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Nach mehreren Handelstagen mit Kursverlusten haben sich die asiatischen Börsen am Mittwoch wieder aufgerappelt. In Tokio gewannen Aktien des Elektronikkonzerns Sharp nach Berichten über eine weitgehende Zusammenarbeit mit Intel kräftig hinzu. Sharp dementierte die Aussagen allerdings. Die Wolken über der Anlegerstimmung zerstreuten sich mit der Bodenbildung ein wenig. Die sogenannte US-Fiskalklippe und das griechische Schuldendilemma wurden nach jüngsten Signalen aus der Politik als potenziell machbare Probleme gesehen.
Ein zentrales Marktthema blieb der Kongress der Kommunistischen Partei in China, der am heutigen Mittwoch endet. Es wird jetzt mit einer Entscheidung über die neue Führungsmannschaft im Reich der Mitte gerechnet. Davon wiederum erhofft sich der Markt wichtige Aufschlüsse über die künftige Politikausrichtung in der größten asiatischen Volkswirtschaft. Besonders auf die Zusammensetzung des Führungskomitees wird mit Spannung geschaut. "Sobald hier Klarheit herrscht, wird für den Markt eine Richtung vorgegeben sein. Sieht es nach einer reformorientierten Führung aus, wird das den chinesischen Märkten einigen Rückenwind geben", sagte Analystin Lorraine Tan von S&P Capital IQ in Singapur. In Schanghai schob sich der Index vor Ende des Parteikongresses um 0,4 Prozent vor. Die Kurse nahmen erst gegen Ende der Handelssitzung Fahrt nach oben auf. Auch in Hongkong dominierten die Pluszeichen. Für den Hang-Seng-Index ging es um 1,2 Prozent aufwärts. Händler begründeten die Kursavance mit Gelegenheitskäufen. Die Kurse waren in jüngster Zeit so kräftig gefallen, dass Aktienkäufe sich wieder lohnten. An den Devisenmärkten präsentierte sich der US-Dollar mit 79,92 nach 79,39 Yen am späten Dienstag in deutlich besserer Verfassung. Der japanische Nikkei-Index tendierte um den Vortagesschlusswert bei rund 8.660 Zählern. Hier konnten Gelegenheitskäufe den Markt nicht nachhaltig in positives Terrain wuchten. Bei den Börsianern hallte die schwache Wall Street vom Vortag nach. Der Dow Jones war am gestrigen Dienstag auf ein Drei-Monats-Tief abgerutscht. Aktien von Sharp schossen trotzdem um 7,2 Prozent nach oben. Es hatte Neuigkeiten gegeben, wonach eine enge Zusammenarbeit mit Intel in der Mache sei und Sharp zwischen 30 und 40 Milliarden Yen erhalten werde. Die Japaner widersprachen dem Bericht aber. Titel vom Maschinenbauer THK sackten um rund 2 Prozent ab. Der Konzern hatte seinen Gewinnausblick für das Gesamtjahr von 22,5 Milliarden auf 9 Milliarden Yen herabgesetzt. Der Grund: Die Nachfrage fiel schlechter als erwartet aus. Der stärkere Yen lastet auf den exportstarken Titeln. Nikon geben 1,2 Prozent und Toyota 0,8 Prozent ab. In Südkorea machte sich vorsichtiger Optimismus breit. Der Kospi-Index legte um rund 0,2 Prozent zu. Der Markt sieht die Chancen für eine Lösung bei der US-Fiskalklippe als gestiegen an. "Die Erwartungen sind hoch, dass die Republikaner doch noch einlenken, um eine mögliche Rezession zu Jahresbeginn abzuwenden", sagte Analyst Park Jung-sup von Daishin Securities Co. Kommt die Fiskalklippe, werden Ausgaben automatisch gekürzt und Steuern angehoben. In Australien verbesserte sich der S&P/ASX 200 um 0,2 Prozent. Hier wertete der Markt die jüngsten Entscheidungen zum griechischen Schuldendrama als ermutigend. Dagegen straften die Anleger den Zirkon-Produzenten Iluka Resources ab. Das Papier ging um 6,4 Prozent in den Keller. Goldman Sachs hatte die Aktie von "Buy" auf "Sell" herabgestuft. Die Nachfrage nach Zirkon, das etwa in der Glasindustrie Verwendung findet, hat sich 2012 deutlich abgebremst. Gleichzeitig füllen sich die Lager von Produzenten und Kunden. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/axw/raz Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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