Alt 06.11.12, 13:12
Standard Vorsichtiger Optimismus vor US-Wahl
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Am Tag der US-Präsidentschaftswahl zeigen sich Europas Börsen von ihrer freundlichen Seite. Der DAX steigt um 0,7 Prozent auf 7.376 Punkte und der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,7 Prozent auf 2.536 Zähler vor. Das Bild könnte sich jedoch rasch ändern, je nachdem wie sich die Wähler entscheiden. Erste Wahlergebnisse werden jedoch erst nach Ende des europäischen Aktiengeschäfts veröffentlicht. Sie dürften also frühestens am Mittwochmorgen die Kurse bewegen.

"Es gibt eine Unmenge von Kommentaren und Prognosen darüber, ob nun ein Sieg von Barack Obama oder von Mitt Romney gut für Anleihen und schlecht für Aktien wäre und umgekehrt", sagt Gavan Nolan von Markit Credit Research. Der Stratege fährt fort: "Das ist alles sehr interessant, aber letzten Endes sind es doch nur Mutmaßungen angesichts der zu erwartenden politischen Wendungen und Rückzüge in den Wochen und Monaten nach der Wahl."

Klar negativ für die weltweiten Finanzmärkte wäre Nolans Einschätzung zufolge einzig ein hauchdünner Wahlausgang. "Denn es bedarf einer starken Führung für eine Lösung für den hoch verschuldeten Staatshaushalt." Im frühen US-Bondhandel sind die Zinsen auf Staatsanleihen leicht gestiegen, während an den Terminmärkten die Aktien leicht zulegen und somit Kursgewinne an der Wall Street im frühen Handel andeuten.

Stagnation und Abwarten lautet das Motto am Devisenmarkt. Der Euro pendelt seit Dienstagmorgen zum US-Dollar auf niedrigem Niveau und in einer engen Spanne zwischen 1,2760 und 1,2850 Dollar. Bewegter ist das Geschäft mit Euro gegen Pfund Sterling. Eine überraschend stark rückläufige britische Industrieproduktion im September hat das Pfund unter Druck gebracht. Auch zum US-Dollar hat die britische Währung nachgegeben.

Wandelanleihe lastet auf der VW-Aktie

Angesichts der Wahlen in den USA treten die Quartalszahlen von Unternehmen in den Hintergrund. Aktien von BMW steigen um 0,6 Prozent. Das Geschäft beim weltgrößten Premiumautobauer BMW brummt weiter. Quasi unbeeindruckt vom schwierigen Marktumfeld schnitten die Münchener im dritten Quartal deutlich besser ab als erwartet.

VW-Vorzugsaktien büßen dagegen knapp vier Prozent ein. Hier haben sich Anleger nach Aussage von Händlern von Aktien getrennt und stattdessen die neue Wandelanleihe des Autobauers gezeichnet. Diese wird mit 5,5 Prozent verzinst und verspricht bei der späteren Umwandlung in Vorzugsaktien eine Prämie von bis zu 20 Prozent.

Papiere von Lanxess treten auf der Stelle, nachdem sie jedoch seit Jahresbeginn bereits um mehr als 60 Prozent zugelegt haben und damit auch den Sprung in den DAX geschafft hatten. Der Chemiekonzern konnte den positiven Geschäftsverlauf aus dem ersten Halbjahr im dritten Quartal nicht fortsetzen.

Aktien von Fraport sind mit einem Plus von 5,4 Prozent neben Hannover Rück der größte Gewinner unter den deutschen Standardwerten. Die Reiselust in der Hauptferienzeit und die neue Landebahn in Frankfurt haben das Geschäft des Flughafenbetreibers im dritten Quartal stärker beflügelt als erwartet.

Rund läuft es auch bei Hannover Rück. Der Rückversicherer hat sich nach einem sehr starken dritten Quartal eine Prognose entlocken lassen und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Gewinnsprung von gut 30 Prozent. Die Aktie zieht um 5,4 Prozent an.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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