Alt 03.05.05, 05:58
Standard Maßvoll?
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Maßvoll ist das Wort, das Alan Greenspan seit Monaten verwendet, wenn er beschreibt, wie die künftige Reaktion der amerikanischen Zentralbank in Bezug auf die Zinsanhebungen ist. Mittlerweile könnte in dieser Beziehung aber das Maß voll sein, womit der FED-Chef auf dieses eine Wort in der Zentralbanksitzung am Dienstag verzichten könnte. Nun möchte man meinen, dass ein Wort mehr oder weniger nichts ausmacht. Im Falle von Alan Greenspan wurde bisher aber immer jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Sollte er es am Dienstag versäumen, eine weiterhin maßvolle Reaktion anzukündigen, dürfte dies dahin gehend interpretiert werden, dass die Inflation wieder schneller anzieht. Immerhin befinden sich die Preise in den USA auf dem höchsten Stand seit 2001. Andererseits hat Greenspan bereits mit den letzten Zinsschritten für eine Abkühlung der Konjunktur gesorgt, so dass sich mittlerweile allmählich die Frage aufdrängt, wie weit die Zinsen noch steigen werden. Für die FED-Sitzung am Dienstag wird jedenfalls kein Ende dieses Trends erwartet, so dass der oberste US-Währungshüter die Zinsen voraussichtlich auf drei Prozent anheben dürfte. Da dies allgemein erwartet wird, dürften die Marktteilnehmer wieder einmal besonders auf den Wortlaut bzw. die Aussicht achten. Und damit eben auch auf die maßvolle Formulierung.

Wichtige Unterstützungen halten - noch?

Maßvoll fiel bisher auch der Rückgang beim Ölpreis aus. Von dieser Bewegung konnte der Aktienmarkt in den letzten Tagen profitieren. Ein Blick auf das Chartbild zeigt allerdings, dass es für einen hektischen Einstieg noch etwas zu früh ist. Immerhin konnte z. B. der DAX weder den Widerstand bei 4.250 Punkten noch den Resist bei 4.280 Zähler überwinden. Auch die US-Indizes befinden sich nach dem Einbruch Mitte April nach wie vor in einer Konsolidierungsphase. Positiv zu bemerken ist dabei allerdings, dass wichtige Unterstützungen bisher gehalten haben. So notiert der DAX noch über seinem seit 2003 bestehenden Aufwärtstrend, der Dow Jones über der runden Zahl von 10.000 Punkten, der Nasdaq 100 über 1.400 Zähler.

Weniger ist mehr?

Noch, denn es ist weiterhin unklar, ob diese Supports nicht vielleicht schon in dieser Woche unterschritten werden. Während der Markt in der vergangenen Woche, durch eine Vielzahl von Daten zwangsläufig hin- und hergerissen, konsolidierte, stehen in dieser Woche wesentlich weniger Impulse an. Hier zu nennen sind vor allem von konjunktureller Seite die FED-Sitzung am Dienstag, die EZB-Sitzung am Mittwoch und die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Da allerdings mit Seitwärtsbewegungen meist kein Geld verdient wird, bleibt zu hoffen, dass durch die Daten der notwendige Impuls für ein Ende der der kurzfristigen Konsolidierung geliefert wird. Dazu wäre es allerdings wünschenswert, wenn diese Zahlen nicht gerade maßvoll ausfallen!

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein

Hebelzertifikate-Trader

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