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An Asiens Börsen haben sich die Wogen um Wirbelsturm Sandy geglättet und alle großen Börsenbarometer im Plus geschlossen. Der Handel verlief ruhig: Die US-Börsen hatten am Dienstag geschlossen, so dass von der Wall Street keine Impulse kamen. In Tokio erholten sich die Kurse vom Ausverkauf am Vortag. In Hongkong verdauten die Marktteilnehmer die überwiegend positiven Gewinnzahlen großer staatseigener Unternehmen aus dem Reich der Mitte.
Der wetterbedingte Ausfall der US-Börsen traf die asiatischen Märkte in einer sowieso schon ereignisarmen Zeit. Konjunkturdaten von regionaler und globaler Bedeutung kommen erst ab dem morgigen Donnerstag heraus. In der kommenden Woche werden die US-Präsidentschaftswahlen ganz oben auf der Agenda der Märkte stehen. Zudem beginnt der Kongress der Kommunistischen Partei Chinas, auf dem die neue Führungsgeneration sich der Öffentlichkeit präsentieren wird. Anfang November wird neben politischen Ereignissen auch ein ökonomischer Datenkranz heiß gehandelt. Zum Monatsauftakt treffen die chinesischen Daten zum Verarbeitenden Gewerbe für Oktober auf den Markt. Einen Tag später kommen in den USA die mit Spannung erwarteten Arbeitslosenzahlen heraus. "Es gibt einigen Optimismus vor Chinas Daten zum Verarbeitenden Gewerbe und den US-Arbeitsmarktzahlen. Allgemein wird angenommen, dass sich die globalen wirtschaftlichen Bedingungen verbessern", sagte Fondsmanager Angus Gluski von White Funds Management in Australien. Die bisher schon veröffentlichten Daten zur chinesischen Wirtschaft untermauerten das Vertrauen in chinesische Unternehmen, die in Hongkong gelistet sind. Der Hang-Seng China Enterprises Index hat seit Monatsbeginn 6,4 Prozent gewonnen. Im eher binnenländisch orientierten Schanghai sind die Märkte weniger enthusiastisch. Das Börsenbarometer bröckelte seit Monatsanfang markant ab. Der japanische Nikkei erholte sich deutlich. Er legte um 1 Prozent auf 8.928 Zähler zu. Am Vortag hatte gegen Handelsende das geringer als erhofft ausgefallene monetäre Lockerungsprogramm der Bank of Japan einen Ausverkauf eingeläutet. Inzwischen ist die Enttäuschung einer leichten Euphorie gewichen. Analysten verwiesen auf eine gemeinsame Erklärung von Notenbank und Regierung. Darin versicherten beide, sie seien sehr entschlossen, gegen die verbreitete Deflation anzukämpfen. "Ich glaube die Bank of Japan hat alles getan, was sie tun konnte", sagte Fondsmanager Kenichi Kubo von Tokio Marine Asset Management. Gleichzeitig stützten bessere Daten vom US-Häusermarkt und Gelegenheitskäufe das Marktsentiment. Aktien des Industriekonzerns Komatsu verteuerten sich um 3,2 Prozent. Positive Quartalszahlen vertrieben Sorgen über die Zukunft des Unternehmens. Papiere von Hitachi kletterten ebenfalls um 3,2 Prozent. Das Unternehmen hält an seiner Ganzjahresprognose fest. In Hongkong kamen nach drei Verlusttagen die Kurse wieder in Gang. Der Hang-Seng-Index stieg um 1 Prozent. Hier stützten starke Gewinnzahlen großer chinesischer Staatsunternehmen. Im Finanzsektor schoben sich Titel von Industrial and Commercial Bank of China um 2 Prozent vor. Chinas größtes Kreditinstitut wies überraschend gute Ergebnisse aus. Papiere von Bank of Communications brachen dagegen um 1,8 Prozent ein. Der Zuwachs beim Nettogewinn lag knapp unter den Erwartungen und war der geringste seit zwei Jahren. Aktien von PetroChina gaben rund 2 Prozent ab. Der Nettogewinn war im dritten Quartal um unerwartet starke 33 Prozent eingebrochen. In Schanghai zeigte sich der Leitindex mit einem Plus von 0,3 Prozent in etwas festerer Verfassung. In Australien kletterte der S&P/ASX 200 um 0,7 Prozent In Südkorea verbesserte sich der Kospi ebenfalls um 0,7 Prozent. Am Markt setzten sich trotz verbreiteter Unsicherheit über den Ausgang der US-Wahlen vorläufig die Optimisten durch. Das könnte aber schnell verpuffen: "Die neue US-Administration hat mit vielen politischen Reibekräften zu kämpfen und dabei die Ökonomie wieder zum Durchstarten zu bringen. Zudem muss die fiskalische Klippe der hohen Verschuldung umschifft werden. Bis dahin wird der Markt nervös bleiben", sagte Analyst Cho Yong-hyun von Hana Daetoo Securities. Die Börse bekam Rückenwind durch umfangreiche Käufe von institutionellen Anlegern. Papiere von Indexschwergewicht Samsung legten um 0,9 Prozent und die vom Stahlkocher Posco um 0,3 Prozent zu. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/axw/cln Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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