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NEW YORK (Dow Jones)--Etwas leichter haben die die Aktien an der Wall Street am letzten Handelstag eines sehr schwierigen Börsenjahres 2022 tendiert. Es war geprägt von der Zinswende der großen Notenbanken vor dem Hintergrund der nach oben schießenden Inflation. Unter dem Strich stand die schwächste Entwicklung seit 2008.
Am Freitag verlor der Dow-Jones-Index nach den kräftigen Vortagsgewinnen 0,2 Prozent auf 33.147 Punkte, der S&P-500 gab 0,3 Prozent ab. 0,1 Prozent schwächer notierten die technik- und wachstumslastigen Nasdaq-Indizes. Dabei standen 1.495 (Donnerstag: 2.615) Kursgewinnern 1.661 (532) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 88 (80) Titel. Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen, im Zehnjahresbereich um knapp 6 Basispunkte auf 3,88 Prozent. Fed drückt 2022 auf Aktien und Anleihen Die Jahresbilanz für den S&P-500: minus 20 Prozent. Für den Nasdaq-Composite ging es sogar um 33 Prozent nach unten. Die US-Notenbank überraschte die Märkte mit unerwartet kräftigen Zinserhöhungen, dies drückte auf Aktien und Anleihen. Getrieben wurde die Fed von der hohen Inflation, die unter anderem durch steigende Energiepreise und Lieferkettenprobleme angeheizt wurde. Hinzu kamen die Null-Covid-Politik in China und der Ukrainekrieg. "Es war ein schwieriges Jahr für die Händler, die mit einer Reihe völlig neuer Schocks zurechtkommen mussten, die das dritte Jahr in Folge übermäßige Marktschwankungen auslösten", sagt Stephen Innes, geschäftsführender Partner bei SPI Asset Management. Besonders schlimm erwischte es die Nasdaq-Indizes, die als zinsempfindlich gelten. Sie wurden von einzelnen Schwergewichten wie Netflix (auf Jahressicht -52%), Nvidia (-50%), Amazon (-50%) oder Meta (-64%) nach unten gezogen wurde. Noch stärker traf es Tesla, die um 65 Prozent abstürzten. Zuletzt waren es Produktionskürzungen in China, die den Anlegern sauer aufstießen. Zudem lastete die Übernahme Twitters durch Tesla-Chef Elon Musk. Relativ gut im Techsektor hielten sich noch Apple mit einem Minus von "nur" 27 Prozent. Stärkster Wert im Dow-Jones-Index waren Chevron (+58%) als Profiteur des gestiegenen Ölpreises. Unter die Räder kamen nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen, die von den kräftigen Zinserhöhungen zwangsläufig in Mitleidenschaft gezogen wurden. Laut den Vermögensexperten von HQ Trust war das Jahr 2022 für US-Treasurys das schlechteste seit 97 Jahren, andere Marktteilnehmer sprechen sogar vom schlechtesten jemals. Am Freitag hat sich der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago mit einem Wert von 44,9 deutlich gegenüber dem Vormonat verbessert und auch die Prognose klar übertroffen. Der Frühindikator bewegt sich aber immer noch unter der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert somit eine wirtschaftliche Abschwächung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion. Wenig Bewegung bei Einzelaktien Unter den Einzelwerten konnten Merck nur leicht davon profitieren, dass der US-Pharmakonzern von der chinesischen Gesundheitsbehörde die Notzulassung für ein Covid-19-Medikament erhalten hat. Ein Präparat des Rivalen Pfizer ist zwar bereits zugelassen, soll aber knapp sein. Merck gewannen 0,1 Prozent, Pfizer gaben 0,2 Prozent ab. Apple gewannen 0,3 Prozent. Ein Bericht des Wall Street Journal, wonach die Produktion der teureren iPhone-Modelle allmählich die Nachfrage einholt, weil die Produktionskapazität beim Fertiger Foxconn in China zumindest wieder auf 70 Prozent gestiegen sein soll, sorgte für einen leicht positiven Impuls. Mit einem Kurssprung von knapp 21 Prozent zeigten sich Sesen Bio auf Nasdaq.com. Der Entwickler von Fusionsprotein-Medikamenten verdreifacht annähernd seine Sonderdividende, die die Aktionäre im Zuge des Zusammenschlusses mit Carisma Therapeutics erhalten sollen. Heidrick & Struggles International lagen 1,9 Prozent im Minus. Der Rekrutierer von Führungspersonal hat die Übernahme des deutschen Wettbewerbers Atreus angekündigt. Futu (-31%) und Up Fintech (-28,5%) stürzten ab. Die beiden Unternehmen sollen ohne Genehmigung des chinesischen Regulierers grenzüberschreitende Transaktionen für chinesische Investoren getätigt haben. Dollar leichter - Öl fester Der Dollar tendierte erneut leichter, liegt aber auf Jahresbasis klar im Plus. So hat der Euro gegen die US-Devise im Jahr 5 Prozent verloren, gedrückt von den Zinserhöhungen der US-Notenbank. Erst mit den sinkenden US-Inflationsraten gab der Dollar seit Ende September einen Teil seiner Gewinne wieder ab. Der Ölpreis lag im Plus und folgte damit der Jahrestendenz, die höhere Preise aufweist. Befördert wurden diese durch den russischen Einmarsch in der Ukraine. Allerdings haben sie sich vom Jahreshoch im Juni deutlich nach unten bewegt. Am Goldmarkt ging es aufwärts. Der Preis liegt leicht über dem Niveau von vor einem Jahr und in der Nähe eines Sechsmonats-Hochs. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz (END) Dow Jones Newswires December 30, 2022 16:11 ET (21:11 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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