Keine klare Tendenz hat sich am Donnerstag an den asiatischen Börsen abgezeichnet. In Südkorea lasteten die Kursverluste der am schwersten gewichteten Aktie Samsung auf dem Markt. Der Elektronik-Gigant hat mit seinem Zweitquartalsbericht enttäuscht, so fiel der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr um 19,6 Prozent. Es war dies der erste Rückgang seit fast drei Jahren. Der unerwartet schwache Verkauf von Smartphones sowie die jüngste Stärke des Won haben Samsung belastet. Für die Aktie ging es 3,7 Prozent abwärts, der Leitindex Kospi gab 0,3 Prozent nach.

In Japan drehte der Markt im Handelsverlauf ins Minus, nachdem es zunächst noch ein neues Halbjahreshoch gegeben hatte. Hauptstütze war der Yen, der am Mittwoch nach dem asiatischen Börsenschluss massiv unter Druck geraten war und rund 0,7 Prozent verloren hatte. Auslöser waren Daten zur amerikanischen Wirtschaft, die ein deutlich stärkeres Wachstum anzeigten als erwartet worden war. Aktuell wird der Dollar mit 102,82 Yen bezahlt.

Doch nachdem der Nikkei in den vergangenen fünf Tagen bereits 500 Punkte gutgemacht hatte, war eine Erholungspause angesagt. "Das war eine gesunde Abkühlung, ohne die der Markt heißgelaufen wäre", sagte Hideyuki Ishiguro von Okasan Securities. Nintendo-Aktien brachen um 6,5 Prozent ein, nachdem der Videospiele- und Konsolenhersteller einen Nettoverlust zu verkraften hatte. Dagegen profitierten Sumitomo Mitsui Financial von guten Quartalszahlen und stiegen um 1,7 Prozent. Japanische Autowerte tendierten trotz des schwachen Yen nur kaum verändert, nachdem die Kfz-Exporte im Juni um vier Prozent zum Vorjahr gefallen waren. Nissan Motor schlossen unverändert, Honda Motor gaben 0,1 Prozent ab.

Ungeachtet des jüngsten Höhenlaufs ging es an den chinesischen Börsen noch weiter aufwärts, nachdem sie im Verlauf deutlich ins Plus gedreht hatten. In Schanghai wurde mit einem Plus von 0,9 Prozent ein neues Siebenmonats-Hoch erklommen. Das Sentiment habe sich insgesamt verbessert, auch wenn es Zweifel gebe an den Treibern hinter der Stärke der letzten Wochen, sagte Yan Xiao'ou von Shenyin Wanguo Securities. Ganz oben auf den Kurslisten standen Metallwerte, da die Börsianer hier mit Lieferengpässen und steigenden Metallpreisen rechnen. Die Aktie von Yunnan Aluminium erreichte das Tagesmaximum von 10 Prozent, Zhongjin Gold kletterten um 9 Prozent und Yunnan Copper um 4,1 Prozent.

Auch Börsenneulinge wurden kräftig gekauft, da sie als attraktiv bewertet gelten. Drei neu an die Börse gekommene Aktien erreichten am Donnerstag das Maximum von 44 Prozent. Gesucht waren überdies Aktien der Bereiche Lebensmittel und Getränke. Hier stützte die Hoffnung, dass ausländische Anleger an Konsumwerten interessiert sein könnten, wenn im Lauf des Jahres einzelne A-Aktien direkt gehandelt werden dürfen.

In Hongkong ging es den achten Tag in Folge nach oben. Immobilienwerte profitierten von der Hoffnung auf Reformen bei der sogenannten Wohnsitzkontrolle. Der Sektor war mit einem Plus von einem Prozent der stärkste. Im frühen Geschäft litt der Markt noch stärker unter den Verkäufen von Rohstoffwerten, die in der jüngsten Aufwärtsbewegung Favoriten waren.

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