Alt 14.01.11, 19:24
Standard XETRA-SCHLUSS/Kaum verändert - Erholung im späten Handel
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag kaum verändert geschlossen und sich damit bis Handelsende von zwischenzeitlichen Verlusten wieder erholt. Eine neuerliche geldpolitische Straffung der chinesischen Notenbank hatte zunächst etwas belastet, bevor gute US-Konjunkturdaten und die Gewinne der US-Börsen im frühen US-Geschäft für eine Erholung sorgten. Der DAX gewann knapp einen auf 7.076 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 123,3 (Vortag: 159,6) Mio Aktien im Wert von rund 4,17 (Vortag: 4,4) Mrd EUR.

Unter den zahlreichen Daten stachen die Angaben zur US-Industrieproduktion hervor, die die Erwartungen übertrafen. Diese stieg im Dezember um 0,8% gegenüber dem Vormonat und erreichte damit das stärkste Plus seit Juli 2010. "Mit den zuletzt wieder verbesserten Auftragseingängen und den sehr ordentlichen Stimmungsdaten aus dem Verarbeitenden Gewerbe stehen die Chancen gut, dass die US-Industrie ihren Aufwärtstrend in den kommenden Monaten fortsetzt", meinte ein Volkswirt der Postbank. Die etwas schlechter als erwarteten Angaben zum US-Verbrauchervertrauen hätten nicht belastet, weil das faktische Konsumverhalten derzeit positiver als die Konsumentenstimmung sei.

Die im vergangenen Jahr unter die Räder gekommenen Versorgerwerte legten weiter zu. Für E.ON ging es um 0,9% auf 23,84 EUR nach oben, RWE verteuerten sich um 0,6% auf 53,27 EUR. Auch Deutsche Börse gehörten zu den Werten, die 2010 Nachholbedarf angesammelt haben. Zudem erhöhte Exane-BNP das Kursziel auf 68 EUR. Die Papiere des Börsenbetreibers rückten um 4,4% auf 56,89 EUR vor.

Gesucht waren zudem die Halbleiterwerte. Mit Intel hatte am Vorabend der weltgrößte Chip-Hersteller ausgezeichnete Kennziffern für das abgelaufene Quartal vorgelegt und einen vor Zuversicht strotzenden Ausblick gegeben. Infineon zogen um 1,6% auf 7,34 EUR an.

Auch Daimler waren gefragt. Für die Analysten der Credit Suisse ist der Titel die Automobilaktie mit dem größten Kurspotenzial im ersten Halbjahr 2011. Im Vergleich zu US-Wettbewerbern wie Ford oder GM halten sie Daimler wegen des Wachstumspotenzials im Premium-Segment und dem wichtigen Nutzfahrzeuggeschäft für klar unterbewertet. Die Aktie gewann 1,8% auf 55,95 EUR. Deutsche Bank rückten um 1% auf 43,26 EUR vor. Händler bezeichneten die Zahlen von J.P. Morgan, die am Mittag bekannt gegeben worden waren, als recht gut.

ThyssenKrupp gaben dagegen um 3,2% auf 30,70 EUR nach. Finanzvorstand Alan Hippe verlässt den Stahlkocher überraschend Ende März. "Das war ein angesehener Mann", sagte ein Händler. Zudem wurde der Wert von den Verlusten der Rohstofftitel belastet.

Im MDAX legten Gagfah um 3,5% auf 6,90 EUR zu. Die Analysten von Goldman Sachs hatten das Kursziel für das Immobilienunternehmen auf 9,10 EUR von 7,00 EUR angehoben. Rhön-Klinikum gewannen 4,9% auf 16,91 EUR. Ein Händler verwies auf die eindrucksvolle Präsentation des Unternehmens auf einer Konferenz von J.P. Morgan. Hochtief stiegen um 0,6% auf 62,78 EUR. Die EU-Kommission hat die geplante Übernahme des Essener Baudienstleisters durch den spanischen Wettbewerber ACS genehmigt.

Drägerwerk kamen nach der überraschenden Bekanntgabe der Ergebnisse für 2010 unter Druck. "Die Zahlen für das vergangene Jahr sind in Ordnung, aber der Ausblick belastet", begründet ein Händler die Verluste um 3% auf 61,70 EUR. Conergy verloren 5,4% auf 0,47 EUR. Das Unternehmen hatte einen Verlust in Höhe der Hälfte seines Grundkapitals gemeldet. Conergy will seine Aktionäre am 25. Februar über das kurz vor Weihnachten vereinbarte Refinanzierungskonzept abstimmen lassen.

DJG/mif/flf

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