Alt 03.03.21, 15:17
Standard Höhere Anleiherenditen bremsen Aktienkurse
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Dienstag zeigen sich die US-Börsen zur Wochemitte im frühen Handel wenig verändert. Erneut steigende Anleiherenditen bremsen die Aktienkurse, die auf der anderen Seite aber von Konjunkturoptimismus gestützt werden. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent. Der S&P-500 steigt um 0,1 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite tendiert kaum verändert. Technologiewerte reagieren besonders empfindlich auf steigende Renditen, denn der in der Regel hohe Fremdkapitalanteil im Sektor könnte bei steigenden Marktzinsen zum Problem werden, heißt es.

Anleger setzen auf die Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie. US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle erwachsenen Amerikaner zur Verfügung stehen werde - zwei Monate früher als ursprünglich angekündigt. Am Mittwoch beginnt überdies im US-Senat die Debatte über ein geplantes Konjunkturpaket, das sich allerdings in einigen Punkten von jenem Maßnahmenpaket unterscheidet, dem das Repräsentantenhaus kürzlich zugestimmt hat. Erst wenn sich beide Kammern auf die gleichen Maßnahmen geeinigt haben, kann das entsprechende Gesetz dem Präsidenten zur Unterschrift vorgelegt werden.

Fed-Gouverneurin Brainard zerstreut Zinserhöhungsängste

Zur Beruhigung der Anleger dürfte auch Fed-Gouverneurin Lael Brainard beigetragen haben. Angesichts der jüngst drastisch gestiegenen Anleiherenditen versicherte sie am Dienstag, dass die US-Notenbank ihre Unterstützung so lange nicht zurückfahren werde, bis die US-Wirtschaft wieder solide aufgestellt sei. Der Renditeanstieg beunruhigt Brainard nach eigener Aussage nicht, sie behalte die Entwicklungen an den Märkten aber im Auge.

Anhand einer Fülle von Konjunkturdaten können sich die Investoren ein Bild von der Lage der US-Wirtschaft machen. Veröffentlicht wurde vorbörslich der ADP-Arbeitsmarktbericht für Februar. Demnach war der Beschäftigungsaufbau im vergangenen Monat nur etwa halb so hoch wie erwartet. Nach der Startglocke folgen die Einkaufsmanagerindizes von Markit und ISM für den Servicesektor ebenfalls für Februar. Im späteren Verlauf wird die US-Notenbank ihr Beige Book vorlegen.

HPE überzeugt mit Zahlen und Ausblick

Unter den am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalsausweisen hat besonders der von Hewlett Packard Enterprise (HPE) überzeugt. Auch der Ausblick übertraf die Erwartungen. Die Aktie gewinnt 3,2 Prozent.

Licht und Schatten enthielten derweil die Zahlen von Urban Outfitters (-1,3%). Auch bei den Einzelhändlern Ross Stores (-2,7%) und Nordstrom (-3,2%) lief es nicht rund.

Am Devisenmarkt tendiert der Dollarindex gut behauptet. Das Aufwertungspotenzial der US-Währung sei kurzfristig jedoch begrenzt, meinen die Analysten der MUFG. Sie verweisen auf die jüngsten Äußerungen von US-Notenbankgouverneurin Brainard.

Ungeachtet der beschwichtigenden Aussagen Brainards ziehen die Anleiherenditen am Mittwoch wieder stärker an. Beobachter erklären dies damit, dass die EZB bislang keine Anstalten mache, wegen der steigenden Renditen zu intervenieren. Der Renditeanstieg lastet indessen auf dem Goldpreis, denn das zinslos gehaltene Edelmetall verliert dadurch an Attraktivität.

Berichte, wonach die Opec+ die Fördermenge nicht erhöhen wird, geben den Ölpreisen Auftrieb. Rückenwind kommt auch von der Entscheidung einiger US-Bundesstaaten, die wegen der Pandemie verhängten Einschränkungen aufzuheben. Der am Vorabend vom US-Branchenverband gemeldete Anstieg der US-Ölvorräte belastet dagegen nicht. Die Akteure warten nun auf die Ölvorratsdaten der staatlichen Energy Information Administration.

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March 03, 2021 09:42 ET (14:42 GMT)

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