Alt 16.11.10, 14:42
Standard Wall Street von Schuldenkrise und China belastet erwartet
Beitrag gelesen: 396 x 

NEW YORK (Dow Jones)--Zur Handelseröffnung zeichnen sich am Dienstag kräftigere Verluste an Wall Street ab. Bis 14.55 Uhr MEZ geht es für den S&P-Future 0,5% auf 1.189 Punkte nach unten, der Nasdaq-Future gibt 0,5% auf 2.117 Punkte nach. Im Fokus der Anleger steht weiter die Schuldenkrise in der Eurozone. Der Markt wartet mit Spannung auf Ergebnisse des Treffens der Eurogruppe in Brüssel, das am späten Nachmittag beginnt.

Die Politik drängt auf Hilfen für Irland, denn sie befürchtet ein Übergreifen der Vertrauenskrise auf weitere angeschlagene Euro-Staaten wie Portugal oder auch Spanien und Italien. Die irische Regierung weigert sich allerdings bislang, Staatshilfen in Anspruch zu nehmen; nach Einschätzung von Beobachtern muss sich das Land erst im zweiten Quartal 2011 wieder an den Finanzmärkten rekapitalisieren.

Daneben lasten die Entwicklungen in China auf den weltweiten Aktien. Die Notierungen in Shanghai sind am Dienstag erneut eingebrochen - für die Kurse ging es um mehr als 4% nach unten, nachdem schon am Freitag noch kräftigere Verluste verzeichnet worden waren. Ursächlich sind fortdauernde Inflationsängste, die die Behörden veranlassen dürften, noch mehrmals die Leitzinsen zu erhöhen.

Dazu passt, dass die koreanische Zentralbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,50% angehoben hat. Eigene Akzente können eine ganze Reihe von Konjunkturdaten setzen, die zur Veröffentlichung anstehen. So werden Daten zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für den Monat Oktober veröffentlicht. Von Dow Jones befragte Analysten rechnen bei der Produktion mit einem Anstieg von 0,3% gegenüber dem Vormonat.

Für Bewegung könnte auch der NAHB-Stimmungsindex der Bauunternehmen sorgen. Die Prognose lautet hier auf einen Anstieg auf 17 Punkte von zuvor 16. Bereits veröffentlicht wurden die Erzeugerpreise für den Monat Oktober. Mit einem Anstieg von 0,4% sind diese deutlich unter den Erwartungen von plus 0,9% geblieben. Im Kern gaben die Preise sogar 0,6% nach. Die Zahlen könnten erneut Deflationsängste in den USA wecken.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit positive Quartalsberichte aus dem Einzelhandelssektor die Stimmung stützen können. So hat die US-Baumarktkette Home Depot im dritten Quartal erneut mehr verdient als von Marktbeobachtern erwartet. Das Nettoergebnis erhöhte sich im Quartal um 21% auf 834 Mio USD. Je verwässerte Aktie verdiente der Konzern 0,51 (Vj 0,41) USD. Der Umsatz stieg um 1,4% auf 16,6 Mrd USD.

Die flächenbereinigten Erlöse kletterten im zweiten Quartal ebenfalls um 1,4%. Analysten hatten mit einem Ergebnis je Aktie von 0,48 USD bei einem Umsatz von 16,59 Mrd USD gerechnet. Home Depot ziehen vor Eröffnung 0,7% an. Auch Wal-Mart hat bessere Zahlen veröffentlicht als erwartet. Aufgrund der positiven Entwicklung des internationalen Geschäfts sowie eines Steuergewinns hat der Konzern die Prognosen der Analysten übertroffen.

Zugleich hat Wal-Mart die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 erneut angehoben. Der Konzern rechnet nun damit, zwischen 4,08 USD und 4,12 USD je Aktie verdienen zu können. Bislang hatte Wal-Mart 3,95 USD bis 4,05 USD je Anteil in Aussicht gestellt. Wal-Mart werden mit einem Aufschlag von 1% indiziert.

Als stützend für das Sentiment der Anleger könnte sich zudem die Nachricht auswirken, dass GM aufgrund der guten Nachfrage die Preisspanne für neue Aktien im Rahmen des geplanten IPOs auf 32 USD bis 33 USD erhöht. Bislang lag die Spanne zwischen 26 USD bis 29 USD.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte gewann am Montag 0,1% bzw 9 Punkte auf 11.202. Der S&P-500 fiel dagegen um 0,1% bzw einen Punkt auf 1.198 und der Nasdaq-Composite um 0,2% bzw 4 Punkte auf 2.514.

DJG/DJN/mpt/cln

Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 23:16 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]