Alt 16.09.13, 12:39
Standard Kursfeuerwerk an Schwellenländerbörsen
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Der Rückzug des ehemaligen US-Finanzministers Larry Summers aus dem Kandidatenrennen um den Vorsitz der US-Notenbank hat am Montag an den Börsen in Ostasien für Kauflaune gesorgt. Mit Summers scheidet der Top-Kandidat aus dem Rennen. Nun werden der amtierenden Vizechefin Janet Yellen die besten Chancen zugesprochen und sie gilt als Verfechterin einer eher expansiven Geldpolitik.

"Die Märkte rechnen damit, dass Yellen die lockere Geldpolitik nicht beenden wird und das Wirtschaftswachstum damit nicht allzu stark belasten dürfte", sagte Analyst Ric Spooner von CMC Markets. Auch Analyst Sam Tuck bei ANZ New Zealand bewertet das Ausscheiden von Summers positiv. "Ich glaube, dass die Märkte glücklich über den Rückzug von Summers sind. Dass er nicht Fed-Präsident werden will, heißt jedoch nicht, dass es nun automatisch Yellen wird", gibt er zu bedenken.

Gestützt von den Spekulationen rund um den Summers-Verzicht ging es vor allem an den jenen Märkten bergauf, die unter der anstehenden Wende in der US-Geldpolitik und dem daraus resultierenden Kapitalabzug besonders gelitten hatten. In Thailand legte der Leitindex um 2,8 Prozent zu, auf den Philippinen zogen die Kurse um 2,8 Prozent und in Indonesien um 2,5 Prozent an. In Tokio pausierte der Handel unterdessen wegen des Feiertages "Tag der Ehrung der Alten".

Die Erholung dürfte an den asiatischen Finanzmärkten nach Einschätzung einiger Beobachter jedoch nur kurzfristig andauern. Die Fed werde ihre lockere Geldpolitik angesichts der Erholung der US-Konjunktur so oder so einschränken, egal wer Ben Bernanke an der Spitze der US-Notenbank folge, meinte Volkswirt Tim Condon bei ING Barings. Derzeit plant die Fed dann keine Anleihen mehr zu kaufen, wenn die Arbeitslosenrate auf 7,0 Prozent gesunken ist.

In Sydney gewann der Leitindex 0,5 Prozent und erreichte damit ein neues Fünfjahreshoch. Besonders gefragt waren die zyklischen Rohstoffwerte. Gestützt von der Erholung am Goldmarkt waren zudem die Papiere von Goldproduzenten gefragt. Newcrest Mining legten um 5,1 Prozent zu.

Während der HSI in Hongkong um 1,5 Prozent zulegte, ging es belastet von Gewinnmitnahmen in Schanghai leicht bergab. Besonders unter Abgabedruck standen Finanz- und Immobilienwerte. Die Aktien der Shanghai Pudong Development Bank sanken um 4,5 Prozent, Citic Securities 4,1 Prozent und China Vanke 1,7 Prozent.

Am Devisenmarkt verlor der US-Dollar vor dem Hintergrund über der Spekulation über die weitere geldpolitische Ausrichtung der Fed auf breiter Front an Boden. Der Aussie kletterte gegenüber der US-Währung auf ein neues Dreimonatshoch und kostete zuletzt 0,9367 Dollar. Auch gegenüber dem Yen büßte der Dollar an Wert ein. Zuletzt kostete der Greenback 98,7480 Yen nach 99,37 Yen im späten US-Handel am Freitag. Der Euro kletterte auf 1,3364 Dollar nach 1,3296 Dollar im späten New Yorker Handel am Freitag.

Besonders kräftig erholt zeigten sich Währungen von Schwellenländern wie die indische Rupie, die erste Ende August auf ein Rekordtief von 68,80 Rupien je Dollar gefallen war. Der Dollar kostete zuletzt 62,58 Rupien, verglichen mit 63,50 zum Ende der Vorwoche.

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