NEW YORK (Dow Jones) - Nach den von Übernahmefantasien getragenen kräftigen Gewinnen zu Wochenbeginn ist Wall Street mit ebenso satten Verlusten in den Dienstag gestartet. Besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten sorgen im frühen Geschäft allerdings für eine leichte Erholung. Auf positives Terrain dringen die Indizes aber nicht vor. Stärker als der Gesamtmarkt verlieren dabei Finanzwerte und konjunktursensible Papiere. Einzelhandelstitel schlagen sich angesichts guter Quartalszahlen aus dem Sektor überdurchschnittlich.

Bis 16.48 Uhr MESZ verliert der Dow-Jones-Index 0,5% oder 62 auf 11.421 Punkte. Für den S&P-500-Index geht es um 0,8% bzw 9 auf 1.194 Zähler nach unten und der Nasdaq-Composite-Index gibt 0,9% oder 22 auf 2.534 Punkte nach. Nach den enttäuschenden Daten zum deutschen Bruttoinlandsprodukt belastet wieder die Angst vor einem globalen Konjunkturabschwung die Kurse. Gleichzeitig befeuert die Schwäche der größten Ökonomie des Euroraums wieder die Furcht vor einem Zerbrechen des Gemeinsamen Währungsgebiets.

Im zweiten Quartal stieg die Wirtschaftsleistung in Deutschland lediglich um 0,1%. Volkswirte hatten hingegen ein Plus von 0,4% erwartet. Dem gegenüber fielen die makroökonomischen Kennziffern aus der größten Volkswirtschaft der Welt überraschend gut aus. So ist die Industrieproduktion im Juli um 0,9% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 0,6% gerechnet. Dies war die deutlichste Zunahme seit Dezember vergangenen Jahres.

Überdies wurde der Wert für Juni auf plus 0,4% von plus 0,2% nach oben revidiert. Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen warnt allerdings vor verfrühter Euphorie: "Der Produktionsanstieg ist positiv und macht darauf aufmerksam, dass derzeit eine Diskrepanz zwischen Stimmungsindikatoren und realwirtschaftlichen Daten vorhanden ist. Dennoch darf nicht unberücksichtigt bleiben, dass die konjunkturellen Perspektiven getrübt sind".

Gegen den Trend gesucht sind viele Einzelhandelsaktien. So ziehen Wal-Mart Stores um 3,5% auf 51,74 USD an. Der Einzelhandelskonzern hat im zweiten Quartal dank eines anhaltend starken internationalen Wachstums 5,7% mehr verdient und die Jahresprognose angehoben.

Für Home Depot geht es gar um 5,4% auf 33,17 USD nach oben. Auch die Baumarktkette hat nach einem starken zweiten Vierteljahr die Prognose für 2011 nach oben geschraubt. Die Wettbewerbertitel von Loews geben hingegen um 0,8% auf 36,79 USD nach. Auf der Verliererseite auch viele Finanzwerte: Bank of America verbilligen sich nach der Vortagesrally um 3,2% auf 7,51 USD, für American Express geht es um 1,3% auf 45,21 USD nach unten. Im Rückwärtsgang auch viele Zykliker: Alcoa verlieren 1,5% auf 12,37 USD, Caterpillar fallen um 1,5% auf 89,98 USD zurück.

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