Alt 20.10.10, 17:46
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX schließt auf Tageshoch
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nachdem anfänglichen Verlusten hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch etwas fester geschlossen. Händler begründeten den Vorzeichenwechsel mit der Hoffnung auf eine neue Liquiditätsspritze der US-Notenbank. Zudem gab es gute Zahlen verschiedener europäischer Unternehmen. "Die Rahmenbedingungen sind zu gut, als dass der Markt stärker korrigieren könnte", meinte ein Händler. Der DAX stieg um 0,5% oder 34 auf 6.525 Zählern und schloss damit praktisch auf Tageshoch. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 94,5 (Vortag: 101,2) Mio Aktien im Wert von rund 2,63 (Vortag: 2,99) Mrd EUR.

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun ganz auf das Beige Book der Federal Reserve, das nach Handelsschluss in Deutschland vorgelegt wird. Mit dieser losen Sammlung von Eindrücken zu Wachstum, Beschäftigung und Verbraucherpreisentwicklung aus den Distrikten des US-Notenbanksystems bereitet die Federal Reserve traditionell ihre geldpolitischen Entscheidungen vor.

Das nächste Treffen steht dann für den 2. und 3. November auf dem Programm. Beobachter gehen davon aus, dass der Offenmarktausschuss eine neuerliche Ausweitung der Geldmenge beschließen wird, um die lahmende Konjunktur zu beleben und das Risiko einer Deflation zu verringern. Diese Spekulation gilt als Ursache der jüngsten Kursgewinne an den Aktienmärkten und der Aufwertung des Euro zum Dollar.

BASF waren mit 2,6% auf 51,93 EUR stärkster DAX-Wert. "Das Industriegeschäft muss 'super' gelaufen sein", kommentierte Analyst Oliver Drebing von AlsterResearch die überraschend vorgelegten Rumpfzahlen des Unternehmens für das dritte Quartal. Diese lagen sowohl auf der Umsatz- als auch auf der bereinigten Ergebnisseite deutlich über den Erwartungen. Zudem hob der Chemiekonzern seine Prognose für das Gesamtjahr an. Für Infineon ging es um 2,1% auf 5,61 EUR nach oben. Laut einem Bericht des "Handelsblatt" kann der Halbleiterhersteller derzeit die Nachfrage aus der Automobilindustrie kaum noch befriedigen.

Gefragt waren zudem die Stahlwerte, die von guten Vorgaben des Rohstoffsektors und Nachholpotenzial profitierten. ThyssenKrupp stiegen um 1,1% auf 26,42 EUR und Salzgitter um 3,6% auf 54,75 EUR. Metro erholten sich von den Verlusten des Vortages und gewannen 2,1% auf 49,14 EUR.

Unterdurchschnittlich entwickelten sich dagegen Bayer. Die Papiere verbilligten sich um 1,3% auf 54,18 EUR. Der Wettbewerber Boehringer Ingelheim hat die US-Zulassung seines Thrombose-Medikaments "Pradaxa" erhalten. Bayer erforscht mit "Xarelto" ebenfalls ein Mittel in dieser Indikation und gerät so ins Hintertreffen gegenüber dem Wettbewerber.

Im MDAX verteuerten sich Heidelberger Druckmaschinen nach Geschäftszahlen für das zweite Quartal um 7,3% auf 3,44 EUR. Umsatz und Ergebnis hätten die Erwartungen übertroffen, der freie Barmittelfluss sei abermals positiv gewesen, meinte ein Analyst von equinet. Kabel Deutschland legten um 3,2% auf 31,27 EUR zu. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte am oberen Ende der anvisierten Spanne von 715 Mio bis 725 Mio EUR liegen, hatte das Unternehmen bekräftigt. Dagegen litten Stada unter einer Abstufung und sanken um 3,7% auf 22,29 EUR.

Aixtron litten unter schwachen Vorgaben eines Wettbewerbers und sanken um 1,3% auf 21,33 EUR. Am Vorabend hatte das US-Unternehmen Cree mit seinem Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal enttäuscht. Dagegen profitierten United Internet von einer Kaufempfehlung durch die Bank of Amerika und rückten um 4,7% auf 12,40 EUR vor.

DJG/mif/gei
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