Alt 24.07.14, 11:15
Standard Starker China-Einkaufsmanagerindex treibt die Kurse
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Ein überraschend starker Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes der HSBC hat am Donnerstag die Kurse an den ostasiatischen Börsen beflügelt. Dieser legte im Juli auf 52,0 zu und markierte damit den höchsten Stand seit 18 Monaten. Für den Shanghai-Composite ging es um 1,3 Prozent nach oben, und der Hang-Seng-Index verbesserte sich um 0,7 Prozent. In Hongkong erreichte der Index im Verlauf den höchsten Stand seit gut drei Jahren.

Ökonom Fan Zhang von CIMB in Schanghai wollte die chinesischen Daten aber nicht überbewerten. "Wenn man auf andere Indikatoren wie die Rohstoffpreise schaut, dann sieht es dort nicht ganz so gut aus." Die Nachfrageerholung sei zudem weiter sehr zurückhaltend. Sollte sich außerdem noch herausstellen, dass die stützenden Maßnahmen der Regierung nur zu einem Vorziehen der Investitionen geführt haben, dann könnte die Erholung von kurzer Dauer sein.

In Tokio belasteten dagegen Konjunktursorgen den Markt, denn die Reihe der Handelsbilanzdefizite hat sich mit den Juni-Daten auf zwei Jahre ausgedehnt. Die anhaltende Exportschwäche lässt Politiker am Erfolg von Ministerpräsident Shinzo Abes Bestrebungen zweifeln, die schon 15 Jahre dauernde Deflation zu überwinden. Zudem hatte der Internationale Währungsfonds am Vortag bereits das zweite Mal in den vergangenen beiden Monaten seine Wachstumsprognose für die USA nach unten korrigiert. "Es gibt derzeit kaum positive Katalysatoren für den Markt", fasste Analyst Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities zusammen. Der Nikkei-225 reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 15.284 Punkte.

Unter Druck standen in Tokio vor allem Stahl- und Technologiewerte. Nippon Steel & Sumitomo Metal verloren 1,2 Prozent und für die Aktien des Telekom-Konzerns SoftBank ging es um 1,8 Prozent abwärts. Für Nissan Motor ging es dagegen um 1,5 Prozent hoch. Hintergrund war ein Bericht der Zeitung Nikkei, wonach der japanische Autobauer für das zweite Quartal einen höher als erwarteten Gewinn ausweisen könnte. Grund seien die guten Verkaufszahlen im Ausland.

Auch an der Börse in Seoul lösten Konjunktursorgen leichte Abgaben aus. Der Kospi gab 0,1 Prozent nach. Mit saisonbereinigt 0,6 Prozent verzeichnete das südkoreanische Wachstum im zweiten Quartal den geringsten Zuwachs seit dem ersten Quartal 2013. Volkswirte hatten dagegen ein Plus von 0,7 Prozent erwartet. Als Reaktion hat die Regierung ein umgerechnet rund 30 Milliarden Euro umfassendes Konjunkturpaket angekündigt, um dem flauen Inlandskonsum und der gedämpften Erholung der Weltwirtschaft entgegenzuwirken.

Bei den Einzelwerten fielen die Aktien des Halbleiterherstellers Hynix um 3,8 Prozent. Der Konzern hat im zweiten Quartal einen unerwartet heftigen Gewinneinbruch verzeichnet. Als Grund wurde auf die Belastungen aus einer Wandelanleihe und die höhere Körperschaftssteuer verwiesen.

In Sydney stieg der S&P/ASX-200 um 0,2 Prozent und schloss damit erneut auf einem Sechsjahreshoch. Hier stützen vor allem die positiven Daten aus China, so ein Händler. Im Vorfeld hatten sich besonders die Rohstoffwerte aufgrund gefallener Preise mit Abgaben gezeigt. Doch der überraschend gute Einkaufsmanagerindex habe den Markt dann ins Plus gezogen, so ein Händler. Bei den Einzelwerten gewannen Insurance Australia Group mit einer erhöhten Margenprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr 2,2 Prozent. Newcrest Mining brachen dagegen um 6,2 Prozent ein. Der Goldminen-Konzern hat vor weiteren umfangreichen Abschreibungen gewarnt.

Am Devisenmarkt trieb der besser als erwartete Einkaufsmanagerindex den Renminbi auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Zum Dollar kletterte er zwischenzeitlich bis auf 6,1932. Am Vortag hatte er dagegen noch bei 6,1983 gelegen. "Die Marke von 6,1900 könnte in den kommenden Tagen fallen", sagte ein Devisen-Händler. Der Won stand dagegen mit den Konjunktursorgen unter Abgabedruck. Zum Dollar notierte er bei 1.028,70, nach 1.024,15 am Vortag.

Der Goldpreis rutschte im asiatischen Handel wieder unter die Marke von 1.300 Dollar. Das Edelmetall litt weiterhin unter der wieder gestiegenen Risikofreude der Anleger, hieß es. Die Feinunze kostete 1.298 Dollar und damit 7 Dollar weniger als noch im späten US-Handel am Mittwoch.

Der Ölpreis verteidigte sein erhöhtes Niveau aus dem US-Handel zunächst, gab dann aber leicht nach. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten 102,77 Dollar gezahlt, nach 103,12 Dollar zur Wochenmitte.

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DJG/DJN/ros/smh

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