Alt 10.01.12, 18:06
Standard Wall Street am Mittag freundlich - Zykliker im Aufwind
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NEW YORK (Dow Jones) - Beflügelt von den positiven Vorgaben aus Asien und Europa sowie einem guten Start in die US-Berichtssaison zeigen sich die Aktienkurse an Wall Street am Dienstagmittag mit Aufschlägen. Bis um 18.27 Uhr MEZ gewinnt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) 0,5 Prozent bzw 67 Punkte auf 12.459. Der S&P-500 legt um 0,8 Prozent bzw 10 Punkte auf 1.290 zu. Der Nasdaq-Composite erhöht sich um 0,7 Prozent bzw 19 Punkte auf 2.695.

Gestützt wird das Sentiment auch von positiven Aussagen der Ratingagentur Fitch. Nach monatelangen Drohungen der Rating-Agenturen, dass Frankreich seine Top-Note "AAA" bei der Kreditwürdigkeit verlieren könnte, hat zumindest Fitch für dieses Jahr Entwarnung gegeben. Wenn sich die Euro-Krise nicht dramatisch verschärfe, werde Fitch Frankreich erst 2013 neu bewerten, sagte eine Sprecherin.

Alarm schlägt Fitch hingegen vor allem bei Italien. Fitch-Analyst David Riley nannte die Lage in Italien "explosiv". Das Land müsse dieses Jahr "kolossale" Summen am Finanzmarkt neu aufnehmen. Er schloss eine abermalige Herabstufung von Italiens "A+" bis Monatsende nicht aus.

Die US-Konjunkturdaten des Tages stützen das Sentiment ebenfalls leicht. So sind die Lagerbestände in der US-Wirtschaft im November im Vergleich zum Vormonat nur leicht um 0,1 Prozent gestiegen, während Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen im Konsens einen Zuwachs um 0,6 Prozent erwartet hatten.

In China haben die Börsen den zweiten Tag in Folge deutlich zugelegt. Das Land will den Kapitalmarkt stärker für ausländische Investoren öffnen und die Rolle von langfristig orientierten Anlegern aus dem institutionellen Sektor stärken. So soll dem geschwächten heimischen Aktienmarkt auf die Sprünge geholfen werden. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist dagegen recht übersichtlich. Hier werden lediglich die Lagerbestände und Umsätze im Großhandel für November gegeben.

Im Dow sind Zykliker gefragt. Unter den Finanzwerten steigen Bank of America um 4,1% und J.P. Morgan um 1,8%. United Tech und Caterpillar legen um jeweils 2,6% zu.

Im Blickpunkt stehen vor allem die Quartalszahlen von Alcoa, die traditionell die Berichtssaison eröffnen. Für den Aluminiumkonzern stand im vierten Quartal unter dem Strich ein Minus von 191 Millionen Dollar bzw 0,18 Dollar je Aktie, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Gewinn von 258 Millionen Dollar bzw 0,24 Dollar je Aktie verbucht worden war. Bereinigt um Sonderposten fiel der Verlust im Schlussquartal 2011 mit 34 Millionen Dollar oder 0,03 Dollar umgelegt auf die Aktie aber deutlich niedriger aus. Analysten hatten mit einem bereinigten Fehlbetrag von 0,02 Dollar und Umsätzen von 5,72 Milliarden Dollar gerechnet. Erlöst wurden tatsächlich 5,99 Milliarden Dollar - eine Steigerung um 6 Prozent auf Jahressicht.

Für 2012 machte der Konzern zudem positive Aussagen: Alcoa erwartet eine Steigerung der weltweiten Aluminiumnachfrage um 7 Prozent bei einem knapper werdenden Angebot. "Die Zahlen sind zwar nur im Rahmen der Prognosen ausgefallen, allerdings war die Erwartungshaltung der Anleger im Vorfeld auch sehr gering", kommentiert ein Händler die Ergebniszahlen. In den vergangenen Wochen hatten Analysten die Schätzungen an das Gewinnwachstum der US-Unternehmen angesichts der sich eintrübenden Aussichten für die Weltwirtschaft stark nach unten geschraubt. Alcoa verbessern sich um 0,7 Prozent auf 9,49 Dollar.

Der Netzwerkausrüster Juniper Networks verfehlte mit seinen Viertquartalszahlen zwar die eigenen Ziele, die Aktie bleibt mit plus 0,3% auf 21,60 Dollar hinter dem Gesamtmarkt zurück. Schlechte Nachrichten gibt es erneut aus dem Einzelhandelssektor. Tiffany hat den Ausblick für das im Januar endende Geschäftsjahr nach unten genommen. Der Kurs sinkt um 11% auf 59,51 Dollar. Die Aktien von Liz Claiborne fallen um 13 Prozent auf 8,63 Dollar. Der Bekleidungseinzelhändler verliert Finanzvorstand Andrew Warren per 16. März. Zugleich senkte der Konzern seine Prognose für 2012.

DJG/DJN/raz

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