Alt 01.08.11, 16:10
Standard XETRA-MITTAG/Fester - Begeisterung über US-Kompromiss lässt nach
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt schmelzen die im frühen Geschäft eingefahren Gewinne bis zum Montagmittag großteils dahin. Sorgte die sich abzeichnende Lösung im wochenlangen Parteiengezänk um eine Anhebung des Schuldenlimits der USA zum Start in die neue Woche noch für ordentliche Aufschläge, machte sich im Verlauf des Vormittag zunehmend Ernüchterung breit. Der Kompromiss von Demokraten und Republikanern sei kein Konzept, den Super-Verschuldungszyklus zu durchbrechen. Der Verlust des "AAA"-Ratings der USA sei daher nur eine Frage der Zeit, sagte UniCredit-Kreditanalyst Stefan Kolek.

Gegen 13.00 Uhr steigt der DAX um 0,9% oder 63 auf 7.222 Punkte, im Tageshoch hatte er bereits 7.282 Punkte gesehen. Aus charttechnischer Sicht trifft der deutsche Leitindex im Bereich von 7.300 Punkten auf Widerstand, unterstützt ist er um den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt von 7.087 Punkten.

Positiv wird unterdessen der etwas besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China aufgenommen. Er fiel im Juli zwar auf 50,7 von 50,9 Punkten im Juni - und damit näher an die Kontraktionsgrenze. Der Ökonomenkonsens hatte allerdings auf einen Rückgang auf 50,1 Punkte gelautet.

Am Nachmittag könnten Konjunkturdaten aus den USA für neue Impulse sorgen. Nach den erschreckend schwachen Daten zum Bruttoinlandsprodukt im ersten und zweiten Quartal stehen diese wieder im Fokus. Höhepunkt ist dabei der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Juli. Volkswirte rechnen mit einem Rückgang des Frühindikators auf 54,6 von 55,3 Punkten im Vormonat. Daneben stehen die US-Bauausgaben im Juni auf der Agenda, hier lautet der Konsens auf ein Plus von 0,1% gegenüber Mai.

Gefragt sind vor allem die zuletzt unter die Räder gekommenen zyklischen Aktien sowie Papiere aus dem Finanzsektor. So steigen Volkswagen um 2,2% auf 142,55 EUR, BASF verteuern sich um 1,8% auf 64,36 EUR. Für Commerzbank geht es um 1,3% auf 2,69 EUR nach oben, im Tageshoch waren sie allerdings bereits um 6,4% gestiegen. Allianz rücken um 1,4% auf 92,29 EUR vor. Schwächer als der Gesamtmarkt entwickeln sich als defensiv geltende Titel. Deutsche Telekom geben um 0,7% auf 10,77 EUR nach, Fresenius steigen vor den am Folgetag erwarteten Geschäftszahlen für das vergangene Quartal "nur" um 0,2% auf 74,73 EUR.

Auf Einzelnachrichten basierende Kursbewegung muss man hingegen mit der Lupe suchen. Im MDAX fallen MTU um 0,5% auf 51,29 EUR zurück. Die Geschäftszahlen des Triebwerksherstellers für das zweite Quartal haben equinet-Analyst Adrian Pehl zufolge zwar weitgehend die Erwartungen erfüllt. Beim Umsatz hätten sich allerdings negative Währungseffekte stärker als angenommen ausgewirkt. Auch habe das Rüstungsgeschäft etwas deutlicher als erwartet unter den Sparmaßnahmen der Regierungen gelitten. Der angehobene Ausblick für das operative Ergebnis sei noch dazu keine Überraschung.

Im TecDAX verteuern sich MorphoSys um 0,3% auf 19,76 EUR. Das Biotechnologieunternehmen arbeitet im gegenwärtig nicht sonderlich rund laufenden Kataloggeschäft künftig mit dem US-Pharmariesen Merck & Co zusammen.

DJG/jej/flf

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