Alt 04.01.13, 15:39
Standard Börse in Japan holt Kursfeuerwerk nach
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Die japanische Börse ist nach zwei Feiertagen verspätet und mit einem satten Plus in das neue Jahr gestartet. Angetrieben vom US-Fiskalkompromiss erreichte der Nikkei-Index am Freitag den höchsten Stand seit März 2011. Auch in Schanghai legte der Index nach einer Feiertagspause zu, wenn auch weniger deutlich. Die anderen ostasiatischen Märkte hatten bereits an den beiden Vortagen positiv auf den Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern in den USA reagiert.

Belastet wurden die Börsen in Sydney, Seoul und Hongkong nun von leicht negativen Vorgaben der US-Börsen, nachdem möglicherweise ein Ende der lockeren Geldmarktpolitik in den USA näher rückt.

Nach drei Tagen Pausen startete der japanische Nikkei mit einem Plus von 2,8 Prozent auf 10.688 Punkte in das neue Jahr. Neben der lang erwarteten Fiskaleinigung beflügelte vor allem der schwache Yen die Kurse. Er fiel im Vergleich zum US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit Juli 2010. Davon profitierten insbesondere die Exportwerte. Angeführt wurde die Liste der Gewinner von den Automobilwerten, die zudem von günstigen Absatzzahlen im Dezember in den USA profitierten.

Toyota-Aktien legten um 6,4 Prozent zu und Honda um 4,0 Prozent. Aber auch Aktien anderer exportsensitiver Unternehmen wie Nikon oder der Industrieroboterhersteller Fanuc gehörten zu den Profiteuren der schwachen Heimatwährung.

Anders als der Nikkei legte der Index in Shanghai zum Start des neuen Jahres nur leicht zu. Ein stärkeres Plus verhinderte das andauernde Warten auf marktfreundliche Reformen der chinesischen Regierung. "Erst bei Bekanntgabe bedeutender politischer Entscheidungen dürften die Finanzmärkte spürbar anziehen", sagte Francis Lun von Lyncean Securities.

Der Kospi in Seoul wurde von Verlusten beim Indexschwergewicht Samsung Electronics gedrückt. "Investoren nehmen nun die Gewinne der jüngsten Rally mit und legen vor der beginnenden Berichtssaison eine Pause ein", sagte Lee Kyoung-min von Woori Investment & Securities. Samsung-Aktien gaben um 1,2 Prozent nach.

Etwas gedrückt wurde die Stimmung in der gesamten Region vom Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC). Demnach haben die Geldpolitiker auf ihrer Sitzung im Dezember 2012 Zweifel am ökonomischen Nutzen weiterer Staatsanleihekäufe geäußert und ein baldiges Ende dieser Käufe in Aussicht gestellt.

Das sich abzeichnende Ende der lockeren Fed-Politik führte vor allem bei Gold und Öl zu Verlusten, also jenen Anlagen, die besonders von einer ultra-lockeren Geld-Politik profitieren. Das Barrel der US-Sorte WTI kostete zuletzt 92,19 Dollar, verglichen mit Ständen über 93 Dollar vor Bekanntwerden des Protokolls. Die Feinunze Gold war zuletzt für 1.640 Dollar zu haben, verglichen mit rund 1.680 Dollar.

Nach dem jüngsten, geldpolitisch überraschend etwas aggressiver klingenden Protokoll der US-Notenbanksitzung vom Dezember, legte der Dollar zu den meisten wichtigen Währungen zu. "Die Fed knüpft ihre expansive Geldpolitik stärker an Bedingungen und lässt das Ende weniger offen", interpretiert Aroop Chatterjee, Devisenexperte von Barclays in New York. Das habe sicherlich einige Akteure überrascht.

Der Euro fiel im US-Handel deutlich unter die Marke von 1,31 US-Dollar. Im asiatischen Handel kostete die Gemeinschaftswährung nur noch knapp über 1,30 Dollar und sank damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember. Dabei profitiert die US-Währung sowohl von der Einigung im Haushaltsstreit und zuletzt besseren US-Konjunkturdaten, aber auch vom Anstieg der US-Renditen auf 1,90 Prozent bei zehnjährigen Staatsanleihen.

Auch vor dem Hintergrund der Signale des FOMC-Protokolls warten nun viele Anleger gespannt auf die monatliche Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktzahlen im späteren Verlauf des Tages. Sie erhoffen sich davon einen Einblick in die Verfassung der US-Wirtschaft und mögliche Erkenntnisse über die weitere Geldpolitik. Der FOMC hatte bei seiner Sitzung im Dezember auch mitgeteilt, solange an ultraniedrigen Zinsen festhalten zu wollen, wie die Arbeitslosenquote über 6,5 Prozent liegt.

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