Alt 18.12.12, 15:05
Standard Nikkei robbt sich an die 10.000er Marke heran
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Die asiatischen Finanzmärkte haben am Dienstag ganz im Zeichen der US-Politik gestanden. Im dortigen Haushaltsstreit scheint es voranzugehen, nachdem der führende Republikaner John Boehner in der Steuerfrage Annäherung signalisiert hat. Vor allem an der Börse in Tokio ging die Jahresendrally in vollem Tempo weiter. Der Nikkei legte 1 Prozent zu und ist nur noch knapp 70 Punkte von der 10.000er Marke entfernt. Im Tageshoch war der Index schon bis auf 9.967 Zähler geklettert. Zuletzt hatte der Index im April mehr als 10.000 Punkte aufgewiesen.

Am Devisenmarkt blieb der Yen im Rückwärtsgang, nachdem er sich am Montagnachmittag etwas erholt hatte. Aktuell kostet ein Dollar knapp 84 Yen. Teilnehmer sprachen hier aber auch von Zurückhaltung, da einige potenziell kursbewegende Termine anstehen, wie die Bekanntgabe der japanischen Handelsbilanzdaten am Mittwoch und die Sitzung der japanischen Notenbank am Donnerstag. Die meisten Experten rechnen mit einer Ausweitung der Anleihekäufe durch die Notenbank, was den Yen tendenziell schwächen dürfte.

Der Australische Dollar wurde etwas leichter gehandelt, nachdem die australische Notenbank ihre Zinssenkung vom Dezember um ein Viertelprozent am Dienstag erläuterte. Gründe seien die schleppenden Investitionen im Minensektor sowie die trüben Aussichten am Arbeitsmarkt gewesen.

An der Börse in Tokio hallte immer noch der überwältigende Sieg der LDP nach. Während der vergangenen fünf Handelstage schloss Tokio vier Mal im Plus. Jetzt rückte das Programm der Konservativen ins Rampenlicht. "Aggressive Änderungen in der Geld- und Fiskalpolitik standen im Zentrum des Wahlkampfs", sagte der Analyst Nicholas Smith von CLSA. "Die Riesenmehrheit gibt der LDP nun den Auftrag, dieses Programm auch umzusetzen. Die Bank of Japan wäre extrem unklug, wenn sie die Entscheidung der Bevölkerung ignorierte."

Über den Sieg der LDP bei den Wahlen am Sonntag jubilierten angesichts spektakulärer Gewinne besonders Aktionäre von Tokyo Electric Power. Das Papier schoss um weitere 17 Prozent nach oben, nachdem es am Montag bereits 33 Prozent gutgemacht hatte. Der Hintergrund: Offenbar liebäugelt die neue Regierungspartei LDP mit einem Wiederanwerfen der Atomkraftwerke. Unter den weiteren Einzelwerten kletterten Softbank um knapp 5 Prozent, nachdem sich das Telekomunternehmen einen Überbrückungskredit von bis zu 1,65 Billionen Yen zum Kauf von Sprint Nextel gesichert hat.

Von der nicht abebbenden Yen-Schwäche profitierten exportstarke Titel. Aktien von Canon legten um 3,3 Prozent zu und von Toyota um 2,8 Prozent.

In Schanghai ging es mit den Aktien um 0,1 Prozent aufwärts, nachdem der Leitindex an den letzten beiden Handelstagen bereits um 4,8 Prozent gestiegen war. In Hongkong bröckelte der HSI um 0,1 Prozent ab. AIA Group gaben dort um 2,9 Prozent nach, nachdem AIG die letzte Tranche Aktien an dem asiatischen Versicherer verkauft hat.

In Australien blieben die Aktien auf der Überholspur. Der Markt markierte ein frisches 17-Monats-Hoch. Der Eisenerzpreis stieg auf den höchsten Wert seit fünf Monaten. Auch hier beflügelte die US-Politik die Börse. Der S&P/ASX 200 schloss um 0,5 Prozent fester auf 4.595 Zählern. Zwischenzeitlich überwand der Index die 4.600er Marke. Von den festen Eisenerzpreisen profitierten die Minenwerte. Rio Tinto gewannen 1,9 Prozent und BHP Billiton 0,9 Prozent.

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