Alt 28.12.12, 15:11
Standard Yen-Schwäche treibt Nikkei-225 auf 21-Monatshoch
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Weiter nach oben ging es zum Wochenausklang an den asiatischen Börsen. Vor allem der japanische Aktienmarkt kennt derzeit kein Halten mehr. Der Nikkei-225 gewann 0,7 Prozent auf 10.395 Punkte und ging auf dem höchsten Stand seit 21 Monaten aus der Sitzung. Für das Gesamtjahr steht für den Index ein Plus von 23 Prozent zu Buche - der beste Wert seit 2005. Am Montag findet in Tokio kein Handel statt. Erneut war es der schwache Yen, der die Exportwerte antrieb und so auch den Gesamtmarkt nach oben schob. So gewannen die Aktien von Toyota Motor 1,9 Prozent und die Titel von Canon legten um 2,1 Prozent zu.

Zudem stützte in Tokio die Hoffnung auf weitere geldpolitische Maßnahmen der Bank of Japan. So verzeichnete die japanische Industrieproduktion im November ein Minus von 1,7 Prozent und lag damit deutlich über der Erwartung eines Rückgangs von nur 0,5 Prozent. Dies schürte die Erwartung neuer staatlicher Impulse für die lahme Konjunktur. "Weil die Konjunkturzahlen Japans unverändert schwach sind, steigt der Druck auf die neue Regierung und die Bank of Japan, rasch zu handeln", so ein Beobachter. Gleichzeitig herrschten in Japan deflationäre Tendenzen, die Beteiligten hätten also "ausreichend Luft zum Handeln, ohne Inflation zu schüren".

Am Devisenmarkt kletterte der Dollar zum Yen auf ein neues 28-Monatshoch bei 86,64 Yen. "Die Investoren setzen in der Erwartung weiterer geldpolitischer Maßnahmen in Japan weiter auf einen fallenden Yen", so ein Analyst. "Der Haushaltsstreit in den USA steht zwar ebenfalls weiter im Fokus, doch die Möglichkeit auf den fahrenden Zug in Tokio aufzuspringen will derzeit keiner auslassen", ergänzte Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Der Euro zeigte sich dagegen kaum verändert über der Marke von 1,32 Dollar. Auch der Gold- und der Ölpreis zeigten sich nur mit leichten Veränderungen.

Auch in China legten die Aktienkurse deutlich zu. Der Shanghai-Composite erhöhte sich um 1,2 Prozent auf 2.233 Punkte, nachdem er die Gewinne im späten Handelsverlauf noch einmal deutlicher ausgebaut hatte. Auch hier seien die Investoren in Erwartung weiter steigender Kurse verstärkt in den Markt eingestiegen, hieß es von einem Händler. Vor allem die Bankenwerte zeigten sich mit Aufschlägen. Der Markt rechnet damit, dass die Politik Finanzreformen in die Wege leitet. Die Titel der Bank of China verbesserten sich um 0,7 Prozent und die Aktien der China Construction Bank gewannen 0,4 Prozent.

In Südkorea gewann der Kospi 0,5 Prozent auf 1.997 Punkte. Hier hätten vor allem ausländische Investoren zugegriffen, hieß es aus dem Handel. So hätten trotz der anhaltenden Sorgen bezüglich der drohenden Fiskalklippe in den USA die Mehrzahl der Werte im Plus geschlossen. Die Aktien von Samsung Electronics gewannen 1,7 Prozent und die Titel von Korea Electric Power Corp stiegen um 2,5 Prozent. Automobilwerte litten dagegen unter dem schwachen Yen. So verloren die Aktien von Hyundai Motor 2,0 Prozent und die Titel von Kia Motors fielen um 1,2 Prozent. Am Montag bleibt der Aktienmarkt in Südkorea wegen Silvester geschlossen.

In Australien kletterte der S&P/ASX 200 um 0,5 Prozent auf 4.671 Punkte und ging auf dem höchsten Stand seit 19 Monaten aus dem Handel. Vor allem die Rohstoffwerte trieben den Markt nach oben. Hintergrund waren die zuletzt gestiegenen Preise für Eisenerz, Öl und Kohle. "Es besteht auch immer noch die Hoffnung, dass sich die Politiker in den USA am Wochenende in letzter Minute einigen und so einen Fall über die Fiskalklippe doch noch verhindern", sagte ein Händler. Bei den Einzelwerten gewannen die Aktien von BHP Billiton 1,1 Prozent, die Titel von Rio Tinto legten um 1,7 Prozent zu und die Aktien von Fortescue Metals Group gewannen 2,4 Prozent.

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