Alt 20.10.11, 15:23
Standard Aktien Tokio schließen schwächer - EU-Schuldensorgen drücken
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TOKIO (Dow Jones) - Belastet von Sorgen über die europäische Schuldenkrise ist die Börse in Tokio am Donnerstag schwächer aus dem Handel gegangen. Vor allem Exportwerte und Papiere von Chipherstellern standen unter Druck. Der Nikkei sank um 1% bzw 90 Punkte auf 8.682, während der breitere Topix um 0,7% bzw 5 Punkte auf 746 nachgab.

Die Anleger hätten Hoffnungen auf eine umfassende Lösung der Schuldenprobleme im Euro-Raum im Vorfeld des EU-Gipfels am Wochenende wieder weitestgehend aufgegeben, hieß es von Marktteilnehmern mit Blick auf Meldungen, nach denen die Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland ins Stocken geraten seien. "Es setzt sich zunehmend die Meinung durch, dass die Erwartungen für den EU-Gipfel am Wochenende zu hoch waren".

Daneben seien erneut Sorgen über die wirtschaftliche Verfassung der USA aufgekommen, nachdem die US-Notenbank am Vortag mit der Veröffentlichung des "Beige Bookes" einen düsteren Konjunkturausblick geliefert und dem Arbeitsmarkt zudem keine Verbesserung attestiert hatte. "Das hat die breite Unsicherheit über die US-Wirtschaft noch einmal unterstrichen", kommentierte ein Analyst von Chibagin Asset Management.

Exportwerte zählten vor diesem Hintergrund zu den stärksten Verlierern. Kyocera verbilligten sich um 2,1% auf 6.940 JPY und Denso um 2,4% auf 2.355 JPY. Unter Druck standen zudem Chipwerte, belastet von einem Auftragseinbruch im September. Gegenüber dem Vorjahr seien die internationalen Aufträge bei japanischen Chipherstellern um rund 38% zurückgegangen, hieß es von der Semiconductor Equipment Association of Japan (SEAJ). Die Book-to-Bill Ratio sank auf 0,75, nach 0,76 im Vormonat. Tokyo Electron gaben um 2,3% auf 3.885 JPY nach, Advantest um 2,4% auf 857 JPY.

Aktien von Festplattenlaufwerk-Herstellern und deren Zulieferern litten unter Aussagen von Western Digital, nach denen das Unternehmen stark von der Hochwasserkatastrophe in Thailand getroffen worden sei. Eine Erholung der Geschäfte sei erst in einigen Quartalen zu erwarten, so Western Digital. Showa Denko sackten um 5,4% auf 139 JPY ab, während TDK 3,8% auf 2.713 JPY verloren. Olympus setzten die Verlustserie der vergangenen Handelstage fort und büßten 4,9% auf 1.321 JPY ein.

Gegen den Trend des Marktes zogen defensive Werte wie Japan Tobacco (+1,9% auf 379.500 JPY) an. Tepco sprangen bei hohem Volumen um 35,9% auf 292 JPY. Händler verwiesen auf anhaltende Spekulationen in dem Titel sowie auf Presseberichte, nach denen ein Tepco-Aktionär eine Schadenersatzklage gegen die japanische Regierung eingereicht haben soll.

DJG/DJN/kko

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