Alt 05.08.14, 11:00
Standard Chinesische Daten belasten Börsen nur moderat
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Schwache Konjunktursignale aus China haben am Dienstag die ostasiatischen Börsen etwas belastet. Der von der Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe war im Juli auf den tiefsten Stand in der knapp neunjährigen Erhebungsgeschichte des Indizes gefallen.

Die Abgaben in der Region hielten sich aber in Grenzen, zumal das - allerdings weit weniger beachtete - japanische Pendant des Datendienstleisters Markit im Juli wieder in den Expansionsbereich geklettert war. Angesichts der hohen Aufschläge der chinesischen Börsen am Vortag sprachen Händler von einer äußerst verhaltenen Marktreaktion in China. Aufgrund der staatlichen Regulierung des Immobilienmarktes hätten die Daten auch nicht wirklich überrascht, hieß es weiter.

Nur in Seoul und Tokio ging es etwas deutlicher bergab. In China selbst schloss der chinesische Leitindex in Schanghai lediglich knapp behauptet, Hongkong und Shenzen beendeten die Sitzung sogar mit Aufschlägen.

Für die knappen Verluste in Schanghai machten Händler neben den Daten noch einen anderen Grund aus. Die Kreditvergabe in China scheint ins Stocken zu geraten, denn die vier größten Staatsbanken vergaben im Juli deutlich weniger Kredite als noch im Vormonat. "Die Notenbank dürfte auf diese Entwicklung kaum mit geldpolitischen Lockerungen reagieren, weil sich die Konjunktur stabilisiert", sagte Analyst Deng Wenyuan von Tebon Securities.

In Sydney drückten die chinesischen Daten den australischen Leitindex bei etwas leichterer Tendenz auf ein Dreiwochentief.

In Tokio weitete der Nikkei-225 nach einer Eröffnung im Plus die Abgaben zum Handelsende hin aus und ging 1,0 Prozent schwächer bei 15.320 Punkten aus der Sitzung. Wie so oft zu beobachten, ging der steigende Abgabedruck vom Devisenmarkt aus, denn der Yen legte im späten japanischen Geschäft zu. Nach Wechselkursen um 102,62 Yen für einen US-Dollar im frühen Handel erhielten Anleger später lediglich 102,48 Yen für den Greenback.

Am Rohstoffmarkt tat sich nicht viel, die Preise für Öl und Gold zogen leicht an.

Mehr Bewegung zeigten dagegen ausgewählte Einzelaktien. Das Indexplus in Hongkong ging ganz entscheidend auf das Konto des Schwergewichts HSBC, die Aktie legte um 1,8 Prozent zu. Die Großbank litt im abgelaufenen Halbjahr unter Rechtskosten, was aber so erwartet worden war. Analysten sprachen jedoch von einer Trendwende zum Positiven.

Greentown China Holdings brachen dagegen um 12,2 Prozent ein, nachdem das Immobilienunternehmen mit einer Gewinnwarnung geschockt hatte. In Schanghai sorgte ein Börsendebüt für Furore: Chongqing Chuanyi Automation schnellten um 44 Prozent nach oben - nur gebremst vom Tageslimit. Finanz- und Immobilienwerte wurden dagegen verkauft.

In Tokio stiegen Isuzu Motors nach Geschäftszahlen um 3,2 Prozent. Yamaha Motor legten nach überzeugenden Halbjahreszahlen und einer angehobenen Dividende um 3,7 Prozent zu. Nach einem Gewinneinbruch gaben IHI Corp 2,9 Prozent ab.

In Sydney verloren die Bergbauwerte Rio Tinto, BHP und Fortescue zwischen 0,2 und 0,8 Prozent. Die Aktien von Cochlear, dem weltgrößten Hersteller von Hörgeräten, kletterten um 10 Prozent, nachdem das Unternehmen den Ausblick für 2015 bekräftigt hatte.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf/smh

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