Alt 17.12.12, 13:06
Standard Nikkei nach LDP-Sieg auf Achtmonatshoch
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Die Rally an der japanischen Börse geht weiter. Der Erdrutschsieg der Liberaldemokraten (LDP) hat den Aktienmarkt in Tokio am Montag auf ein neuerliches Achtmonatshoch geführt. Vor allem Exportwerte profitierten vom Wahlsieg der LDP, da der Yen zugleich seine jüngsten Verluste ausweitete. Der Nikkei stieg bei hohen Umsätzen um weitere 0,9 Prozent auf 9.829 Punkte und damit den höchsten Schluss-Stand seit dem 3. April.

Der Dollar kletterte auf den höchsten Stand seit April 2011 und erreichte in der Spitze 84,48 Yen. Mit dem Sieg der LDP war weitgehend gerechnet worden, was den Yen bereits im Vorfeld deutlich nach unten geführt hatte. Hintergrund ist die Ankündigung des potenziell neuen Ministerpräsidenten Shinzu Abe, für eine weitere Lockerung der bereits expansiven Geldpolitik in Japan sorgen zu wollen. In den vergangenen fünf Wochen hat der Dollar zum Yen bereits gut fünf Prozent gewonnen.

Bei einigen Teilnehmern machte sich aber auch schon Skepsis breit. "Die Geldpolitik mag lockerer werden, aber nicht so stark wie es der Markt erwartet. Dann könnte es mit einer weiteren Abschwächung des Yen schwer werden", sagte Devisenexperte Paul Mackel von der HSBC. Auch beim Nikkei wachsen die Bäume nicht in den Himmel. So konnte der Index das Tageshoch von über 9.900 Punkten nicht halten.

Dennoch war am Aktienmarkt in Tokio nach dem Wahlergebnis und mit dem leichteren Yen erneut Kauflaune zu spüren. Unter den Exportwerten rückten Fanuc um 1,4 Prozent vor, und Komatsu um 2,3 Prozent. Allerdings verbuchten einige Werte aus diesem Bereich nur leichte Aufschläge oder mussten sogar Gewinnmitnahmen einstecken. So liefen die Aktien von Honda Motor um gerade mal 0,4 Prozent nach oben und die von Canon verloren sogar 0,6 Prozent.

In China setzten die Aktien ihren Höhenflug vom Freitag fort, wenn auch deutlich gebremst. Auf dem chinesischen Festland ging es mit den Aktien 0,4 Prozent aufwärts, nachdem der Shanghai Composite am Freitag mit einem guten HSBC-Einkaufsmanagerindex um 4,3 Prozent nach oben geschossen war. Teilnehmer bemerkten, dass am Freitag die Ergebnisse der "Central Economic Work Conference" vom Wochenende vorweggenommen worden sein dürften.

Wichtige chinesische Repräsentanten verlautbarten am Wochenende, dass die Förderung der heimischen Nachfrage Priorität genieße, womit die Abhängigkeit vom Export vermindert werden solle. Die Aussagen seien zwar "positiv für den Markt", sagte Jacky Zhang, Analyst bei Capital Securities, doch dürften die Aufschläge begrenzt bleiben, da vieles bereits erwartet worden sei.

An den anderen Börsen der Region überwogen Kursverluste. In Hongkong gab der HSI in einem lustlosen Geschäft 0,5 Prozent nach und folgte damit einer Reihe regionaler Börsen, denen es an Schwung verleihenden Faktoren mangelte. Auch das Thema des weiter ungeklärten US-Haushalts für 2013 ließ keine rechte Kauffreude aufkommen. In Australien ging es bei den Bankenwerten nach unten, sie gaben zwischen 0,5 und 0,9 Prozent nach. Dagegen wurden Minenaktien von steigenden Eisenerzpreisen nach oben gezogen. BHP Billition, Rio Tinto und Fortescue Metals Group gewannen zwischen 0,8 und 3,7 Prozent.

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