Alt 20.03.21, 11:46
Standard Wall Street von Renditen und Bankenwerten ausgebremst
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NEW YORK (Dow Jones)--Steigende Rentenrenditen und deutliche Abschläge im Bankensektor haben am Freitag die Wall Street gebremst. Der Verlauf war zunächst von hoher Volatilität gekennzeichnet, was Händler mit dem großen Verfall erklärten. Im Nachmittagshandel (Ortszeit) marschierten die Indizes dann nur noch seitwärts, ehe es dann im späten Geschäft wieder ein Stück abwärts ging. Nach den Vortagesverlusten setzten sich die Abgaben zum Teil fort. Dazu trug vor allem der erneute Anstieg der Renditen bei. So steigt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen nach dem 14-Monatshoch des Vortages um etwas mehr als einen Basispunkt auf 1,72 Prozent.

Der Markt preise weiter höhere Inflationserwartungen ein, hieß es. "Obwohl sich die Fed in dieser Woche nicht taubenhafter hätte äußern können, haben Fed-Chef Powell und seine Kollegen unbeabsichtigt grünes Licht für einen weiteren Anstieg der Renditen gegeben, indem sie signalisierten, dass sie ein Überschießen der Inflation über ihr Ziel zulassen werden, da sie Wachstum und Beschäftigung Priorität einräumen", sagte Investmentanalyst Raffi Boyadjian von XM.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,7 Prozent auf 32.628 Punkte, der S&P-500 um 0,1 Prozent. Der Nasdaq-Composite kletterte um 0,8 Prozent - der Technologiesektor war bereits am Vortag mit gestiegenen Marktzinsen gehörig unter die Räder geraten. An der Nyse wurden 1.852 (Donnerstag: 660) Kursgewinner gezählt, denen 1.447 (2.661) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 96 (51) Titel. Sorge bereitete zudem die Verschärfung des Tonfalls zwischen den USA und China. Die Beziehungen dürften sich genauso angespannt entwickeln wie unter der vorherigen US-Regierung, hieß es am Markt.

Bankenwerte unter Druck

Unter Druck standen die Bankenwerte, der Branchenindex büßte 1,6 Prozent ein und stellte das Schlusslicht. Die Fed ließ eine für große Banken günstige Bilanzierungsregel bei sicheren Vermögenswerten wie Staatsanleihen wie geplant am Ende des Monats auslaufen. Das bedeutete einen Rückschlag für die Banken, die auf eine Verlängerung der Erleichterung gedrängt hatten. Im Dow fielen Visa, JP Morgan, Goldman Sachs und American Express um bis zu 6,2 Prozent.

Nike gaben 4 Prozent ab. Der Sportartikelhersteller hatte die Erwartungen im dritten Geschäftsquartal verfehlt. Dagegen glänzte der Logistikkonzern Fedex (+6,1%) im dritten Geschäftsquartal mit einem kräftigen Gewinnanstieg. Amazon stiegen um 1,6 Prozent. Als Exklusivpartner für die Spiele am Donnerstagabend hat die National Football League (NFL) mit Amazon einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, der eine Laufzeit von elf Jahren hat. Extra Space Storage sanken um 4,4 Prozent. Der Immobilienfonds emittiert weitere 1,6 Millionen Aktien.

Ölpreise stabilisiert

Die Ölpreise erholten sich nach der Vortagestalfahrt etwas. Berichte über einen Angriff auf Öleinrichtungen in Saudi-Arabien befeuerte die Preise. Zuvor hatten die Erdölpreise eine fünftägige Talfahrt hingelegt. Gestiegene US-Vorräte, Nachfragesorgen wegen der schleppenden Impfkampagne in Europa und Spekulationen, Russland könnte in den Spannungen mit den USA die Märkte fluten, um der US-Konkurrenz zu schaden, hatten die Preise im Wochenverlauf massiv gedrückt.

Der Dollar kam von den Tageshochs zurück, der Euro erholte sich auf 1,1904 US-Dollar nach Wechselkursen um 1,1939 im Tageshoch und 1,874 im -tief. Nach Einschätzung der Danske Bank bleibt der Greenback im Aufwind. Die Devisenanalysten erwarten ein Rückgang des Euro auf 1,15 Dollar in den kommenden zwölf Monaten. Die Experten sprachen von einer hohen Wahrscheinlichkeit einer sehr kräftigen US-Konjunkturerholung im Vergleich zur Eurozone. Die Gemeinschaftswährung dürfte auch sinken, weil sich die US-Notenbank möglicherweise der wirtschaftlichen Erholung stellen und Pläne zur Reduzierung der Kaufprogramme von Vermögenswerten zur quantitativen Lockerung diskutieren müsse. Am Ende dieses Prozesses könnten Zinserhöhungen stehen.

Auch der Goldpreis profitierte von den gestiegenen Inflationserwartungen. Auf Wochensicht verteuerte sich das Edelmetall um über 1 Prozent - trotz gestiegener Marktzinsen. Am Freitag betrug der Aufschlag der Feinunze 0,4 Prozent auf 1.743 US-Dollar. Laut Händlern achte der Markt nun auf Anzeichen einer anziehenden Nachfrage in China und Indien - die beiden wichtigsten Märkte für physisches Gold.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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March 19, 2021 16:14 ET (20:14 GMT)

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