Alt 11.11.13, 10:57
Standard Yen beflügelt Tokio - Kurse in Manila unter Druck
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Während sich die Kurse an den meisten asiatischen Aktienmärkten zu Wochenbeginn kaum verändert zeigten, sorgte an der Börse in Tokio ein schwacher Yen für deutliche Kursaufschläge. Der Nikkei-225 stieg um 1,3 Prozent auf 14.270 Punkte. Der festere Greenback beflügelte vor allem die Exportwerte. Ein Dollar kostete 99,00 Yen, deutlich mehr als am Freitag mit 98,18 Yen. Übergeordnet drückten die stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag auf die Stimmung. Viele Investoren fürchten, dass die US-Notenbank möglicherweise doch noch im laufenden Jahr die geldpolitischen Zügel wieder etwas anziehen könnte.

Von der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA profitierte derweil vor allem der Dollar. "Der Anstieg beim Dollar dürfte rein spekulativ sein, es gibt keine Anzeichen für einen weiteren Anstieg an die Marke von 100 Yen", sagte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities. Bei den Exportwerten in Tokio verbesserten sich die Aktien von Toyota Motor um 0,8 Prozent, und die Titel von Tokyo Electron legten um 2,4 Prozent zu.

Allerdings seien die Umsätze recht niedrig gewesen. "Die Investoren warten auf die Quartalsergebnisse der großen Banken im Wochenverlauf, die Aufschluss über die konjunkturelle Verfassung geben dürften", so ein Händler in Tokio.

Der Shanghai-Composite-Index legte um 0,2 Prozent zu, während es für den Hang-Seng-Index in Hongkong nach einer Rally im späten Handel um 1,5 Prozent nach oben ging. Zuvor hatte sich der Index mit einer kaum veränderten Tendenz gezeigt. Hier seien in den letzten Handelsminuten verstärkt Short-Positionen geschlossen worden, so ein Marktteilnehmer. Aufgrund der niedrigen Umsätze hätte dies zu einem deutlichen Sprung im Hang-Seng-Index geführt.

In Schanghai sorgte der noch bis zum Dienstag dauernde Kongress der Kommunistischen Partei für Zurückhaltung. Reformorientierte Politiker könnten dort marktfreundliche Schritte etwa zur Liberalisierung der Zinsbildung und des Devisenhandels oder zu einer Landreform einleiten. Derlei Reformen könnten zumindest auf kurze Sicht die Ergebnisse einiger Unternehmen schmälern, so die Befürchtung der Investoren.

Positiv ausgefallene chinesische Konjunkturdaten vom Wochenende spielten derweil keine größere Rolle. "Die Daten waren weitgehend im Rahmen der Erwartungen", so ein Teilnehmer. So stieg die Industrie-Produktion im Oktober im Vergleich zum Vorjahr mit 10,3 Prozent etwas stärker als erwartet. Die chinesische Jahresteuerung erhöhte sich um 3,2 Prozent, blieb damit aber unter der Prognose von Volkswirten und zudem unterhalb der von der chinesischen Regierung als Obergrenze genannten Rate von 3,5 Prozent.

An der Börse auf den Philippinen ging es vor dem Hintergrund des verheerenden Taifuns "Haiyan" für den PSE Composite um 1,4 Prozent nach unten. Der Taifun hat nach Angaben der philippinischen Behörden vermutlich allein in der Provinz Leyte mindestens 10.000 Menschen in den Tod gerissen und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.

Der Goldpreis notierte kaum verändert bei 1.283 Dollar je Feinunze. Damit hat sich der Preis für das Edelmetall nach dem Absturz am Freitag stabilisiert. Angesichts der anziehenden US-Konjunktur und der damit zunehmenden Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihr Anleihekaufprogramm bereits in diesem Jahr zurückfahren könnte, verliert die Krisenwährung an Attraktivität. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI zeigte sich mit 94,41 Dollar leicht unter dem Settlement in den USA am Freitag.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

DJG/DJN/ros/bam

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