Alt 07.08.14, 10:32
Standard Tokio schließt nach Durststrecke erstmals im Plus
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An den ostasiatischen Börsen hat die jüngste Talfahrt mit Ausnahme von Tokio angehalten. Wurden in Australien schwache Arbeitsmarktdaten als Begründung aufgeführt, verwiesen in China Analysten abermals auf die anhaltende Verknappung der Liquidität durch die Notenbank. Insgesamt seien die Begründungen aber wenig stichhaltig, räumten Händler ein.

"Die brodelnde Krise in der Ostukraine, die übliche Sommerapathie, ein wenig inspirierender US-Markt am Vorabend und die Feiertage in der kommenden Woche liefern eine Gemengelage, so dass sich Händler eine Auszeit gönnen", versuchte Marktstratege Daisuke Uno von Sumitomo Mitsui Banking die Stimmung in Tokio einzufangen. Dort drehte der Markt mit einem fallenden Yen allerdings im späten Handel ins Plus, was in der Region aber die Ausnahme blieb.

Die weltweit eingetrübte Stimmung für Aktien treffe auf asiatische Handelsplätze, die noch vor Kurzem auf Mehrjahreshochs gestanden hätten, wurde im Handel betont. So habe der Leitindex HSI in Hongkong noch im Juli ein Dreijahreshoch markiert. "Da wird die Luft sehr schell dünn", sagte ein Händler. In China präsentierten sich Finanz- und Bergbauwerte sehr schwach, nachdem die chinesische Zentralbank die zweite Woche in Folge die Liquidität auf dem Geldmarkt zurückgefahren hatte. Die Leitbörse in Schanghai zählte zu den schwächsten der Region.

In Tokio folgte der Markt zunächst dem Abwärtstrend der Region, der Nikkei-225 schloss dann aber 0,5 Prozent im Plus bei 15.232 Punkten. Damit beendete der japanische Leitindex eine fünftägige Durststrecke. Rückenwind erlangten die Kurse durch einen Medienbericht, wonach der staatliche Pensionfonds die Gewichtung lokaler Aktien auf über 20 von aktuell 12 Prozent ausbauen will. Kaufargumente lieferte zudem der Devisenmarkt. Denn der US-Dollar erholte sich bis kurz vor Börsenschluss auf 102,43 Yen, nachdem Anleger für den Greenback am Vortag temporär weniger als 102 Yen erhalten hatten. Keine Rolle spielte die zweitägige Notenbanksitzung der japanischen Notenbank. Ein Marktteilnehmer sprach von der "niedrigsten Erwartung im laufenden Jahr".

Mit dem Renminbi zeigte sich die chinesische Währung derweil fest, der Wechselkurs stieg zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit über vier Monaten. Grund waren positive Erwartungen an die am Freitag anstehenden Exportdaten. Der Austral-Dollar litt indes unter schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten in Australien. Diese machten eine Zinssenkung in Australien wieder etwas wahrscheinlicher, hieß es.

Unter den Einzelwerten fielen im chinesischen Finanzsektor Citic Securities um 2,9 und Bank of Beijing um 1,9 Prozent. Im Sektor Kohlebergbau sanken Shaanxi Coal Industry um 3,5 Prozent. Die Titel des Luxusgüterherstellers Prada verbilligten sich nach Vorlage von Geschäftszahlen in Hongkong um 1,3 Prozent. In Tokio zogen Inpex nach einer angehobenen Unternehmensprognose um 1,4 Prozent an. Nach einem schwachen Ausblick brach der Kurs des sozialen Netzwerkbetreibers DeNA um 7,1 Prozent ein. Ein Gewinnsprung im abgelaufenen Quartal des Lebensmittelproduzenten Meiji verhalf der Aktie zu einem Satz von 11 Prozent. Nach einem gesenkten Ausblick büßten die Aktien der Brauerei Kirin 4,0 Prozent ein. In Sydney legten die Titel des Bergbaukonzerns Rio Tinto um 0,8 Prozent zu, das Unternehmen veröffentlichte nach Handelsschluss Geschäftszahlen.

Am Rohstoffmarkt gab der Goldpreis nach seinem Sprung am Vortag etwas nach, die Feinunze kostete mit 1.304 US-Dollar etwas weniger als im späten US-Handel mit 1.306 Dollar. Die Ölpreise drehten leicht ins Minus.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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