Alt 20.09.21, 17:44
Standard XETRA-SCHLUSS/Neuer DAX mit Startproblemen - Evergrande verdirbt Stimmung
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist mit massiven Verlusten am Montag in die neue Woche gestartet. Die Stimmung wurde von den Turbulenzen um den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande belastet, dessen drohender Zahlungsausfall in Hongkong nicht nur die gesamte Branche nach unten riss, sondern auch auf die Titel der Banken und auf die Versicherungswerte drückte. Der neue, ab heute auf 40 Mitglieder erweiterte DAX fiel um 2,3 Prozent auf 15.132 Punkte. Im Tagestief stand der Index nur knapp über 15.000 Punkte.

Schwere Geburtsstunde für DAX-40

Daneben waren Anleger wegen des erwarteten Taperings vorsichtig. Möglicherweise wird die US-Notenbank Fed bereits auf ihrer Sitzung am Mittwoch einen ersten Zeitplan für die Rückführung der monatlichen Anleihenkäufe vorlegen. Und schließlich belastete auch der Streit um die US-Schuldengrenze die Entwicklung an den Börsen. Der Markt hofft zwar laut Teilnehmern darauf, dass die für diese Woche angesetzte Abstimmung zur Erhöhung der Schuldengrenze positiv ausgehen werde, Marktteilnehmer warteten aber erst einmal ab.

Im DAX fielen VW um 4,6 Prozent und BASF um 2,1 Prozent. Deutsche Bank büßten gleich 7,7 Prozent ein - der gesamte Bankensektor zeigte sich schwach mit möglichen Evergrande-Ausfallrisiken. Auf der anderen Seite legten Qiagen um 1,7 Prozent zu, sie gehören zu den zehn DAX-Neulingen. Daneben sind Symrise, Siemens Healthineers, Airbus, Brenntag, Hellofresh, Porsche, Puma, Sartorius und Zalando neu mit dabei.

Marktteilnehmer sprachen von einer "schweren Geburtsstunde" für den neuen DAX. Der deutsche Leitindex hat nun 40 Werte, zehn mehr als bisher. Nach 33 Jahren gehört der "alte" DAX mit seinen 30 Aktien damit der Vergangenheit an.

Die geplante Kapitalerhöhung um 2,1 Milliarden Euro belastete die Aktien der Lufthansa nicht. Der Kurs stieg sogar um 5,5 Prozent auf 8,66 Euro, allerdings auch gestützt von der Möglichkeit baldiger Reiseerleichterungen in die USA. Bestehende Aktionäre können für je eine Lufthansa-Aktie eine der neuen Aktien zum Preis von 3,58 Euro erwerben. Die Platzierung ist bereits gesichert: Die Kapitalerhöhung wird von einem Konsortium aus 14 Banken vollständig garantiert, wie der Konzern mitteilte. Mit dem Geld will die Lufthansa die coronabedingten Staatshilfen zurückzahlen.

Sixt hebt Gewinnschätzung kräftig an

Sixt reagierten mit Aufschlägen von 7,1 Prozent auf eine deutlich angehobene Gewinnprognose. Der Gewinn vor Steuern (EBT) soll nun zwischen 300 und 330 (anstatt zwischen 190 und 220) Millionen Euro landen. Der Autovermieter profitiert von erhöhten Marktpreisen. Sixt geht zudem nicht von erneuten tiefgreifenden Einschränkungen im Reiseverkehr wegen der Pandemie aus. Im Handel zeigte man sich angetan: Das neue Gewinnziel liege weit über den Konsensschätzungen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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September 20, 2021 11:54 ET (15:54 GMT)

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