Alt 22.09.21, 11:07
Standard Schanghai dreht ins Plus - BoJ wie erwartet
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben sich die Börsen in Ostasien und Australien zur Wochenmitte gezeigt. In Hongkong und Seoul fand wegen Feiertagen kein Handel statt. Die dominierenden Themen waren die weiter drohende Zahlungsunfähigkeit des Immobilien-Konzerns China Evergrande und die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank, die allerdings erst am Abend europäischer Zeit bekannt gegeben werden.

Im Gegensatz zur Börse in Hongkong, die am Montag mit deutlichen Abschlägen auf die Krise um den chinesischen Immobilienkonzern reagiert hatte, zeigte sich der Schanghai-Composite mit einer moderaten Reaktion. Nach anfänglichen leichten Abgaben erholte sich der Index im Verlauf und schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent. Aber auch in Hongkong hatte sich der Aktienmarkt am Dienstag wieder stabilisiert und im positiven Terrain geschlossen.

Für etwas Beruhigung sorgte, dass ein Tochterunternehmen von China Evergrande am Donnerstag pünktlich seine Zinszahlungen in Yuan für eine 2025 fällige Anleihe leisten will. Zudem werden am Donnerstag weitere Zinszahlungen fällig, allerdings in US-Dollar. Für diese soll es jedoch eine Verlängerungsfrist von 30 Tagen geben, was dem Unternehmen etwas Luft verschaffen könnte. In einem Memo an die Mitarbeiter vom Dienstag erklärte Evergrande-Chairman Hui Ka Yan, dass die Schwierigkeiten des Konzerns seiner Einschätzung nach vorübergehen würden und man die versprochenen Wohnungen fertigstellen werde.

Die Befürchtungen, dass ein Zusammenbruch von China Evergrande ein Ereignis im Stil der Lehman-Pleite sein könnte, sind nach Ansicht von Barclays übertrieben. Evergrande sei zwar ein großer Immobilien-Konzern und es werde wohl auch Ausstrahlungseffekte auf den chinesischen Immobiliensektor geben, aber ein Lehman-Ereignis sei eine Krise anderen Ausmaßes. Dazu müsste es zu einem Streik der Kreditgeber kommen, zu einem starken Anstieg der Kreditnotlage auch außerhalb des Immobiliensektors und zu einer mangelnden Bereitschaft der Banken, sich auf dem Interbankenmarkt gegenseitig zu helfen.

Börse Tokio mit Abgaben - BoJ-Aussagen ohne großen Einfluss

Mit einem Minus von 0,7 Prozent schloss der Nikkei-225 in Tokio. Händler verwiesen auch hier auf die Entwicklungen um China Evergrande und auf Zurückhaltung vor den Aussagen der US-Notenbank. Möglicherweise gebe die Fed genauere Hinweise, wann mit dem Beginn einer Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe (Tapering) zu rechnen sei, hieß es.

Dagegen sorgten die Entscheidungen der Bank of Japan (BoJ) für keine größeren Bewegungen am Markt, denn diese fielen wie erwartet aus. Die Zentralbank hält weiter an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Die BoJ behielt ihr Ziel für die kurzfristigen Zinsen bei minus 0,1 Prozent und ihr Ziel für die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen bei etwa null. Außerdem setzte sich die BoJ weiterhin keine Obergrenze für den Ankauf japanischer Staatsanleihen.

Vor dem Hintergrund der Entwicklungen um China Evergrande standen in Tokio vor allem die Aktien von Handelsunternehmen unter Druck. Hier verloren Marubeni 4,3 Prozent und Itochu reduzierten sich um 4,1 Prozent.

Energie- und Rohstoffwerte sorgen für Plus in Sydney

Mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent hat der S&P/ASX 200 in Sydney den Handel beendet. Vor allem erneute Kursgewinne im Energiesektor (+2,3%) hätten den Index angeschoben, hieß es. Aber auch die schwergewichteten Rohstoffwerte legten deutlich zu. Für die Aktien von BHP, Rio Tinto und Fortescue ging es zwischen 2,4 und 4,2 Prozent nach oben.

Dagegen zeigten sich die Versicherungswerte mit dem Erdbeben in Australien schwächer. Ein Beben der Stärke 5,8 hatte den Südosten des Landes erschüttert. Das Beben, das sich östlich von Melbourne ereignete, war noch hunderte Kilometer weiter zu spüren. Die Titel von Suncorp, QBE Insurance und Insurance Australia Group reduzierten sich zwischen 9,6 und 3,0 Prozent.

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September 22, 2021 03:38 ET (07:38 GMT)

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