Alt 30.07.10, 23:16
Standard Wall Street schließt unverändert - Bester Monat seit einem Jahr
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach einem volatilen Verlauf und einer kleinen Rally im späten Geschäft haben die Notierungen an Wall Street am Freitag kaum verändert geschlossen, sich damit aber deutlich von ihren Tagestiefs gelöst. Der Dow Jones Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 1 Punkt auf 10.466, im Tagestief war der Leitindex bis auf 10.348 Stellen gefallen. Für den S&P-500 ging es 1 Zähler auf 1.102 nach oben und der Nasdaq-Composite stieg um 0,1% oder 3 Punkte auf 2.255. Umgesetzt wurden an der NYSE insgesamt 1,18 (Donnerstag: 1,18) Mrd Aktien. Den 1.759 Kursgewinnern standen 1.243 -verlierer gegenüber, 108 Titel schlossen unverändert.

Mit einem Aufschlag von über 7% auf Monatssicht entpuppte sich der Juli als der beste Monat seit einem Jahr. Zugleich war es der erste Monat seit April, der es per Saldo auf ein Plus schaffte. Verantwortlich für die positive Monatsbilanz war nach Ansicht von Händlern die weitgehend erfolgreich verlaufene Berichtsperiode. Die Monate Mai und Juni hätten dagegen ganz im Zeichen der europäischen Schuldenkrise und der Eindämmung des chinesischen Wachstums gestanden, so Händler.

"Der abgelaufene Monat bescherte uns nach den beiden vorangegangenen eine Atempause. Auch wenn die Ausblicke auf die kommenden Quartal in der Regel etwas verhalten ausfielen, so bleibt unter dem Strich die Erkenntnis, dass die Berichtssaison eine gute war", sagte Aktienstratege Wasif Latif von USAA Investment Management. Er hält die Möglichkeit einer erneuten Rezession in den USA für unwahrscheinlich.

Die Sitzung am Berichtstag sei geprägt gewesen von sich widersprechenden Konjunktursignalen, hieß es im Handel. Im frühen Verlauf hatte der Markt zunächst mit stärkeren Abgaben auf enttäuschende BIP-Daten reagiert. Der besser als erwartet ausgefallene Chicago-Einkaufsmanagerindex sowie die leicht nach oben revidierte Verbraucherstimmung der Universität Michigan sorgten dann für die Erholungsbewegung. Die Datenlage habe insgesamt kein einheitliches Bild geliefert und hinter der Verfassung der Konjunktur bleibe daher ein dickes Fragezeichen, sagte ein Händler mit Blick auf den Datenkranz.

In Relation zu den Konjunkturzahlen nahm die laufende Berichtssaison nur eine untergeordnete Rolle ein. Nachdem rund 300 Unternehmen aus dem S&P-500 ihre Berichte vorgelegt haben, sei die Saison für die meisten Anleger gelaufen und dürfte kaum noch Impulse setzen. Denn der allgemeine Trend sei klar: Die Erwartungen würden in der Regel erfüllt oder übererfüllt. Das scheine aber weitestgehend eingepreist zu sein, hieß es.

Merck & Co verloren 1,7% auf 34,46 USD und gehörten damit zu den schwächsten Werten unter den Standardtiteln. Der US-Pharmakonzern hat im zweiten Quartal 2010 infolge der Belastungen nach der Übernahme des Wettbewerbers Schering-Plough und wegen schwacher Absätze bei wichtigen Medikamenten erneut einen Gewinneinbruch verbucht. Der Nettogewinn halbierte sich auf 752,4 Mio USD von 1,56 Mrd USD im Vorjahresquartal. Bereinigt um Sondereffekte fielen die Ergebnisse zwar über den Konsensschätzungen aus, die Aktie stand dennoch unter Druck, da die Umsatzseite die Erwartungen nicht erfüllte.

Der Ölkonzern Chevron hat derweil im zweiten Quartal 2010 dank höherer Ölpreise und gestiegener Margen für Raffinerieprodukte einen Gewinnsprung im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Der Nettogewinn kletterte auf 5,41 (1,75) Mrd USD. Das Ergebnis je Aktie übertraf mit 2,70 (0,87) USD die Erwartung der Analysten deutlich. Sie waren zuletzt von 2,44 USD ausgegangen. Die Aktie gewann 0,2% auf 76,21 USD. Analysten zeigten sich mit der Umsatzentwicklung nicht einverstanden, was laut Händlern das moderate Kursplus der Aktie erklärte.

Konsumnahe Werte führten unterdessen die Liste der Tagessieger im S&P-500 an. Gestützt wurde das Sektorsentiment durch Expedia, die nach positivem Geschäftsausweis um 7,6% auf 22,68 USD kletterten. Genworth Financial brachen dagegen um 14% auf 13,58 USD ein. Der Lebensversicherer enttäuschte Analysten mit seinem Geschäftsausweis trotz der Rückkehr in die Gewinnzone.

DJG/DJN/flf

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