Alt 20.09.21, 17:22
Standard Evergrande-Kurssturz schickt HSI auf 11-Monatstief
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die sich immer weiter zuspitzende Lage um den chinesischen Immobilien-Konzern China Evergrande hat zu Wochenbeginn an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien für deutliche Abgaben gesorgt. Allerdings blieben die negativen Auswirkungen auf einige Handelsplätze begrenzt, denn an den Börsen in China (Kernland), Japan und Südkorea fand aufgrund von Feiertagen kein Handel statt.

In Hongkong knickte die Aktie von China Evergrande im späten Handel um weitere 13,8 Prozent ein und zog auch den Hang-Seng-Index (HSI) mit nach unten. Dieser fiel im späten Geschäft um 3,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit elf Monaten. Die Talfahrt nährte Befürchtungen, dass Evergrande kurz vor einem Zahlungsausfall stehe.

Das angeschlagene Immobilien-Unternehmen versuche, Geld aufzutreiben, um die zahlreichen Kreditgeber, Zulieferer und Investoren zu bezahlen, hieß es. Die Aufsichtsbehörden warnten derweil erneut davor, dass die Verbindlichkeiten des Konzerns in Höhe von 305 Milliarden Dollar zu größeren Risiken für das Finanzsystem des Landes führen könnten, wenn der Konzern nicht stabilisiert werde. Marktbeobachter waren allerdings der Ansicht, dass eine direkte Rettungsaktion der Regierung für China Evergrande unwahrscheinlich sei.

Evergrande will Anleihe-Gläubiger mit Immobilien entschädigen

Laut einem Bericht hat einer der wichtigsten Kreditgeber von China Evergrande mittlerweile Rückstellungen für einen Teil seiner Kredite an das Immobilenunternehmen gebildet, während einige Gläubiger planen, dem Konzern mehr Zeit für die Rückzahlung einzuräumen. Am Sonntag hatte Evergrande mitgeteilt, dass man Anleihe-Gläubiger mit Immobilien entschädigen wolle. Der Konzern muss am Donnerstag 83,5 Millionen Dollar Zinsen für eine Anleihe mit Laufzeit bis März 2022 zahlen. Eine weitere Zinszahlung in Höhe von 47,5 Millionen Dollar ist am 29. September fällig.

Die Analysten der UBS erklärten, dass das Potenzial für mögliche negative Auswirkungen auf die Märkte davon abhängen werde, ob China Evergrande restrukturiert oder aber vollständig liquidiert werde. Die Analysten zeigten sich zuversichtlich, dass eine Restrukturierung das wahrscheinlichste Ergebnis sei.

Immobilien-Sektor in Hongkong unter Druck

Die Entwicklungen um Evergrande setzten den Immobilien-Sektor in Hongkong deutlich unter Druck. Die Aktien von Henderson Land brachen um 13,3 Prozent ein, Sun Hung Kai Properties und New World Development verloren 10,3 bzw. 11,7 Prozent. Die Titel von CK Asset Holdings gaben um 8,8 Prozent nach.

Aber auch der Banken- und Versicherungssektor in Hongkong stand mit den Turbulenzen um China Evergrande unter Druck.

Börse in Sydney fällt auf Dreimonatstief

An der australischen Börse ging es zu Wochenbeginn ebenfalls abwärts. Der S&P/ASX-200 verlor 2,1 Prozent und markierte den tiefsten Stand seit drei Monaten. Vor allem deutliche Abgaben bei den schwergewichteten Rohstoffwerten belasteten das Sentiment. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung auf die weiter fallenden Eisenerzpreise. Die Aktien von Fortescue gaben um 3,7 Prozent nach. Auch der Energie- (-3,0%) und der Bankensektor standen unter Druck.

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September 20, 2021 03:21 ET (07:21 GMT)

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