Alt 11.08.14, 12:09
Standard Erholung an den Börsen im Sog der Rally an Wall Street
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Kräftig aufwärts geht es zum Wochenbeginn an den meisten Börsen in Ostasien. Für Rückenwind sorgen vor allem die guten Vorgaben der US-Aktienmärkte vom Freitag. Während die chinesischen Börsen um über 1 Prozent zulegen, schnellt der Tokioter Nikkei-Index sogar um 2,1 Prozent nach oben auf 15.083 Punkte und macht damit den Großteil seines dreiprozentigen Kurssturzes vom Freitag unter die 15.000er Marke wieder wett. In Malaysia treibt eine deutlich höher als erwartet ausgefallene Industrieproduktion im Juni den Index um 0,3 Prozent voran.

Zur Begründung für die wieder etwas optimistischere Stimmung angesichts der unveränderten globalen Krisenherde wie Ukraine/Russland, Irak, Gaza und Ebola verweisen Händler auf das Ende russischer Manöver an der Grenze zur Ukraine. Dies besänftige Ängste vor einem Einmarsch Russlands in der Ukraine zur Unterstützung der prorussischen Separatisten dort. Hinzu kommt eine neuerliche Einigung auf eine Waffenpause im Gaza-Krieg.

Ablesen lässt sich die Entspannung auch an den Kursen am Devisenmarkt. Der als Krisenwährung Nummer eins geltende Yen gibt zum Dollar leicht nach auf 102,14 von einem Tageshoch unter 101,60 am Freitag, und der Rubel legt zum Dollar zu. Gleichzeitig verbilligt sich das Gold weiter; die Feinunze kostet nur noch 1.307 Dollar nach 1.310 am späten Freitag.

Haupttreiber in Tokio ist neben Schnäppchenkäufen ein Bericht, wonach der staatliche Pensionsfonds die Obergrenze für seine Investitionen in japanische Unternehmen fürs erste bis September aufgehoben haben soll. Ab dann sollen ohnehin neue Regeln für das Investitionsverhalten des Fonds gelten. Weithin wird erwartet, dass er dann bis etwa 20 Prozent statt 12 Prozent seines Vermögens in Aktien anlegen darf.

In China machen moderat ausgefallene Verbraucherpreise Hoffnungen auf konjunkturstimulierende Maßnahmen der Regierung. Mit 2,3 Prozent lag die Inflation im Juli so hoch wie im Monat zuvor. Vor dem Hintergrund der ausgegebenen Obergrenze von 3,5 Prozent sehen Marktbeobachter damit Luft für geldpolitische Lockerungsmaßnahmen. Zudem gingen die Preise auf Erzeugerebene sogar um 0,9 Prozent zurück. "Wir erwarteten, dass die Geldpolitik im zweiten Halbjahr weiter einen 'Lockerungs-Bias' aufweisen wird. Dabei dürfte der Fokus weggehen von Liquidität und Kreditausweitung hin zu einer Senkung der Finanzierungskosten in der Realwirtschaft '(qualitative easing)'", so die Credit Suisse in einer ersten Reaktion auf die Daten.

Zusätzlich befeuert werden diese Spekulationen davon, dass die Provinz Fujian am Freitag als erste offiziell Lockerungsmaßnahmen für den wichtigen Immobiliensektor beschlossen hat, der in einer Krise steckt. Immobilienaktien wie China Vanke und Poly Real Estate Group legen daraufhin um bis zu 2 Prozent zu.

Für stärkerer Bewegungen sorgen derweil in der gesamten Region Quartalsergebnisse von Unternehmen. In Sydney gewinnen Bendigo & Adelaide Bank 2,4 Prozent nach einem Anstieg von Gewinn und Marge sowie einer ausgeweiteten Kreditvergabe. Für den Kurs des Elektronikeinzelhändlers JB Hi-Fi geht es dagegen um 7 Prozent abwärts. Er litt zuletzt unter einer sinkenden Nachfrage nach Tablet-Computern. In Hongkong gewinnen Orient Overseas über 5 Prozent, nachdem der Containerschifffahrtsbetreiber in die Gewinnzone zurückgekehrt ist. China Mobile geben dagegen nach einer negativen Analystenstudie der Credit Suisse leicht nach. Die Experten befürchten bei der Ergebnisvorlage am Donnerstag eine Enttäuschung wegen der dem Unternehmen auferlegten Mehrwertsteuer und nicht etwa einer gewinnabhängigen Steuer.

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