Alt 08.08.11, 14:11
Standard Wall Street schwach erwartet - Anleihen nach Herunterstufung fester
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einer schwächeren Handelseröffnung an der Wall Street rechnen Marktteilnehmer am Montag. "Der erwartete Wirtschaftsabschwung ist noch nicht in den Kursen eingepreist", heißt es aus dem Handel. Die Käufer dürften zunächst weiter abwarten, bis ein für sie interessantes Einstiegsniveau erreicht sei. Bis dahin wird mit einem volatilen Handel gerechnet, der im übergeordneten Bild abwärts gerichtet ist. Der Future auf den S&P-500 verliert gegen 15.00 Uhr MESZ um 2,5%, der Future auf den Nasdaq-100 um 2,4%.

Hauptthema ist die Herunterstufung des Schuldners USA. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am späten Freitagabend die Kurzfrist-Einstufung für die USA auf "AA+" von "AAA" gesenkt. Die Agentur begründet den Schritt damit, dass der zwischen Kongress und Regierung ausgehandelte Plan zur Haushaltskondolidierung mit Blick auf die mittelfristige Entwicklung des Schuldenproblems nicht ausreichend sei. Es ist das erste Mal seit der ersten Einstufung der Kreditwürdigkeit 1917 durch die Ratingagentur Moody's, dass eine Ratingagentur den USA die Bestnote aberkennt. Überraschend kommt diese Entwicklung für den Anleihemarkt allerdings nicht, die Anleihen können im frühen Handel sogar Kursgewinne verbuchen.

Die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch rechnen mit weiteren Abstufungen der Bonität der USA. Liefere die jüngst ins Leben gerufene Defizit-Kommission im Lauf des Jahres erwartungsgemäß keine Vorschläge für eine Steuerreform, werde Standard & Poor's die Einstufung der größten Volkswirtschaft der Welt auf "AA" senken. Mit Fitch und Moody's würden dann auch die beiden anderen bedeutenden Rating-Agenturen zur Tat schreiten, mutmaßen die Analysten.

Für Aktien bleiben die Analysten angesichts des unverändert wenig zuträglichen Umfelds kurzfristig vorsichtig. "Wir gehen weiter davon aus, dass die Panik am Markt vorbei ist, wenn sie bei den Notenbankern einsetzt, schließlich benötigt eine nachhaltige Aktien-Rally eine substanzielle und glaubwürdige Antwort auf die gegenwärtige Schwäche." Anleger sollten daher weiter "long" in defensiven und "short" in zyklischen Sektoren bleiben.

Auf eine sehr schwache Handelseröffnung bei den Finanzwerten und den Zyklikern weisen die vorbörslichen Indikationen hin. So werden Bank of America 8%, Citigroup 5%, Alcoa 4% und Caterpillar 4% leichter gesehen. Die defensiven Werte können sich dagegen recht gut halten, so verlieren Kraft Foods und Merck & Co um jeweils rund 1%. Sollte es im Tagesverlauf zu einer Erholungsbewegung kommen, dürften die Finanzwerte und Zykliker überpoportional zulegen.

Während der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte am Freitag um 0,5% bzw 61 Punkte auf 11.445 gewann, fiel der S&P-500 um 0,1% oder 1 Punkt auf 1.199. Der Nasdaq-Composite verlor 0,9% oder 24 Punkte auf 2.532.

DJG/DJN/thl/raz

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