzern ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1 Milliarde US-Dollar an. Der US-Pharmakonzern Pfizer hat im vierten Quartal 2021 seine Umsätze zwar mehr als verdoppelt, damit aber dennoch die Markterwartungen verfehlt. Auch die Prognose für das laufende Jahr blieb hinter den Analystenerwartungen zurück. Mit dem Quartalsgewinn übertraf Pfizer dagegen den Analystenkonsens. Die Aktie verlor 2,8 Prozent. Die Aktie von Harley-Davidson gewann 15,5 Prozent. Im vierten Quartal 2021 haben sich die Auslieferungen des Motorrad-Herstellers um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht und damit zu einem Umsatzanstieg von 40 Prozent geführt. Teradata sprangen um 26 Prozent nach oben. Die Datenplattform hat beim bereinigten Gewinn je Aktie deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Zudem plant es den Start in einen beschleunigten Aktienrückkauf im ersten Quartal. Ölpreise geben weiter nach Deutlicher abwärts ging es mit den Ölpreisen. Am Dienstag werden indirekte Gespräche zwischen den USA und dem Iran zur Wiederbelebung des Atomabkommens erwartet. Ein neues Abkommen könnte die Wiederaufnahme von 1 Million Barrel iranischen Öls pro Tag auf den Markt ermöglichen. "Während die Augen der Welt auf den Ukraine-Russland-Konflikt gerichtet sind, scheint eine Einigung bei den Atomgesprächen mit dem Iran durchaus möglich", so die Commerzbank. Derweil hat die Energy Information Administration ihre Ölpreisprognose um rund 11 Prozent angehoben. Sie rechnet nun im laufenden Jahr im Schnitt mit 82,87 Dollar je Barrel der Sorte Brent - um einiges unter dem aktuellen Stand. Der Dollarindex gewann 0,2 Prozent. Die jüngste Aufwärtsbewegung des Euro im Zuge falkenhafter Äußerungen durch EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Anschluss an die jüngste Notenbanksitzung am vergangenen Donnerstag scheint beendet. Für Devisenanalystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank spricht aktuell nicht viel für den Euro. Daten aus den USA dürften untermauern, dass die US-Notenbank im März ihren Zinserhöhungszyklus beginnen werde, während die EZB trotz der hohen Inflation noch zögere. Gegen den Yen legte der Dollar noch etwas deutlicher zu. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz (END) Dow Jones Newswires February 08, 2022 16:12 ET (21:12 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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