Alt 22.07.14, 10:17
Standard Apple-Bericht läßt Aktien von Zulieferern steigen
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Nach oben ging es mit den ostasiatischen Aktienmärkten am Dienstag. Während Tokio nach dem Feiertag zu Wochenbeginn noch die guten US-Vorgaben vom Freitag nachholte, trieben in Schanghai die Stahl- und Autowerte und in Hongkong die Immobilienwerte die Börsen nach oben. Dagegen rückten geopolitische Sorgen mit der Ukraine und dem Konflikt in Gaza etwas in den Hintergrund. Diese hatten am Vortag auch in den USA nur noch eine untergeordnete Rolle gespielt.

Für Bewegung sorgte dagegen Apple. Das US-Technologieunternehmen bereitet sich nach einem Bericht des Wall Street Journal auf einen Absatzsprung beim neuen iPhone6 vor. Grund sei die Hoffnung, wegen des größeren Displays Kunden zurückzugewinnen, die deswegen an Samsung verloren gegangen waren. Apple geht nach dem Bericht nun bei der Produktionsplanung von 70 bis 80 Millionen Einheiten nach zuvor 50 bis 60 Millionen aus.

Das sind allerdings keine gute Nachricht für die Samsung-Aktie, die in Seoul einen Abschlag von 0,4 Prozent verzeichnete. Dagegen sorgte der Bericht für Fantasie bei Apple-Zulieferern. Die Aktien von LG Display verbesserten sich um 1 Prozent und für die Titel von Foxconn ging es um 0,6 Prozent nach oben. Mit Spannung werde jetzt auch auf die nach der US-Schlussglocke anstehenden Quartalszahlen von Apple gewartet, hieß es von einem Teilnehmer.

In Tokio gewann der Nikkei-Index 0,8 Prozent auf 15.343 Punkte. Am Freitag hatte der Index im Zuge des Abschusses der Maschine der Malaysia Airlines über der Ukraine noch 1 Prozent verloren. Allerdings hielt sich der Schock in den USA in Grenzen und es kam an der Wall Street zu einer Erholung. Diese vollzog der japanische Aktienmarkt nach dem verlängerten Wochenende nun nach. "Fundamental hat sich an der geopolitischen Situation nicht viel geändert. Der Markt wird das weiter genau beobachten", sagte Analyst Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management.

In Hongkong kletterte der Hang-Seng-Index auf den höchsten Stand seit acht Monaten. Der Index legte um 1,7 Prozent zu. Gesucht waren dabei vor allem die Immobilien-Werte. Der Sektor wurde von Spekulationen beflügelt, dass in China die Immobilien-Beschränkungen weiter gelockert werden könnten. Für die Aktie von China Overseas Land & Investment ging es um 4,4 Prozent nach oben.

Der Shanghai-Composite ging auf dem höchsten Stand seit gut einem Monat aus dem Handel. Der Index legte um 1,0 Prozent zu. Allerdings könnte das Aufwärtspotenzial mangels neuer Konjunkturdaten begrenzt sein, so ein Analyst. Dies könnte sich mit der Bekanntgabe des Einkaufsmanagerindex der HSBC für das verarbeitende Gewerbe Chinas im Juli am Donnerstag ändern. Bei den Anlegern hätten die jüngsten Daten, wie das Bruttoinlandsprodukt des zweiten Quartals und die Industrieproduktion für Juni, die Ansicht verfestigt, dass die Konjunktur in China ihre Schwächephase vom Jahresbeginn überwunden haben könnte, merkte ein Analyst an.

Gesucht waren in Schanghai vor allem Stahlwerte. Zur Begründung verwiesen Teilnehmer auf gestiegene Metallpreise. Für die Aktien von Chalco ging es um 5,3 Prozent nach oben und Yunan Copper gewannen 5,9 Prozent. Daneben waren die Autowerte auf der Überholspur. Hier waren vor allem Hersteller sparsamer Fahrzeuge und Wagen mit alternativen Antrieben gesucht, nachdem am Montag eine staatliche Richtlinie veröffentlicht wurde, solche Fahrzeuge stärker zu vermarkten. Great Wall Motor legten um 7,8 Prozent zu, BYD stiegen um 5,6 Prozent.

Kaum von der Stelle kam der Aktienmarkt in Sydney. Für den S&P/ASX 200 ging es nur um 0,1 Prozent nach oben, der Index schloss damit aber erneut auf einem Sechsjahreshoch. Im Vorfeld neuer australischer Inflationsdaten am Mittwoch sei der Handel allerdings in ruhigen Bahnen verlaufen. Diese werden am oberen Ende der aktuellen Spanne der australischen Notenbank von 2 bis 3 Prozent erwartet. Zugleich hat Glenn Stevens, Präsident der Reserve Bank of Australia, die Tür für weitere Zinssenkungen offen gelassen.

Gesucht waren Minen- und Rohstoffwerte. Für die Aktien von BHP Billiton, Rio Tinto und Fortescue Metals ging es zwischen 0,7 und 0,9 Prozent aufwärts.

Die leichte Entspannung mit Blick auf die geopolitischen Sorgen ließ sich auch am Goldpreis ablesen, der auf 1.307 Dollar je Feinunze nachgab und damit 6 Dollar unter dem Niveau vom Montag lag.

Der "sichere Hafen" Yen fiel leicht zurück. Händler verwiesen auf die wieder etwas gestiegene Risikofreude der Anleger. Der Dollar kletterte auf 101,48 Yen, nach 101,28 Yen am Vortag.

Der Ölpreis legte weiter zu. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten 105,12 Dollar gezahlt werden, gut ein halber Dollar mehr als zum US-Settlement am Vortag.

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