Alt 08.11.13, 12:39
Standard Anleger fürchten straffere US-Geldpolitik
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In Asien sind zum Wochenschluss die Börsenkurse gefallen. Die überraschende Zinssenkung der Europäischen Zentralbank ist an den asiatischen Märkten fast geräuschlos verhallt. Vielmehr sorgten sich Anleger um das Bruttoinlandsprodukt der USA, das im dritten Quartal mit einem Anstieg von 2,8 Prozent unerwartet stark gewachsen ist. Die Investoren fürchten, dass die verbesserte Wirtschaftslage den Falken in der US-Notenbank Auftrieb gibt und sich die Geldpolitik der Federal Reserve straffen könnte.

In Japan belastete der starke Yen die Aktienkurse. Ein US-Dollar ist nun schon für 98,16 Yen zu haben; am Donnerstag kostete ein Dollar noch mehr als 99 Yen. Für den Nikkei ging es um 1 Prozent nach unten. Exportwerte litten besonders unter der gestiegenen japanischen Währung. Bei den Autoaktien etwa fielen die Papiere von Toyota um 1,1 Prozent, die von Suzuki um 0,8 Prozent.

Auch Technologiewerte liefen nach unten, die Kyocera-Aktie verlor 1 Prozent. Besonders traf es die Titel von Nikon, die sich um 3,6 Prozent verbilligten. Der Nettogewinn des Kamerabauers war um 44 Prozent eingebrochen, besonders enttäuschte hier eine Senkung der Prognose.

In Australien fiel der Leitindex um 0,4 Prozent, in Südkorea um 1 Prozent. In Südostasien, wo die Märkte in der Regel besonders empfindlich auf die Angst vor einer härteren Geldpolitik in den USA reagieren, ging es ebenfalls abwärts. Der PSE Composite auf den Philippinen verlor 1,3 Prozent, während sich der indonesische JSX mit einem Minus von 0,4 Prozent noch recht gut hielt.

Auch in China sanken die Kurse. Der Leitindex in Hongkong fiel um 0,7 Prozent, in Schanghai sank er um 1,1 Prozent. Starke chinesische Handelsbilanz-Daten - die Exporte haben sich im Oktober kräftig von ihren Septemberverlusten erholt - vermochten daran nichts zu ändern.

In China findet ab Sonntag ein wichtiger Parteitag der Kommunistischen Partei statt, das "Dritte Plenum". Reformorientierte Politiker könnten dort marktfreundliche Schritte etwa zur Liberalisierung der Zinsbildung und des Devisenhandels oder zu einer Landreform vornehmen. Anleger fürchten jedoch, dass genau diese Reformen auf kurze Sicht die Ergebnisse einiger Unternehmen schmälern könnten.

In Honkong sank der Börsenkurs der größten Reederei Chinas, Cosco Holdings, weil die Behörden gegen eine Führungskraft des Konzerns ermitteln. Die Aktie verlor gut 5 Prozent.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

DJG/DJN/raz/kla

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