Alt 24.10.13, 13:56
Standard Verspannung am Geldmarkt verstimmt Anleger in China
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Die Börsianer in China sind verunsichert. Während es an den meisten Plätzen in Ostasien nach dem Rücksetzer des Vortages am Donnerstag wieder aufwärts ging mit den Kursen, schlossen die Börsen in Schanghai und Hongkong erneut im Minus. Schuld an der schlechten Stimmung hat die chinesische Zentralbank, die mit ihren jüngsten geldpolitischen Maßnahmen für Verunsicherung gesorgt hatte.

Wie bereits am Vortag überwogen angesichts gestiegener Geldmarktsätze im Reich der Mitte die Verkäufe am Aktienmarkt. In Schanghai und Hongkong ging es um 0,9 beziehungsweise um 0,7 Prozent abwärts. Die People's Bank of China (PBoC) hatte dem Bankensystem des Landes im Rahmen ihrer Offenmarkttransaktionen wiederholt keine frische Liquidität zugeführt, was am Geldmarkt zu einem Anstieg der Zinsen führte.

Bei den Akteuren an den Finanzmärkten weckt dies Sorgen vor weiteren geldpolitischen Straffungsmaßnahmen, auch weil die Preise im Immobiliensektor des Landes zuletzt wieder gestiegen waren und dort weiter eine Überhitzung droht. Dies wiederum könnte im vierten Quartal das Wachstum beeinträchtigen. Im Sommer waren die Geldmarktsätze bereits schon einmal kurzfristig extrem gestiegen, als die PBoC mit einem ähnlichen Schritt ein Zeichen gesetzt hatte.

Keine positive Wirkung entfalteten vor diesem Hintergrund die neuesten Konjunkturdaten aus China, die die jüngste Wachstumsbeschleunigung im dritten Quartal bestätigten. An den anderen Plätzen der Region verfehlten die Zahlen ihre Wirkung zwar nicht, die Reaktionen fielen aber nur leicht positiv aus. Viele Indizes drehten nach einem schwächeren Start leicht ins Plus. Angus Gluskie von White Funds Management in Australien begründete die verhaltenen Reaktionen damit, dass die Marktteilnehmer immer noch auf die Liquiditätssituation in China schauten.

In Sydney schloss der Index 0,3 Prozent höher. Der Austral-Dollar profitierte nur zwischenzeitlich von den guten Daten des für Australien wichtigen Abnehmerlandes China. In Tokio, wo der Markt am Vortag - belastet von einem anziehenden Yen - besonders stark ins Minus abgedriftet war, stand zum Ende ein Plus von 0,4 Prozent auf 14.486 Punkte. Unterstützung vom Devisenmarkt gab es dabei nicht. Der Dollar verharrte auf dem deutlich ermäßigten Niveau im Bereich um 97,30 Yen.

Unter den Einzelwerten am Kabutocho, wie die japanische Börse auch genannt wird, standen Aktien von Baumaschinenherstellern im Spannungsfeld gesenkter Prognosen des US-Wettbewerbers Caterpillar und der positiven Konjunkturzahlen aus China. Hitachi Construction Machinery und Komatsu konnten sich im Verlauf von ihren Tagestiefs zwar erholen, schlossen aber trotzdem mit Verlusten von 1,4 bzw. 2,1 Prozent. Der Kurs von Hitachi legte derweil um über 8 Prozent zu, gestützt von einer Verdopplung des Gewinnausblicks.

In Seoul gaben Hyundai-Papiere um 1,9 Prozent nach. Der Autobauer hatte zwar einen Gewinnanstieg gemeldet, aber auch von wachsenden Risiken gesprochen angesichts eines schwachen Heimatmarkts und der heftigen Bewegungen am Devisenmarkt.

Am Rohstoffmarkt sorgten die Zahlen aus China für leicht steigende Ölpreise. Das Barrel der US-Ölsorte WTI verteuerte sich von unter 97 US-Dollar in den USA auf 97,59 Dollar. Die Feinunze Gold ging zuletzt mit 1.336 Dollar wenig verändert um.

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