NEW YORK (Dow Jones) - Die Aktienkurse an Wall Street haben zum Wochenausklang ihre Erholung fortgesetzt, allerdings mit einer reduzierten Dynamik. Damit legten die Kurse am Ende einer sehr turbulenten Börsenwoche erstmals seit einem Monat wieder an zwei aufeinander folgenden Tagen zu. Das überraschend schwächer als erwartet ausgefallene US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan belastete nur kurz. Die Anleger hofften nun auf eine Ende des volatilen und nervösen Handels, so ein Händler. In der abgelaufenen Woche hatte der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte erstmals in seiner 115-jährigen Geschichte an vier Handelstagen in Folge jeweils 400 Punkte gewonnen bzw verloren.

Der Index schloss mit einem Aufschlag von 1,1% bzw 126 Punkten bei 11.269. Das zwischenzeitliche Tageshoch lag bei 11.347 Punkten. Auf Wochensicht verzeichnete der Index damit ein Minus von 1,5%. Der S&P-500 stieg um 0,5% oder 6 Punkte auf 1.179. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,6% oder 15 Punkte auf 2.508. Der Umsatz fiel an der NYSE erneut auf nun 1,26 (Donnerstag: 1,88) Mrd Aktien. Es wurden dabei 1.950 (2.825) Kursgewinner und 1.090 (226) verlierer gezählt, 76 (38) Titel gingen unverändert aus dem Handel.

Nach der turbulenten Woche hätten sich die Investoren am Berichtstag verstärkt zurückgehalten. "Es herrscht nun Unsicherheit, wie es in der kommenden Woche mit den Märkten weitergeht", sagte ein Teilnehmer. Der Blick habe sich verstärkt auf die US-Konjunkturdaten des Tages gerichtet. Das schlechter als prognostiziert ausgefallene Verbrauchervertrauen für August belastete das Sentiment aber nur kurz. Der Index fiel auf 54,9 und damit auf den niedrigsten Stand seit 1980. Ökonomen hatten einen Stand von 62,0 erwartet.

Die Anleger sollten den Rückgang des Stimmungs-Index aber nicht überbewerten, sagte ein Händler. Vermutlich haben der Streit um die Schuldenobergrenze und die Abstufung des Kreditratings der USA durch Standard & Poor´s auf die Stimmung gedrückt. Gestützt wurde das Sentiment von guten Einzelhandelsumsätzen. Zwar sind diese lediglich um 0,5% gestiegen bei einer Erwartung von 0,6%. Allerdings wurden die Zahlen für Juni nach oben revidiert, und ohne den Kfz-Bereich sind die Daten auch im Juli deutlich besser ausgefallen als erwartet.

Händler mahnten aber zu Vorsicht. Die Daten zum Einzelhandelsumsatz stammten aus der Zeit vor der Korrektur am Aktienmarkt, sagte ein Teilnehmer. Gestützt wurde die Stimmung auch von den Vorlagen aus Europa. Das Verbot von Leerverkäufen in bestimmten Finanztiteln scheine die Lage etwas zu stabilisieren, hieß es am Markt.

Bei den Einzeltiteln gaben Nvidia ihre anfänglichen Gewinne wieder ab und verloren 4% auf 12,88 USD. Der Chiphersteller hatte zwar die Erwartungen mit den Zahlen zum zweiten Quartal geschlagen und auch der Ausblick hat die Analysten positiv überrascht. Einige Analysten blieben aber skeptisch. So meinte Susquehanna, die Stärke resultiere aus Bereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehörten, und der Ausblick sei aggressiv.

Molycorp stiegen mit ebenfalls guten Quartalszahlen um 8,8% auf 58,90 USD, nachdem der Quartalsgewinn von steigenden Preisen für "seltene Erden" profitiert habe. Im DJIA erholten sich Caterpillar um 2,9% auf 89,81 USD und Hewlett-Packard legten um 4,1% auf 32,32 USD zu. Die Gewinnerliste führten Boeing mit einem Aufschlag von 4,9% auf 61,75 USD an.

DJG/DJN/ros

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