Alt 22.04.10, 23:58
Standard Wall Street schließt gut behauptet - Bausektor stützt Markt
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NEW YORK (Dow Jones) - Kursgewinne im Bausektor haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag trotz der negativen Nachrichtenlage im Plus schließen lassen. US-Präsident Barack Obama hatte in einer Rede über die geplante Reform des Finanzsektors versöhnlichere Töne angeschlagen als erwartet. Daraufhin erholten sich die Märkte, die zuvor stark unter neuen schlechten Nachrichten aus Griechenland und enttäuschenden Unternehmensbilanzen gelitten hatten. Positive Immobilienmarktdaten taten ein übriges, um die Nervosität zu lindern.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA), der zeitweise um über 100 Punkte im Minus notiert hatte, fand im späten Handel in positives Terrain und schloss um 0,1% bzw 9 Punkte höher bei 11.134. Der S&P-500 stieg um 0,2% bzw 2 Punkte auf 1.209. Der Nasdaq-Composite gewann 0,6% bzw 14 Punkte auf 2.519. Das Umsatzvolumen stieg auf 1,29 (Mittwoch: 1,21) Mrd Aktien. Dabei wurden 2.027 Kursgewinner und 1.054 -verlierer gesehen, während 101 Titel unverändert schlossen.

Im frühen Handel waren die Märkte von der Nachricht belastet worden, dass das Staatsdefizit Griechenlands höher als befürchtet ist. Die europäische Statistikbehörde Eurostat hatte ihre Schätzung des Defizits erhöht, woraufhin die Ratingagentur Moody's das Rating für Griechenland um eine Stufe auf "A3" zurückstufte. Die Kosten für Versicherungen gegen den Ausfall griechischer Staatsanleihen stiegen daraufhin auf ein Rekordhoch, und die Aktienmärkte in Europa und den USA gerieten unter Druck.

Unter den Konjunkturdaten des Tages waren die Verkäufe bestehender Häuser der einzige Lichtblick. Im März war hier eine deutlichere Zunahme verzeichnet worden als erwartet. Die Erzeugerpreise waren insgesamt im März stärker gestiegen als von Volkswirten prognostiziert, doch deckte sich der Anstieg in der Kernrate mit der Konsensschätzung. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche war im erwarteten Umfang zurückgegangen.

Der Dow-Jones-Index wurde vor allem von den Aktien des Pharmasektors belastet. Die Unternehmen der Branche müssen sich infolge der US-Gesundheitsreform auf Ertragseinbußen einstellen. Merck & Co büßten 2,8% auf 33,77 USD ein. Pfizer verloren 0,7% auf 16,48 USD und Johnson & Johnson 0,9% auf 64,78 USD. Die nicht im DJIA gelisteten Baxter brachen um 13.3% auf 51,13 USD ein, nachdem das Unternehmen seine Ertragserwartungen gesenkt hatte.

Die Gesundheitsreform bringt indessen auch anderen Branchen Belastungen. Im Telekommunikationssektor verbuchte - wie schon am Vortag AT&T - auch Verizon im ersten Quartal Sonderbelastungen, weil das Unternehmen Zuschüsse zu Medikamentenkosten für seine Betriebsrentner nicht mehr von der Steuer absetzen darf. Am Quartalsbericht von Verizon missfiel den Analysten auch die Kundenstruktur, die sich durch eine Konzentration auf das Billig-Segment auszeichnet. Verizon fielen um 0,9% auf 29,28 USD und AT&T um 0,3% auf 26,27 USD.

Gesucht waren dagegen Boeing, nachdem Credit Suisse die Titel auf "Outperform" hochgestuft hatte. Boeing legten um 1,9% auf 75,59 USD zu. Bank of America gewannen 1,4% auf 18,54 USD.

Im Technologiesektor ermäßigten sich eBay um 5,7% auf 24,78 USD und Qualcomm um 7,7% auf 39,35 USD. Beide Unternehmen hatten mit ihren Quartalsberichten enttäuschende Ausblicke veröffentlicht.

Gesucht waren dagegen Aktien von Bauunternehmen, die von den Immobilienmarktdaten profitierten. Pulte stiegen um 6,0% auf 12,48 USD und Lennar um 6,6% auf 19,74 USD. Die Aktien der Baumarktkette Home Depot gewannen 1,3% auf 35,72 USD.

DJG/DJN/cln

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