Alt 13.11.13, 14:19
Standard Parteikongress sorgt für Enttäuschung in China
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Mit deutlichen Abgaben haben die Börsen in China am Mittwoch auf die Ergebnisse des Kongresses der Kommunistischen Partei reagiert. Die Spitzenkader wollen zwar das Steuersystem reformieren, eine Landreform auf den Weg bringen, Investitionen vereinfachen und dem Markt eine "entscheidende Rolle" im Wirtschaftsleben zukommen lassen. Doch insgesamt seien die Aussagen zu vage geblieben, bemängelten Teilnehmer. "Das Kommunique beinhaltete keine positive Überraschung für den Markt und die mit Spannung erwarteten Reformen wurden gar nicht thematisiert", sagte Analyst Zhang Gang von China Securities. Der Shanghai-Composite verlor 1,8 Prozent und für den Hang-Seng-Index ging es in Hongkong um 1,9 Prozent nach unten.

Vor allem Aktien von Banken und Ölproduzenten reagierten mit Abschlägen auf das Kommunique. Gerade für diese beiden Sektoren hatte der Markt positive Aussagen erwartet. Die Aktien von China Minsheng Bank fielen um 4,4 Prozent und die Titel von Xinjiang Zhundong Petroleum reduzierten sich um 7,5 Prozent. Dagegen legten Werte aus dem Rüstungssektor zu, da in dem Dokument ein Ausbau des Militärs angekündigt wurde. Die Titel von Aerosun Corp. stiegen um das Tagesmaximum von zehn Prozent.

Mit einem etwas erholten Yen ging es in Tokio nach zwei Tagen mit starken Gewinnen leicht nach unten. Die Talfahrt der japanischen Währung gegenüber dem Dollar kam damit vorerst zum Stillstand. Der deutliche Yen-Rückgang hatte dem Nikkei-225 an den vergangenen beiden Handelstagen ein Plus von 3,5 Prozent beschert. Nun ging es um 0,2 Prozent auf 14.567 Punkte abwärts.

Der Dollar notierte bei 99,51 Yen, nach 99,67 Yen am Vortag. Den Hoffnungen auf eine baldige Reduzierung der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank, die in den vergangenen Tagen den Dollar getrieben hat, geht etwas die Luft aus. "Es müssen erst weitere gute Konjunkturdaten diese Hoffnungen verfestigen", sagte ein Händler. "Ein Sprung über 100 Yen und damit weiteres Aufwärtspotenzial für den Aktienmarkt ist allerdings weiterhin möglich", ergänzte Analyst Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management.

Zudem gab es überraschend schwache Daten zu den japanischen Maschinenbau-Aufträgen für September. Diese reduzierten sich in der Kernrate um 2,1 Prozent; stärker als mit minus 1,4 Prozent erwartet.

Abwärts ging es in Tokio vor allem für die Gewinner der beiden vergangenen Tage. So gaben die Aktien von KDDI 2,0 Prozent ab, nach einem Plus von 9,0 Prozent seit dem Beginn der Woche. Für die Papiere der Softbank ging es um 0,9 Prozent nach unten. Dagegen schossen die Pioneer-Aktien um 22 Prozent nach oben. Die Ergebnisse für das erste Halbjahr hatten den Markt positiv überrascht. Vor allem wurde der Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt. "Der jüngste Rückgang der Aktie erfolgte in Erwartung einer Reduzierung des Ausblicks", merkte ein Analyst an.

In Sydney gab der S&P/ASX-200 um 1,4 Prozent nach. Im Verlauf war der Index schon auf den tiefsten Stand seit vier Wochen gefallen. Händler begründeten die Abgaben mit verstärkten Gewinnmitnahmen. Noch vor drei Wochen war der Index auf den höchsten Stand seit fünfeinhalb Jahren geklettert. Zudem hätten die Investoren Platz in ihren Depots geschaffen für die in nächster Zeit anstehenden Börsengänge in Australien. Nach Aussage von Goldman Sachs stehen 13 Unternehmen in den Startlöchern für den Gang auf das Börsenparkett, in Asien seien es weitere 30.

Der Goldpreis holte seine Verluste vom Dienstag teilweise wieder auf und notierte bei 1.276 Dollar je Feinunze. Am Vortag war er auf den niedrigsten Stand seit vier Wochen gefallen. Insgesamt hat die Abwärtsbewegung beim Gold an Dynamik gewonnen, so ein Analyst. Sollte das Niveau von 1.270 Dollar nachhaltig durchbrochen werden, sei ein Rückfall bis 1.251 Dollar möglich. Auch beim Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI kam es zu einer leichten Erholung. Dieser hatte am Vortag ein Fünfmonatstief markiert. Das Barrel kostete 93,32 Dollar. Für Belastung hatte am Vortag vor allem die unerwartet hohe Produktion der Nicht-OPEC-Länder gesorgt.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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