NEW YORK (Dow Jones) - Mit enttäuschenden Konjunkturdaten haben die Investoren an Wall Street am Dienstag die Stärke der Wirtschaftserholung in Frage gestellt und den Markt leicht ins Minus geführt. Der Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,4% oder 38 Punkte auf 10.636. Für den S&P-500 ging es 0,5% oder 5 Zähler auf 1.120 nach unten und der Nasdaq-Composite fiel um 0,5% oder 12 Punkte auf 2.284. Umgesetzt wurden an der NYSE insgesamt 1,00 (Montag: 1,04) Mrd Aktien. Den 1.178 Kursgewinnern standen 1.826 -verlierer gegenüber, 109 Titel schlossen unverändert.

Neben den unter Erwartungen ausgefallenen Quartalsberichten von Dow Chemical und Procter & Gamble lasteten auch Konjunkturdaten auf der Stimmung der Anleger. Insbesondere die Daten zum Auftragseingang und zur Entwicklung am US-Häusermarkt enttäuschten. Die Auftragseingänge sind im Juni um 1,2% gefallen und damit deutlich mehr als die erwarteten 0,5%.

Auch die ausstehenden US-Hausverkäufe sind im Juni unerwartet zurückgegangen. Wie die National Association of Realtors (NAR) am Dienstag mitteilte, sank der Index im Vergleich zum Vormonat um 2,6% und lag damit um 18,6% unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten eine Stagnation zum Vormonat erwartet.

Damit bestätigte sich das Bild der konjunkturellen Unsicherheit in der größten Volkswirtschaft der Welt. Ein weniger schwach als befürchtet ausgefallener ISM-Index hatte am Vortag noch für eine Erleichterungsrally gesorgt. Allerdings, so Analysten, sei der starke Rückgang der Auftragskomponente beunruhigend, was für ein nur schwaches Wachstum der US-Wirtschaft spreche.

Die vorbörslich veröffentlichten Daten zu den persönlichen Ausgaben/Einkommen waren derweil nach Einschätzung eines Volkswirts im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, unterstrichen jedoch die Zurückhaltung der US-Konsumenten.

Für Procter & Gamble ging es nach Zahlen 3,4% auf 59,94 USD nach unten. Im vierten Quartal ist das Nettoergebnis um 12% auf 2,19 Mrd USD oder 0,71 USD je Anteilsschein gefallen. Analysten hatten mit einem Wert von 0,73 USD gerechnet. Auch das selbst ausgegebene Erlösziel konnte das Unternehmen nicht erreichen. Dow Chemical brachen mit einem Abschlag von 10% auf 25,50 USD sogar regelrecht ein. Hier verfehlten sowohl die Ergebnisse als auch der Umsatz die Erwartungen.

Dagegen zogen Pfizer um 5,6% auf 16,34 USD deutlich an. Der Pharmakonzern hat im zweiten Quartal 2010 erneut von der Übernahme von Wyeth im vergangenen Oktober profitiert. Der um Restrukturierungs- und Akquisitionskosten bereinigte Gewinn je Anteilsschein stieg um 29% auf 0,62 USD. Analysten hatten im Durchschnitt mit 0,52 USD je Aktie gerechnet.

DJG/DJN/raz

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