Alt 12.01.12, 15:30
Standard Wall Street mit Aufschlägen erwartet - US-Daten dämpfen etwas
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NEW YORK (Dow Jones) - Die positiven Vorgaben aus Europa dürften am Donnerstag auch an Wall Street für steigende Aktienkurse sorgen. Grund sind die erfolgreichen Anleihe-Auktionen in Italien und Spanien. Allerdings dämpfen schwächer als erwartet ausgefallene US-Daten die Stimmung etwas. Die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) fielen wie erwartet aus - die beiden Notenbanken ließen ihre Zinsniveaus unverändert. Bis um 15.01 Uhr MEZ steigt der S&P-500-Future um 0,2 Prozent, während der Nasdaq-Future um 0,3 Prozent zulegt.

So ist die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung in der Woche zum 6. Januar überraschend stark um 24.000 gestiegen. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 8.000 vorhergesagt. Damit deutet sich ein Rückschlag für den US-Arbeitsmarkt an, der in den vergangenen Monaten eine langsame, aber stetige Erholung gezeigt hatte. Auch die US-Einzelhandelsumsätze für Dezember blieben mit einem Plus von 0,1 Prozent unter der Prognose von plus 0,2 Prozent.

"Die Zahlen enttäuschen und mahnen, die Erwartungen an das Wachstum zu hoch zu schrauben", meint Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba. Daneben stehen im weiteren Verlauf noch die Lagerbestände für den Monat November auf der Agenda. Ökonomen erwarten hier ein Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Übergeordnet stützt allerdings der positive Verlauf der Auktionen in Spanien und Italien. "Die Nachfrage nach den Anleihen war sehr gut, Spanien konnte wesentlich höheres Volumen verkaufen als geplant", so ein Marktteilnehmer. Es konnte ein fast doppelt so hohes Volumen am Markt untergebracht werden wie im Vorfeld geplant. Dabei sind die Renditen im Vergleich zu den vorherigen Auktionen gesunken. In Italien ging es zwar nur um die weniger kritischen kurzlaufenden Anleihen, aber auch diese wurden problemlos an den Mann gebracht. Die italienische Auktion gilt als guter Indikator für die Auktion lang laufender Papiere am Freitag.

Bei den Einzelwerten stehen Chevron nach einem enttäuschenden Ausblick auf das vierte Quartal vorbörslich unter Abgabedruck. Der Öl-Konzern hatte im Rahmen eines Zwischenberichts nach der Schlussglocke am Vortag äußerst verhaltene Töne über die Geschäftsentwicklung angeschlagen. So rechnet Chevron für die Schlussperiode 2011 mit Ergebnissen "signifikant" unter Vorquartalsniveau. Hauptbelastungsfaktor sei das Raffineriegeschäft, wogegen Exploration und Förderung deutlich besser liefen. Die Aktie verliert vor Handelsbeginn 2,3 Prozent.

Ebenfalls mit Abgaben zeigen sich PVH, die vor Handelsbeginn um 2,2 Prozent fallen. Der Bekleidungseinzelhändler, der Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger vertreibt, verfehlte mit seiner Zielsetzung für 2012 die Markterwartungen. Auf bereinigter Basis geht das Unternehmen von einem Gewinn je Aktie von 5,90 bis 6 Dollar aus, im Konsens hatten Analysten mit exakt 6 Dollar gerechnet. Für das vierte Quartal 2011 hob der Konzern seine Prognose jedoch an, was bei der Kursfindung jedoch keine Rolle spielte.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel am Mittwoch um 0,1 Prozent bzw 13 Punkte auf 12.449. Der S&P-500 schloss unverändert bei 1.292 Punkten. Der Nasdaq-Composite steigerte sich um 0,3% Prozent bzw 8 Punkte auf 2.711.

DJG/DJN/ros

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