Alt 11.09.13, 09:45
Standard Apple-Zulieferer an den Börsen unter Druck
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An den asiatischen Aktienmärkten hat die gute Stimmung auch am Mittwoch angedauert, zumal ein US-Militärschlag gegen Syrien immer weniger wahrscheinlich wird. So hat US-Präsident Obama seine Militärpläne zunächst auf Eis gelegt, um der Diplomatie eine Chance zu geben.

An den Börsen der Region setzte sich trotz der gestiegenen Risikofreude aber keine einheitliche Tendenz durch, was auch daran lag, dass die Kurse von Apple-Zulieferern unter Druck standen. Zur Begründung wurde auf die am Vortag vorgestellten neuen iPhone-Modelle verwiesen. Analysten kritisierten vor allem den immer noch hohen Preis der neuen, mit Spannung erwarteten Billigversion. Preislich gehöre das Gerät damit eher zur Oberklasse, technisch sei es aber unspektakulär verglichen mit dem, was die Konkurrenz kürzlich auf einer Messe gezeigt habe, so eine Analystin.

Ähnlich äußerte sich Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management. Die neuen Produkte dürften die Kunden nicht mehr in dem Maße zum Wechsel bewegen wie frühere Modelle, befürchtet er.

In Taiwan verloren die Aktien der Apple-Zulieferer Hon Hai 1,3 Prozent. In Hongkong verbilligten sich AAC Tech und FIH Mobile um jeweils etwa 5 Prozent. An der Tokioter Börse gaben die Kurse der japanischen Apple-Zulieferer Ibiden, Taiyo Yuden und Murata Manufacturing zwischen 1,6 und 3,3 Prozent nach. Auf der Verliererseite standen auch China Mobile, die um 1,3 Prozent nachgaben. Hier wartete der Markt vergebens auf eine offizielle Mitteilung über eine iPhone-Vertriebsvereinbarung. Diese könnte aber im Tagesverlauf noch kommen, zumal Apple sich im Tagesverlauf in China noch zu seinen neuen Produkten äußern will.

Der Kurs des großen Apple-Konkurrenten Samsung legte in Seoul unterdessen um 0,4 Prozent zu. In Taiwan stiegen die Aktien des Smartphone-Herstellers HTC um 1,9 Prozent.

Der japanische Leitindex Nikkei-225 schloss kaum verändert bei 14.425 Punkten. Die Abwertung des Yen auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen hatte den Index zeitweise über 14.500 Punkte gehievt. Später setzten aber Gewinnmitnahmen ein. Davon betroffen waren vor allem die Aktien der Infrastrukturunternehmen, die an den beiden vorigen Tagen davon profitiert hatten, dass Japan die Olympischen Spiele 2020 ausrichten wird.

Der Yen wiederum wurde mit der Entspannung in der Syrien-Krise als Fluchthafen in Krisenzeiten weniger attraktiv. In der Spitze kostete ein US-Dollar 100,61 Yen, kam dann aber etwas zurück auf etwa 100,40 Yen.

Gesucht waren vorm dem Hintergrund des schwächeren Yen Aktien exportorientierter Unternehmen und innerhalb dieses Segments vor allem die Papiere von Unternehmen, die einen Großteil ihres Umsatzes in China erzielen. Diese profitieren von den jüngsten, überraschend starken chinesischen Konjunkturdaten. Dazu gehört Hitachi Construction Machinery, deren Kurs um 5,1 Prozent stieg. Komatsu verbesserten sich um 2,7 Prozent.

Die jüngsten guten Konjunkturzahlen aus China sorgten in Sydney für weitere Kursgewinne, da China wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe ist. Mit einem Plus von 0,6 Prozent näherte sich der Leitindex dem höchsten Stand seit fünf Jahren. In seinem Sog legte auch der Australische Dollar vorübergehend kräftiger zu. Der Aussie kostete in der Nacht bis zu 0,9318 US-Dollar, konnte dieses Niveau aber nicht halten und fiel auf 0,9285 US-Dollar zurück.

Am Rohstoffmarkt zeigten sich die Preise für Öl und Gold stabilisiert, nachdem sie am Dienstag mit kräftigen Abschlägen auf die Entspannung im Syrienkonflikt reagiert hatten. Barrel Leichtöl der US-Referenzsorte WTI ermäßigte sich auf zuletzt 107,55 Dollar. Die Feinunze Gold zeigte sich gut behauptet bei 1.365 Dollar.

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