Alt 10.05.11, 14:04
Standard Wall Street im Plus erwartet - Skype-Übernahme drückt Microsoft
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NEW YORK (Dow Jones) - Das mögliche zweite Hilfspaket für die Griechen und der unerwartet hohe Handelsbilanzüberschuss der Chinesen dürften am Dienstag auch den Risikoappetit der Anleger an Wall Street steigen lassen. Bereits an den europäischen Börsen sorgte diese Kombination für kräftige Kursgewinne. Bis 14.41 Uhr MESZ steigt der Future auf den S&P-500-Index um 0,5%, der Future auf den Nasdaq-100-Index legt um 0,6% zu.

Griechenland könnte einem hochrangigen Regierungsvertreter zufolge schon im kommenden Monat ein neues Hilfspaket mit einem Volumen von knapp 60 Mrd EUR abschließen. Diese Mittel würden den Finanzbedarf des Landes bis in das Jahr 2013 decken. Bereits beim regulären Treffen der EU-Finanzminister am Montag und Dienstag kommender Woche werde über eine Verlängerung der bestehenden Darlehen oder neue Kredite gesprochen.

China hat im April einen überraschend hohen Außenhandelsüberschuss erzielt. Dabei schnellte der Positivsaldo auf 11,4 Mrd USD in die Höhe, nachdem im März ein kleines Plus von 139 Mio USD verbucht worden war. Ökonomen hatten nur einen Überschuss von 1,0 Mrd USD erwartet. Die Exporte stiegen binnen Jahresfrist um 29,9%, die Importe kletterten um 21,8%.

"Die 'Sell-in-May-and go-away-Fraktion' ist uns mittlerweile zu groß geworden und somit gehen wir bis auf weiteres von einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt aus", sagt ein Händler. Aus charttechnischer Perspektive habe der S&P-500-Index von Februar bis April eine umgekehrte Kopf-Schulter-Formation ausgebildet und dann die Nackenlinie bilderbuchmäßig durchbrochen. "Jetzt haben wir diese Nackenlinie als Unterstützung von oben getestet und der Markt wird erneut einen Anlauf in Richtung der Jahreshochs versuchen."

Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist nicht nur dünn bestückt, sondern die avisierten makroökonomischen Kennziffern stammen noch dazu aus der bestenfalls zweiten Reihe. Auf dem Programm stehen unter anderem die Lagerbestände im Großhandel im März. Volkswirte rechnen mit einem Anstieg von 1,0% gegenüber Februar. Die bereits vor der Eröffnungsglocke vorgelegten Importpreise für April sind ohne Wirkung auf die Stände der Futures geblieben. Binnen Monatsfrist stiegen sie um 2,2%, Volkswirte erwarteten lediglich ein Plus von 1,7%.

Hauptgesprächsthema im vorbörslichen Geschäft ist die Übernahme von Skype durch Microsoft. Die Redmonder zahlen 8,5 Mrd USD für den Anbieter einer Voice-over-IP-Software. Für die Microsoft-Aktien geht es zunächst einmal um 1,6% nach unten. eBay steigen hingegen um 4,1%. Das Internetauktionshaus war lange Zeit Besitzer von Skype, 2009 verkaufte das Unternehmen jedoch 70% an eine Gruppe von Investoren um Silver Lake Partners.

Dean Foods legen um 7,9% zu. Der Gewinn des Herstellers von Milchprodukten ist im ersten Quartal weniger stark als befürchtet gesunken. Darüber hinaus loben Beobachter den zuversichtlichen Ausblick.

Am Montag hat die Erholung der Rohstoffpreise Sorgen um die griechischen Schuldenprobleme in den Hintergrund gedrängt. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,4% oder 46 auf 12.685 Punkte. Der S&P-500-Index legte um 0,5% oder 6 auf 1.346 Punkte zu und der Nasdaq-Composite-Index erhöhte sich um 0,6% oder 16 auf 2.843 Punkte.

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